2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Nach dem Relegationsspiel 1. SC Feucht gegen Jahn Forchheim vernebelte weißer und farbiger Rauch die Forchheimer Aufstiegshelden. F: Zink
Nach dem Relegationsspiel 1. SC Feucht gegen Jahn Forchheim vernebelte weißer und farbiger Rauch die Forchheimer Aufstiegshelden. F: Zink

Auch Jahn Forchheim soll für die Zündelei büßen

Verband ermittelt nach dem Einsatz von Rauchkerzen: 400 Euro Strafe +++ Personalplanungen laufen auf Hochtouren

Zehn Tage nach dem Aufstiegsjubel ist bei der SpVgg Jahn Forchheim eine Delegation bereits in die Vorbereitung auf die Saison in der Bayernliga eingestiegen. Dabei handelt es sich um die Neuzugänge, deren Transfers teils noch finalisiert werden müssen. Arbeit steht dem Verein zudem ins Haus, weil der Verband Ermittlungen wegen des Einsatzes von Pyrotechnik eingeleitet hat.
Weil den Sportvorstand und Abteilungsleiter die Ungewissheit über den Relegationsausgang im 14-tägigen Türkei-Urlaub allzu sehr beschäftigte, übernahm an jenem geschichtsträchtigen Abend in Feucht die Frau von Uwe Schüttinger den Ergebnisübermittlungsdienst. Ein gutes Omen, wie sich herausstellen sollte. Die beiden verfolgten zwar das sportliche Geschehen im heimischen Franken, bekamen aber nichts vom Beginn der ausgiebigen Feierlichkeiten mit.

Bilder kursierten im Netz

Die Geschehnisse direkt nach Schlusspfiff auf dem Platz hatten ein Nachspiel, zunächst in Form einer Aufforderung zur Stellungnahme. Ein anwesender Verbandsvertreter sowie der Schiedsrichter hatten festgehalten, was später in Bildern im Netz kursierte: Jahn-Spieler, eingehüllt in weißem und farbigem Rauch. Seit diversen Vorkommnissen in Bundesliga- Stadien kennt der Verband keinen Spaß mehr. Von einer „abstrakten Gefahr“ durch Rauch- und Leuchtkörper ist in einem Schreiben die Rede, eine Vereinsstrafe von 400 Euro sei mehr als angemessen.

„Ich bin absolut kein Freund von Pyrotechnik oder Rauchkerzen“, sagt Uwe Schüttinger, zweifelt indes an der Sinnhaftigkeit weiterführender Konsequenzen. Kaum zurück aus dem Urlaub, muss sich der Funktionär mit dem Verlangen des Verbandsanwalts auseinandersetzen, die Namen beteiligter Akteure herauszugeben. Der BFV ziehe individuelle Sperren in Betracht.

Nicht bei allen Personalien herrscht Klarheit

„Ich halte das für übertrieben. Da wurde dem Überschwang der Emotionen nach so einer Achterbahnfahrt in einem Rahmen freien Lauf gelassen, ohne dass jemand zu Schaden hätte kommen können“, findet Schüttinger. Der Jahn-Verantwortliche müsste mit dem Finger auf Spieler zeigen, die sich teils gerade im Ausland befinden oder gar einem neuen Verein angeschlossen haben.

Nichts zu befürchten haben in dieser Hinsicht freilich die frischen Verpflichtungen der Forchheimer, die sich und Trainer Christian Springer in dieser Woche bei den ersten Laufrunden kennenlernen. Gleichwohl herrscht, wie Schüttinger den NN verrät, noch nicht bei allen Personalien Klarheit über die Ablösemodalitäten.

Fix sind die Freigaben für Patrick Hagen (Eltersdorf), Artan Selmani und Jens Wartenfelser (beide Baiersdorfer SV). Zuversicht darf bei der Abwicklung der Wechsel von Firat Güngör (Bosporus Coburg), Patrick Titzmann und Andre Jerundow (beide Eintracht Bamberg) angebracht sein. Mit einem weiteren Trio hat der Jahn Einigung erzielt und sein Interesse hinterlegt, Gespräche stehen aus.

Für ein flexibles Angebot in der Offensive soll, nachdem Linksfuß Sven Wieczorek den Fahrtaufwand nicht mehr aufbringen will, der 24 Jahre alte Philipp Nagengast (DJK Weingarts) sorgen. Der in Kirchehrenbach ausgebildete Nagengast traf für die Maigischer in vier Spielzeiten in Folge zweistellig und schnupperte am Bezirksliga-Aufstieg.

Außerdem auf dem Wunschzettel stehen nach den Abgängen von Alex Schulz und Marcus Kredel die jungen Torhüter Patrick Oeser (SpVgg Etzelskirchen) sowie Tino Stahl (Baiersdorf). Bei Letzterem bahnte sich bereits 2016 der Transfer nach Forchheim an, ehe sich der 21-Jährige kurzfristig für einen Verbleib beim Landesligisten entschied.

Eine Stelle noch offen

Noch ausgeschrieben ist eine Planstelle für einen gestandenen Strategen im defensiven Mittelfeld, der idealerweise auch in der Innenverteidigung einsetzbar ist. Als flexible Kraft für die Abwehr gilt beim Jahn bis auf weiteres Tobias Eisgrub, der aufgrund eines bevorstehenden Praktikums in München wohl nur punktuell zur Verfügung steht. Die ungelösten Hausaufgaben bestätigen: der Urlaub ist nicht nur für Uwe Schüttinger vorbei.

Aufrufe: 021.6.2017, 09:47 Uhr
Kevin Gudd (NN Forchheim)Autor