2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligabericht
Die niemals aufsteckenden Brucker (in Blau) hatten sich das 2::2 am Wasserwerk verdient.F: Nachtigall
Die niemals aufsteckenden Brucker (in Blau) hatten sich das 2::2 am Wasserwerk verdient.F: Nachtigall

Update: SpVgg SV verpasst Sprung an Spitze

Mit OTV-Video: Weidener Fußball-Bayernligist muss sich gegen kampfstarken FSV Erlangen-Bruck mit einem 2:2 (1:0) begnügen +++ Abwehr der Gastgeber sieht bei Gegentreffern nicht gut aus

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Die SpVgg SV Weiden hat den Sprung an die Tabellenspitze der Fußball-Bayernliga vorerst verpasst. In einem rassigen und kampfbetonten Spiel mussten sich die Gastgeber am Freitagabend vor 320 Zuschauern dem kampfstarken FSV Erlangen-Bruck mit einem 2:2 (1:0) zufrieden geben. Eine vollkommen in Ordnung gehende Punkteteilung, die sich die Mittelfranken durch ihren unermüdlichen Einsatz verdient hatten.

„Auch wenn es sich abgedroschen anhört: Wir denken von Spiel zu Spiel. Und das nächste beschert uns den FSV Erlangen-Bruck, gegen den wir in der abgelaufenen Saison nicht wirklich überzeugt haben“, hatte SpVgg SV-Trainer Christian Stadler vor der Partie gesagt. Das taten die Weidener aber dieses Mal über weite Strecken. Wären da nicht die vermeidbaren Gegentore aufgrund individueller Fehler gewesen, die Stadler offensichtlich so wurmten, dass er nach dem Schlusspfiff keine Stellungnahme abgeben wollte.

Die Gatsgeber traten mit der gleichen Startelf an, die zuletzt 4:0 in Frohnlach gewonnen hatte, der wiedergenesene Thomas Schneider saß zunächst lediglich auf der Auswechselbank. Der Brucker Coach Normann Wagner musste seine Formation gegenüber dem 2:2 gegen den Spitzenreiter SpVgg Jahn Forchheim nur auf einer Position umbauen. Der verletzte Karlheinz Wiesenmayer trat die Reise in die Oberpfalz erst gar nicht mit an, für ihn begann dieses Mal Dominik Hofmann.

Nachdem Trainer Stadler für 100, die Spieler Dominik Forster (125), Peter Schecklmann (250), Thomas Schneider (150), Benjamin Scheidler(100), Thomas Wildenauer (150), Johannes Kohl (150), Christoph Hegenbart (100), Michael Riester (150), Ralph Egeter (150) und Masseur Hans Baier (250) für ihre vielen Partien für die SpVgg SV von Vorsitzenden Kurt Haas, zweiten Vorsitzenden Dietmar Paulus und Sportlichen Leiter Thomas Binner geehrt worden waren, bestimmten die Gastgeber vom Anpfiff weg das Geschehen und hatten optische Vorteile. Wobei sich die Mittelfranken erstaunlich offensiv ausgerichtet und ungemein laufstark präsentierten und die Weidener im Spielaufbau früh unter Druck setzten.

Das schmeckte den Schwarz-Blauen zunächst gar nicht, fanden aber nach gut zehn Minuten besseren Zugriff. So folgte dann auch die erste nennenswerte Möglichkeit in einer Partie, in der sich zunächst viel im Mittelfeld abgespielt hatte. Ein Freistoß von Friedrich Lieder von der linken Seite wurde per Kopf auf Ralph Egeter verlängert, der jedoch aus spitzem Winkel über die Latte zielte (10.). Das erste Mal richtig gefährlich für die SpVgg SV wurde es nur 120 Sekunden später, als sich FSV-Stürmer Hakim Graine gegen Andreas Wendl durchsetzte und Forster aus sechs Metern testete. Der SpVgg SV-Keeper war mit dem Fuß zur Stelle und bereinigte im Nachfassen die Situation komplett.

Der Weckruf für Weiden, die in der 14. Minute eine Doppelchance durch den durchgebrochenen Hegenbart und im Nachschuss durch Lieder hatte. Einmal war Erlangens Torhüter Christian Stiegler zur Stelle, einmal die vielbeinige FSV-Abwehr. Und kurz danach (15.) scheiterte erneut Lieder mit einem Flachschuss aus zehn Metern am Schlussmann.

Aufregung pur in der 16. Minute: Aus dem Nichts pfiff Referee Michael Freund einen Elfmeter für die Gäste, dem angeblich ein Handspiel von Thomas Wildenauer vorangegangen sein sollte. Und wieder einmal, wie schon im Pokal gegen den SSV Jahn Regensburg, konnte sich die SpVgg SV auf ihren Torwart verlassen. Er lenkte den von Nuhi Syleymani sicherlich nicht schlecht geschossenen Strafstoß reaktionsschnell zur Ecke. Auch danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem sich beide Teams keinen Zentimeter Boden schenkten, aber sogenannte „Hundertprozentige“ blieben fast bis zum Seitenwechsel aus. Aber eben nur fast: Denn in der 44. Minute konterten die Gastgeber die weit aufgerückten Brucker eiskalt aus und Hegenbart schoss mit seinem neunten Saisontreffer das wichtige 1:0, ehe 60 Sekunden später Stiegler einen Kopfball von Peter Schecklmann von der Linie kratzte.

In unveränderten Aufstellungen begannen beide Teams den zweiten Durchgang, der mit einem Paukenschlag begann: Nach einem weiten Freistoß in der Weidener Strafraum stieg FSV-Akteur Marco Müller am höchsten und köpfte überraschend zum 1:1 ein (49.). Da befand sich die SpVgg SV-Defensive im kollektiven Tiefschlaf, denn der Ball war in dieser Szene sehr lange in der Luft unterwegs. Ein Treffer, der den ohnehin schon mutig und aggressiv agierenden Gästen noch mehr Selbstvertrauen verlieh. Zudem bauten die Gastgeber etwas ab und ließen die letzte Genauigkeit bei den Zuspielen in die Spitze vermissen.

Bis zur 63. Minute, als sich Egeter durchtankte und am Sechzehner der Mittelfranken mit dem linken Fuß abzog. Sein Versuch ging nur knapp am rechten Pfosten vorbei. Auch die nächste Möglichkeit ging aufs Konto der Schwarz-Blauen, als Johannes Kohls Kopfball (74.) von FSV-Torhüter Stiegler aus dem Winkel gepflückt wurde – das Signal für den Endspurt der Stadler-Elf, der in der 87. Minute belohnt wurde: Mit einem sehenswerten Schuss aus 22 Metern, der unhaltbar im langen Eck einschlug, schoss Stefan Graf die SpVgg SV das 2:1. Damit aber nicht genug: In der 90. Minute verlängerte Marco Napolitano eine Flanke ins Weidener Gehäuse zum unterm Strich gerechten 2:2, was bei konsequenter Abwehrarbeit ebenfalls vermieden hätte werden können.

SpVgg SV Weiden – FSV Erlangen-Bruck 2:2 (1:0)

SpVgg SV Weiden: Forster – Wendl, Kohl, Scherm (86. Riester), Wildenauer – Hegenbart, Geber (62. Burger), Schecklmann, Lieder (81. Schneider) – Graf, Egeter.

FSV Erlangen-Bruck: Stiegler – Napolitano, Schulze-Zachau (71. Wilke), Müller, Kratz – Syleymani, Gumbrecht (87. Kilic), Mai, Hofmann (65. Basener) – Hinrichs, Graine.

Tore: 1:0 Hegenbart (44.), 1:1 Müller (49.), 2:1 Graf (87.), 2:2 Napolitano (90.).

Besondere Vorkommnisse: Forster hält Foulelfmeter von Syleymani (16.).

Zuschauer: 320.

Schiedsrichter: Michael Freund (Perlesreut).

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Aufrufe: 019.9.2014, 21:00 Uhr
Stephan LandgrafAutor