Haupt: "Sind breiter aufgestellt"

Die beiden jüngsten Gastspiele in Jetzendorf entschieden die Kammerberger jeweils mit 1:0 für sich. Die Bilanz in den jüngsten sechs Spielen ist neutral – drei Siegen stehen drei Niederlagen gegenüber. Gegen ein Team, das in den vergangenen vier Spielzeiten drei Mal Zweiter und seit dem Aufstieg in die Bezirksliga im Jahr 2008 immer mindestens Fünfter wurde, ist das eine sehr gute Quote. Ob die Spielvereinigung an diesen Trend anknüpfen kann? Spielertrainer Manuel Haupt war mit der Vorbereitung nicht hundertprozentig zufrieden: „Es haben zu oft Spieler gefehlt. Diese Probleme haben andere Teams zwar auch, bei uns waren es aber schon auffällig viele.“ Ein Beispiel: Am ersten Juli-Wochenende standen zwei Testspiele an. Haupt wollte in beiden Partien mit unterschiedlichen Startaufstellungen beginnen. Diesen Plan musste er allerdings verwerfen, weil er nur zwölf gesunde Akteure zur Verfügung hatte. „Das war natürlich alles andere als optimal“, sagt Haupt.

Für das Engagement, das seine Spieler bei den Übungseinheiten zeigten, hat der Trainer dagegen nur positive Worte übrig. Er nutzte die Zeit, um taktische Varianten einzustudieren. Hintergrund: Die Kammerberger wollen flexibler und schwerer auszurechnen werden. Ein weiterer Schwerpunkt war das Zweikampfverhalten in der Defensive und Offensive: „Wir haben Übungen zum Verhalten in Eins-gegen-Eins- und Eins-gegen-Zwei-Situationen trainiert“, erklärt Haupt. Mit Alessandro Luzzi, der nach einer Saison beim SV Dornach zur SpVgg zurückkehrt, hat Haupt eine zusätzliche Option im Mittelfeld. Auch die anderen Neuzugänge hinterließen in der Vorbereitung einen guten Eindruck. „Personell sind wir breiter aufgestellt“, sagt Coach Haupt. Sein Ziel ist, auch in dieser Saison den Klassenerhalt zu schaffen – am besten so früh wie möglich.

Der erste Gegner Jetzendorf hat andere Pläne: Nachdem das Team in den vergangenen vier Spielzeiten dreimal in der Aufstiegsrelegation gescheitert ist, startet der TSV in dieser Saison den nächsten Angriff. „Wenn alle Spieler fit sind, gehören wir zu den Anwärtern“, erklärt Trainer Tarik Sarisakal. Sein Kammerberger Pendant geht sogar noch einen Schritt weiter: „Für mich sind sie der Topfavorit“, sagt Manuel Haupt über den Gegner. „Das wird ein schweres, aber auch ein leichtes Spiel für uns. Denn keiner rechnet damit, dass wir gewinnen“, so der SpVgg-Trainer weiter.

Text: Moritz Stalter