2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Die SpVgg Weiden setzte sich im Nachholspiel gegen den FC Amberg durch und revanchierte sich damit für die Hinspielpleite. Foto: Archiv
Die SpVgg Weiden setzte sich im Nachholspiel gegen den FC Amberg durch und revanchierte sich damit für die Hinspielpleite. Foto: Archiv

FC Amberg verliert Derby in Weiden

Die Elf von Trainer Lutz Ernemann unterliegt mit 0:2 (0:0). Kennedy und Wendl sehen Rot, Jan Fischer verschießt Foulelfmeter.

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Weiden gegen Amberg oder umgekehrt – das ist nicht nur von jeher schon ein Spiel zweier Mannschaften, das ist auch ein Städtekampf. Diesmal waren die Vorzeichen so, dass die wie üblich in schwarz-blau spielenden Gastgeber punkten mussten, beim FC Amberg hieß die Parole „alles kann und nichts muss“.

Doch es war nicht nur Rivalität, es galt auch für Weiden die Hinspielniederlage (2:3) wett zu machen, und so entwickelte sich vom Start weg eine intensiv geführte Begegnung, die sich aber bald beruhigte, weil der FC Amberg rein vom Spielgedanken her die bessere Mannschaft war. Bei widrigen meteorologischen Bedingungen und dennoch rund 900 Besuchern hatte der Gastgeber vor der Pause arge Mängel im Spiel nach vorne – allein Benni Werner ist halt nicht genug. Amberg war in der Folge stark in der Defensive, vorne mit Christian Knorr und Michael Dietl, der war es dann auch, der nach zwölf Minuten die Amberger Führung erzielen hätte können, aber reaktionsschnell lenkte Forster den Ball an die Latte. Der FC Amberg hatte weiterhin mehr Spielanteile, wieder vergab Dietl (25.), dann kam Michael Busch (28.) zu einer guten Möglichkeit, während bei Weiden allein Thomas Schneider (20.) eine Möglichkeit hatte, die aber endete im Nirwana.

Dann aber musste der FC Amberg führen: Torhüter Forster rutschte aus und der Ball erreichte Christian Knorr, der den Ball (35.) völlig unnötig und unkonzentriert über die Latte hob. Auf der anderen Seite knallte Benni Werner (39.) den Ball über das Amberger Tor – völlig allein gelassen. Der FC Amberg hatte die Begegnung meist dominiert. Lutz Ernemann, der erst heute seinen Kontrakt mit dem FC Amberg um zwei Jahre verlängert hat, konnte noch zufrieden sein, seine Akteure hielten Weiden noch in Schach. Feuer war dann bei der zweiten Hälfte drin: Nicht auf dem Platz, sondern auf den Rängen, wo die Fangruppe „Amberger Jungs“ standen. Dort wurden pyrotechnische Gegenstände gezündet, so dass die Ordner einschreiten mussten, bevor es dann auch auf dem holprigen Geläuf weiter ging.

Und was für ein Glück für den FC Amberg: Thomas Schneider zielte zu genau und traf nur den rechten Pfosten, da waren gerade mal 49 Minuten gespielt. Es sollte das Signal sein für vermehrte Bemühungen der Hausherren. Ambergs Abwehr stand gut, Kühnlein vorneweg, Dann aber war‘s passiert: Erst ließ Ambergs Christian Knorr noch eine Riesenmöglichkeit aus, dann traf Thomas Schneider zum 1:0. Einen Freistoß aus etwa 22 Metern zirkelte er über die Mauer hinweg ins Tor. Dann kam’s noch schlimmer für die Amberger: Abwehrspieler Scott Kennedy sah nach einem Foul an Johannes Scherm (Notbremse) die Rote Karte und der FC Amberg sah sich arg im Hintertreffen.

Das Auslassen von Chancen vor der Pause hat sich gerächt, denn Amberg geriet sogar noch durch Johannes Scherm mit 0:2 (60.) in Rückstand und hat so den guten Eindruck vor der Pause selbst zunichte gemacht. Binnen vier Minuten war für den FC Amberg alles vorbei, Scherm stand nach Kopfballzuspiel von Benni Werner mutterseelenallein vor Keeper Matthias Götz und ließ dem keine Chance. Das zweite Gegentor hat die Amberger angestachelt, Weiden musste höllisch aufpassen auf die Amberger Konter, selbst in Unterzahl steckten die Gelb-Schwarzen nicht auf. Weiden aber war jetzt Hausherr – auch spielerisch gesehen. Es war dann bis zum Ende eine noch hoch attraktive Begegnung. Für die Dramatik mag auch sprechen, dass der FC Amberg einen Elfmeter zugesprochen bekam – und den wieder nicht verwandelte. Erst Kevin Kühnlein, dann Marco Wiedmann und jetzt Jan Fischer, drei Elfmeter in den letzten vier Begegnungen hat der FC Amberg vergeben. Jetzt vergab Jan Fischer, der neben den linken Pfosten zielte.

Andreas Wendl, der Ex-Amberger, sah (76.) dann noch die Rote Karte, weil er Michael Dietl zu Boden gestreckt hatte, allein die Amberger nutzten die Gunst der Stunde nicht. Wenn es ein brisantes Derby war, dann jetzt in dieser hektischen Phase. Die üblichen Spielchen, Weiden klar auf der Siegerstraße, Amberg kam nicht mehr richtig auf die Höhe. Benni Werner hätte kurz vor dem Ende sogar das 3:0 machen können, das wäre freilich des Guten zu viel gewesen.

Weiden – Amberg 2:0 (0:0)

SpVgg SV Weiden: Forster – Jobst, Reich (85. Hudec), Wendl, Scherm – Graf, Riester (65. Paulus) Hegenbarth, Schneider – Werner (88. Rodler)
FC Amberg: Götz – Fischer, Geissler (68. Popp) Kühnlein, Gömmel (81. Helleder) – Keilholz, Knorr, Dietl, Haller (63. Seitz), Kennedy – Busch
Schiedsrichter: Wolfgang Haselbacher; Zuschauer: 900; Tore: 1:0 Schneider (58.), 2:0 Scherm (61.); Rot: Kennedy (Amberg/Notbremse/56.), Wendl (Weiden/Foulspiel/76.); Besondere Vorkommnisse: Jan Fischer verschießt (76.) Foulelfmeter

Aufrufe: 025.4.2017, 21:28 Uhr
Klaus HöglAutor