2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

"Zusammenspiel hat sehr gut funktioniert"

Kapitän der SpVgg Ebing II Oliver Gunzelmann (26) im FuPa- Interview +++ Reservemannschaft des Bezirksligisten sicherte sich frühzeitig die Meisterschaft in der AK Bamberg 4

Relativ eindeutig ergatterte die SpVgg Ebing II den Titel und den damit verbundenen Aufstieg in die Kreisklasse. Da Kemmern II überraschend deutlich am vorletzten Spieltag Federn ließ, war der bereits komfortable Vorspung nicht mehr einholbar. Im FuPa-Interview spricht Kapitän sowie Defensivspezialist Oliver Gunzelmann über die Stärken der Mannschaft, die torfreudige Offensive und den kollektiven Zusammenhalt fernab des Platzes.

Herr Gunzelmann, nach einer sehr konstanten Saison feiern Sie die verdiente Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Kreisklasse. Hat man damit ansatzweise rechnen können?

Gunzelmann: Die Zielvorgabe des Trainers vor der Saison war unter die Top 5 zu kommen, was als durchaus realistisch anzusehen war. Auch wenn wir uns bewusst waren, dass wir in dieser Liga jeden schlagen können, waren wir trotzdem etwas überrascht von dem Saisonverlauf. Vor allem über die Hinrunde, in der man lediglich gegen Breitengüßbach einen Punktverlust hinnehmen musste.

Auffällig ist, dass die Mannschaft fast 100 Tore geschossen hat. Ungeachtet dessen, dass es in den unteren Ligen kein einmaliges Phänomen ist, liest sich die Statistik trotz dessen sehr beeindruckend, da man knapp 30 Tore mehr als der Zweitrangliste in der Statistik erzielt hat. Wie erklären Sie sich diese Offensivfreudigkeit?

Gunzelmann: Ohne irgendwelche Namen zu nennen, muss hier einfach gesagt werden, dass wir einige „Granaten“ im Einsatz hatten, die in dieser Liga einfach kaum zu halten sind.

Bereut man es ein wenig, dass die 100 Tore Marke nicht geknackt werden konnte (Anm. d. Red.: Ebing II hat 97 Tore geschossen)?

Gunzelmann: Ich habe tatsächlich erst auf der Abschlussfeier erfahren, dass wir die „100er-Marke“ nicht geknackt haben. Das hat allerdings die Stimmung nicht im Geringsten gemindert. Streng genommen haben wir sogar über 100 Tore geschossen, wenn man die Tore gegen Trunstadt II, deren Mannschaft zurückgezogen worden ist, mit in die Wertung einfließen lässt. Nun müssen wir uns eben darauf konzentrieren, die 100 Tore nächstes Jahr zu schießen.

War das der Hauptgrund, weshalb sie sehr souverän den Titel holen konnten?

Gunzelmann: Es war einer der Gründe für den Titelgewinn. Hinzu kommt noch, dass wir die zweitbeste Defensive der Liga hatten und auch sonst in dieser Saison einfach alles gepasst hat. Nach der verkorksten letzten Saison hat man nach den ersten Siegen gemerkt, dass die Jungs wieder „geil“ auf Fußball waren. Wir sind wieder als eine Mannschaft aufgetreten. An dieser Stelle sei nur das Spitzenspiel der Hinrunde gegen Kemmern II erwähnt, bei dem man durch eine geschlossene Mannschaftsleistung nach einem 1:2 Rückstand noch einen 3:2 Sieg feiern konnte. Wir sind diese Saison auch glücklicherweise größtenteils vom Verletzungspech verschont geblieben und das Zusammenspiel zwischen 1. und 2. Mannschaft hat sehr gut funktioniert, sodass wir immer wieder durch Spieler der 1. Mannschaft unterstützt wurden. Dies sieht man auch daran, dass im Verlauf der Saison 40 verschiedene Spieler eingesetzt worden sind, vom Routinier bis hin zum Jungspund. Genau diese Mischung aus erfahrenen und jungen Spieler war ein weiterer Faktor für den Titelgewinn.

Gab es eine kritische Phase, in der die Mannschaft Zweifel hegte?

Gunzelmann: Zweifel gab es nach dieser überragenden Hinrunde nicht wirklich. Entscheidend war, dass wir nach der Winterpause nicht nachgelassen haben und in den ersten Spielen gleich Siege einfahren konnten. Wenn man überhaupt von einer kritischen Phase sprechen kann, dann waren es wohl die Spiele im April, bei denen man eine Niederlage und vier Unentschieden hinnehmen musste. Glücklicherweise haben aber auch die in der Hinrunde stark aufspielenden Kemmerer in der Rückrunde etwas geschwächelt, sodass wir stets einen mehr oder weniger komfortablen Vorsprung hatten.

Nehmen Sie uns einmal mit in die letzten Wochen der Mannschaft: Wie genau wurde der Aufstieg gefeiert?

Gunzelmann: Da Kemmern II am vorletzten Spieltag nicht gewinnen konnte, waren wir ja bereits vor unserem Spiel Meister. Wir wollten dieses Spiel dennoch „ordentlich“ über die Bühne bringen, was zumindest zu Beginn des Spiels nur bedingt geklappt hat. Am Ende konnten wir jedoch ein verdientes 7:4 für uns verbuchen. Danach gab es kein Halten mehr. Es folgte die obligatorische Bierdusche für Trainer und Verantwortliche. Nach einer ausgiebigen Kabinenparty ließ man es dann mit den Fans im Sportheim krachen. Getreu dem Motto „3 Tage wach“ ging die Feierei für einen Großteil der Mannschaft auch an den beiden darauffolgenden Tagen weiter. Am 20.05. stand der letzte Spieltag an. Die 3:2 Niederlage gegen Naisa II störte kaum einen. Bei diesem Spiel war verständlicherweise etwas die Luft raus. Wir ließen es uns dennoch nicht nehmen, einen Autokorso zu starten und die Saisonabschlussfeier zusammen mit der 1. Mannschaft, Fans und Verantwortlichen zu zelebrieren. Als ich das Sportheim gegen 4:00 Uhr verlassen habe, machten einige noch nicht den Eindruck, als würden sie es mir in den nächsten Stunden gleichtun.

Wer hat insbesondere beim Feiern seine Qualitäten nochmal unter Beweis gestellt?

Gunzelmann: Hier muss eine geschlossene Mannschaftsleistung statuiert werden. Wir haben, wie auch in der Saison, als Kollektiv überzeugt!

Jetzt geht es in die Kreisklasse. Kann schon abgesehen werden, wie sich der Kader in der nächsten Saison aufstellen wird?

Gunzelmann: Aktuell kann ich zu dem Thema noch wenig sagen. Ich kann natürlich nur hoffen, dass der Kader der 1. und 2. Mannschaft größtenteils so bestehen bleibt.

Wie schätzen sie Ihre Chancen in der Kreisklasse ein?

Gunzelmann: Wir werden sicherlich nicht um die Meisterschaft mitspielen, aber ich denke, dass wir realistische Chancen haben die Klasse zu halten. Bei unserem letzten Aufenthalt in der Kreisklasse hat man gesehen, dass wir nicht, wie von vielen prophezeit, chancenlos waren. Letztendlich sind wir nur sehr unglücklich in der Relegation wieder abgestiegen. Allerdings war auch ausgerechnet in dieser Saison die Personaldecke sehr dünn. Daher bin ich überzeugt, dass wir die Klasse mit einem ausreichend großen Kader halten können.

Aufrufe: 023.5.2017, 14:17 Uhr
Kai HeermannAutor