2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Dagegen gehalten: Die SpVgg SV Weiden (r. Ralph Egeter) warf den Regionalligisten Seligenporten aus dem Rennen. Foto: Dagmar Nachtigall
Dagegen gehalten: Die SpVgg SV Weiden (r. Ralph Egeter) warf den Regionalligisten Seligenporten aus dem Rennen. Foto: Dagmar Nachtigall

SpVgg SV steht im Pokal-Achtelfinale

Weidener Fußball-Bayernligist wirft SV Seligenporten mit 1:0 (1:0) aus dem Rennen +++ Erneut trifft Stefan Graf +++ Regionalligist dreht erst in der zweiten Hälfte auf

Verlinkte Inhalte

Die erste Überraschung in der zweiten Hauptrunde des Bayerischen Toto-Pokals ist perfekt. Am Dienstagabend setzte sich die SpVgg SV Weiden vor 250 Zuschauern im Sparda-Bank-Stadion mit 1:0 (1:0) durch. Schütze des entscheidenden Tores war Stefan Graf. Die Gastgeber durften sich neben dem Einzug ins Achtelfinale, das am 3. September gespielt wird, auch über einen Siegerscheck in Höhe von 300 Euro freuen, den nach dem Schlusspfiff Bezirksspielleiter Thomas Graml und Lotto-Bayern-Vertreter Stephan Luger überreichten.

„Mit Seligenporten haben wir ein Gegner, gegen den wir bestehen können“, schätzte Stadler die Lage vor der Partie ein, der es zudem mit dem Zitat von Peter Neururer, dem Coach des VfL Bochum hielt. Der hatte nämlich vor dem 2:0-Sieg im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart gesagt: „Eine Pokalüberraschung würde mich nicht wundern.“

Allerdings baute der Weidener Coach seine Anfangsformation gegenüber dem 2:0 im Derby in Amberg gleich auf fünf Positionen um. Für Dominik Forster stand von Beginn an Tomislav Galovic zwischen den Pfosten. Wie angekündigt fehlte zudem der verhinderte Christoph Hegenbart, während Johannes Kohl, Thomas Wildenauer und Johannes Scherm zunächst nur auf der Auswechselbank saßen. Für sie starteten Martin Schuster, Benjamin Scheidler, Benjamin Burger und Andreas Koppmann, was aber dem Spielfluss überhaupt keinen Abbruch tat.

SVS-Coach Florian Schlicker würfelte seine Startelf gegenüber dem 1:2 gegen Garching ebenfalls kräftig durcheinander – auf vier Positionen. Florian Bauer stand erst gar nicht im Kader, Timo Scherer, Alexander Braun und Marco Christ blieben zunächst draußen. Für sie begannen Stephan König, Florian Bauer, Patrick Schwesinger und Pascal Worst.

Es entwickelte sich vom Anpfiff weg eine offene Partie, in der ein Klassenunterschied nicht erkennbar war. Wie schon gegen Amberg hielten sich die Gastgeber konsequent an die taktischen Vorgaben, standen in der Abwehr sicher, störten das gegnerische Aufbauspiel frühzeitig und warteten auf die Fehler des SVS. Der wiederum fand nicht wirklich ein Mittel, um die SpVgg SV-Defensive auszuhebeln. Viel spielte sich daher im Mittelfeld ab, Strafraumszenen waren in der ersten Halbzeit Mangelware.

Die zwingenderen Möglichkeiten, wenn man sie so nennen will, hatten die Platzherren. Zunächst tauchte Stefan Graf im Seligenportener Strafraum auf und wollte nach rechts zum mitgelaufenen Ralph Egeter ablegen. Dominik Räder brachte gerade noch seinen Fuß dazwischen (5.). Sechs Minuten später setzte Friedrich Lieder bei einem Konter Graf ein, der aber im Fünf-Meter-Raum das Leder nicht kontrollieren konnte, ehe Egeter eine Flanke von Andreas Wendl von links aus elf Metern am linken Tordreieck vorbeiköpfte.

Über Chancen des Regionalligisten gab es die erste halbe Stunde nichts zu berichten, denn zu einfach strukturiert war das Spiel der Schlicker-Elf: Mit langen Bällen wollte der SVS zum Erfolg kommen. Ein Mittel, das überhaupt nicht funktionierte, zumal die Angreifer der Gäste des Öfteren im Abseits standen. Besser machte es da schon die SpVgg SV: Thomas Schneider tankte sich bis zur Grundlinie durch, brachte das leder noch irgendwie nach innen. Dort hielt Graf die Fußspitze hin und erwischte SVS-Keeper Dominik Brunnhübner auf dem falschen Fuß, der Ball trudelte zum durchaus verdienten 1:0 in die Maschen (29.).

Nur 60 Sekunden später dann fast das 2:0 für die Schwarz-Blauen, als erneut der starke agierende Schneider die Seligenportener Abwehr auf der halblinken Seite alt aussehen ließ. Aus acht Metern hielt der Weidener Mittelfeldmotor drauf, Brunnhübner klärte gerade noch zur Ecke. Keine Chance hätte er aber in der 40. Minute bei einem Lieder-Freistoß aus 16 Metern gehabt: Allerdings touchierte der flache Schlenzer nur den rechten Außenpfosten, so dass es beim verdienten 1:0 für Weiden zum Seitenwechsel blieb.

Seligenportens Coach Schlicker reagierte in der Halbzeitpause und brachte für Stefan König Marco Christ, der für mehr Schwung sorgen sollte. Die SpVgg SV hingegen ging in unveränderter Aufstellung ins Rennen. Die Gäste kamen auch aggressiver aus der Kabine, kombinierten schneller, allerdings sprang zunächst noch nichts Zählbares heraus. Bis zur 52. Minute, als Christ einen Freistoß von links in den Strafraum zirkelte. Galovic ließ nach vorne abprallen, Julian Schäf traf im Nachschuss, stand aber im Abseits, genauso wie Patrik Nagy kurz danach.

Der SVS investierte in der Folgezeit wesentlich mehr und schnürte die Wasserwerk-Elf immer weiter in deren Hälfte ein, die auf Konter setzte. Einer davon musste das 2:0 sein: Egeter steckte auf Burger durch, der alleine vor SVS-Keeper Brunnhübner auftauchte, aber den Ball aus 14 Metern rechts am Pfosten vorbeischob (59.).

Auf der Gegenseite musste Galovic bei einer Doppelchance durch Rico Röder und Patrick Schwesinger (68.) schon sein ganzes Können aufbieten, um den Kopfball und dann den Flachschuss zu klären – Seligenporten drückte mächtig aufs Tempo und wollte den Ausgleich, Weiden nur noch mit Defensivaufgaben beschäftigt und kaum für Entlastung sorgend. Zudem schwanden die Kräfte bei den Gastgebern zusehends. Aber mit Glück und Geschick retteten sie den Sieg über die Zeit.

SpVgg SV Weiden – SV Seligenporten 1:0 (1:0)

SpVgg SV Weiden: Galovic – Koppmann (62. Wildenauer), Schuster, Scheidler (64. Scherm), Wendl – Burger, Schecklmann, Schneider, Lieder – Graf, Egeter (82. Geber).

SV Seligenporten: Brunnhübner – Räder, König (46. Christ), Bauer, Schäf – Grigorian (80. Braun), Nagy, Röder, Schwesinger – Richter, Worst.

Tore: 1:0 Graf (29.).

Zuschauer: 250.

Schiedsrichter: Julian Kreye (Warmensteinach).

Aufrufe: 019.8.2014, 21:00 Uhr
Stephan LandgrafAutor