2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Die SpVgg SV Weiden (r. Thomas Wildenauer) hatte mit Ansbach ihre liebe Müh und Not. <b>F: Nachtigall</b>
Die SpVgg SV Weiden (r. Thomas Wildenauer) hatte mit Ansbach ihre liebe Müh und Not. <b>F: Nachtigall</b>

Update: SpVgg SV zeigt zwei Gesichter

Mit OTV-Video: Bayernliga-Spitzenreiter überzeugt beim 3:2 (2:0) gegen Ansbach in der ersten Hälfte, baut aber in der zweiten ab +++ Viele Chancen liegen gelassen

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Eine Halbzeit hui, eine pfui: Der Fußball-Bayernligist SpVgg SV Weiden hat am Samstag im Heimspiel vor 260 Zuschauern gegen den starken Aufsteiger SpVgg Ansbach zwei Gesichter gezeigt. Nach einem überzeugenden Auftritt in den ersten 45 Minuten bauten die Spieler von Trainer Christian Stadler in den zweiten ab, retteten im Sparda-Bank-Stadion zum Auftakt der Restrückrunde einen 3:2 (2:0)-Sieg gegen die Mittelfranken über die Zeit und verteidigten die Tabellenspitze.

Wie angekündigt konnte der Weidener Coach seine Bestbesetzung aufbieten, so dass es in der Startformation keine allzu großen Überraschungen gab. Der an einer Knieverletzung laborierende Johannes Scherm nahm zunächst auf der Auswechselbank Platz. Dafür beorderte der SpVgg SV-Coach Benjamin Burger von Beginn an aufs Feld. Ansbachs Trainer Andreas Heid hatte Bastian Herzner und Vittorio Romano erwartungsgemäß nicht mit in die Oberpfalz genommen. Allerdings saß Pascal Haltmayer, der SpVgg-Torschütze aus dem Hinspiel, auf der Bank.

Und die Mittelfranken suchten, zur Überraschung der Gastgeber, in der Anfangsphase munter den Weg nach vorne. Sie verschoben geschickt ihre Defensivreihen, griffen früh an und versuchten so, dass Aufbauspiel der Schwarz-Blauen zu unterbinden. Das gelang zunächst gut, bis zur dritten Minute: Über Thomas Wildenauer landete der Ball bei Friedrich Lieder, dessen Pass genau in die Schnittstelle Ralph Egeter fand. Der Weidener Mittelstürmer vollstreckte eiskalt aus zwölf Metern halbhoch ins rechte Eck – Florian Körner hatte im Ansbacher Gehäuse keine Chance.

Die Führung stachelte die Mittelfranken an, die nun ihre Offensivbemühungen verstärkten. So rettete Wildenauer in der neunten Minute auf der linken Abwehrseite vor dem einschussbereiten Patrick Kroiß. Auf der Gegenseite setzte Lieder in unnachahmlicher Art und Weise einen Spurt auf der linken Seite übers gesamte Spielfeld an. Sein Zuspiel landete in der Mitte exakt bei Burger, der aber aus 16 Metern seinen Schuss zu hoch ansetzte.

Auch die nächste Möglichkeit hatte die immer besser Spiel findende SpVgg SV: Nach einem genialen Lieder-Pass mit dem Außenrist stürme Christoph Hegenbart nahezu alleine aufs Ansbacher Tor zu, wurde aber noch etwas abgedrängt. Sein Zuspiel auf Burger konnte dieser wiederum nicht verwerten (15.), dieses Mal zielte er links vorbei. Ansbach zeigte sich beeindruckt vom disziplinierten Auftritt der Stadler-Elf und fand keine Mittel die Abwehr der Gastgeber zu knacken. Diese wiederum waren mit ihren überfallartigen Angriffen und schnellem Umschaltspiel stets brandgefährlich, so wie bei Egeters Versuch (18.), der an der Strafraumgrenze im letzten Moment fair vom Ball getrennt werden konnte – auch wenn die Weidener Bank vehement einen Elfmeter forderte.

Besser machte es Burger in der 24. Minute: Eine Flanke von links von Thomas Schneider nahm er volley auf halbrechter Seite und hämmerte das Leder in die Maschen – ein mehr als sehenswerter Treffer der Stadler-Truppe, die nachlegen hätte müssen: Denn der überragend agierende Peter Schecklmann bediente mustergültig Hegenbart, der alleine auf Körner zulief (31.). Die Ansbacher konnten sich bei ihrem Schlussmann bedanken, der per Fußabwehr klärte und kurz danach auch gegen Schneider im Eins-gegen-Eins parierte (33.). Von Ansbach gab es während der ersten Hälfte nur wenig zu berichten. Nur eine Möglichkeit, nach einem Freistoß, war zu verzeichnen. Den Kopfball setzte Raul Crisan jedoch weit am rechten Pfosten vorbei (35.), so dass es beim mehr als verdienten 2:0 zur Halbzeit blieb.

Mit den Gedanken offenbar noch in der Kabine befanden sich die Hausherren: Denn Ansbach spielte in den ersten Minuten mutig nach vorne und überraschte so die SpVgg SV, die beim 1:2 in der Abwehr nicht konsequent genug zur Sache ging. So tanzte Fabian Döllinger zunächst Johannes Kohl und dann Wildenauer aus und schob überlegt zum Anschlusstreffer (46.) ein. Und nur 120 Sekunden später visierte Christoph Hasselmeier aus 14 Metern lediglich den Pfosten an. Die offensive Gangart zeigte bei den Schwarz-Blauen Wirkung, vieles blieb in den ersten 15 Minuten des zweiten Durchgangs Stückwerk, während Ansbachs Michael Gassner mit seinem Schuss aus 28 Metern (60.). in SpVgg SV-Schlussmann Dominik Forster seinen Meister fand.

Für die vermeintliche Vorentscheidung sorgte für die bis zu diesem Zeitpunkt blass gebliebene SpVgg SV schließlich Thomas Schneider in der 66. Minute. Zuvor wurde Egeter von Marc Suttor im Strafraum zu Fall gebracht, worauf der Ansbacher als letzter Mann zu Recht wegen der Notbremse die rote Karte sah. Den Strafstoß verwandelte Schneider zum 3:1. Sicherheit gab das der SpVgg SV jedoch nicht. Im Gegenteil: Michael Riester holte im Strafraum Fabian Döllinger von den Beinen – ebenso ein klarer Elfmeter, den Christoph Hasselmeier ebenso versenkte.

Gegen die stellweise anfällig und unkonzentriert wirkende SpVgg SV setzte Ansbachs Trainer Heid in der Schlussphase trotz personeller Unterzahl alles auf eine Karte und brachte zehn Minuten vor dem Schluss mit Haltmayer eine weitere Offensivkraft. Eine Maßnahme, die aber nicht mehr fruchten sollte.

SpVgg SV Weiden – SpVgg Ansbach 3:2 (2:0)

SpVgg SV Weiden: Forster – Wildenauer, Wendl, Kohl, Riester – Burger (61. Graf), Schneider, Schecklmann, Lieder (89. Geber) – Egeter, Hegenbart (75. Wodniok).

SpVgg Ansbach: Körner – Kandler, Crisan, Soldner (73. Silaklang), Hasselmeier – Suttor, Gassner, Nagler (36. Hendel), Störzenhofecker (80. Haltmayer) – Kroiß, Döllinger.

Tore: 1:0 Egeter (3.), 2:0 Burger (24.), 2:1 Döllinger (46.), 3:1 Schneider (66./Foulelfmeter), 3:2 Hasselmeier (72./Foulelfmeter).

Rot: Marc Suttor (65./Ansbach) wg. Notbremse.

Zuschauer: 260.

Schiedsrichter: Julian Kreye (Warmensteinach).

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Aufrufe: 07.3.2015, 17:02 Uhr
Stephan LandgrafAutor