SpVgg Bayreuth in Weismain gegen Unterhaching

Die Spieltagsverlegung hat einen einfachen Grund: Die Unterhachinger stellen drei U20-Nationalspieler für das Länderspiel des deutschen Teams ab, das in der internationalen U20-Spielrunde am 21. April in Italien antritt.
Etwas schwerer erklärbar ist die Verlegung des Spielorts, die nicht wenige Fans im Internetforum des Fanclubs Altstadt-Kult auf die Palme bringt. SpVgg-Geschäftsführer Jörg Neukam ist bemüht, die Wogen zu glätten. Warum findet die Partie überhaupt in Weismain statt? „Das ist eine sportliche Entscheidung. Das Trainerteam ist der Meinung, dass wir in Weismain die größeren sportlichen Chancen haben, weil sich die Mannschaft dort für dieses eine Spiel wohler fühlt.“ Und Neukam liefert die Begründung gleich nach: „Der schmale Platz in Weismain kommt unserer Mannschaft und ihrer Spielweise entgegen. Außerdem hat sie dort den psychologischen Vorteil, dass sie schon seit neun Ligaspielen ungeschlagen ist. Das interessiert natürlich die Hachinger nicht, aber wir wollen für dieses eine Spiel nichts unversucht lassen. Ganz klar ist aber auch, dass die Mannschaft grundsätzlich auch lieber in Bayreuth spielen will.“
Falls die Altstädter die DFB-Pokalhauptrunde erreichen sollten, wird im Hans-Walter-Wild-Stadion gespielt. „Da gibt es keine Diskussion. Die Heimat der Spielvereinigung ist Bayreuth und wird immer Bayreuth sein. Dafür stehen mein Co-Geschäftsführer Christian Höreth und ich. Und wer uns beide kennt, der weiß, dass wir unser Wort halten – erst recht, wenn es um die Altstadt geht.“
Beim Vorsitzenden Marcel Knötzsch und weiteren Mitgliedern des Altstadt-Kults ist die erste Wut über die Entscheidung einem gewissen Verständnis gewichen. Vor allem nach einem intensiven Gespräch mit den SpVgg-Verantwortlichen und den Trainern. „Wir akzeptieren es, dass es der Wunsch der Mannschaft und der Trainer ist, für dieses eine Spiel nach Weismain zu gehen. Wenn man sich dort die besseren Chancen ausrechnet. Schließlich wollen wir doch alle, dass es in Bayreuth mal wieder großen Fußball zu sehen gibt.“ Knötzsch wollte nicht ausschließen, dass ein paar Fans auf die Fahrt ins Waldstadion verzichten. „Aber die, die dabei sind, werden die Altstadt bedingungslos unterstützen. Und der Rest sitzt daheim und drückt beim Live-Ticker die Daumen.“ Schmunzelnd schiebt Knötzsch nach: „Natürlich hat die Mannschaft jetzt eine Bringschuld.“
Dessen ist sich auch SpVgg-Trainer Christoph Starke bewusst: „In Weismain können wir unseren kleinen Nachteil gegen einen Drittligisten besser kompensieren. Und wir können den Sprung in die Hauptrunde schaffen – wenn wir alle über unseren Schatten springen. Wer weiß, wann so eine Chance wieder kommt.“ Zuletzt standen die Altstädter unter Trainer Gino Lettieri am 9. September 2006 in der ersten Hauptrunde und schieden vor 2850 Zuschauern gegen den damaligen Zweitligisten Kickers Offenbach aus. 0:2 (0:2) stand es am Ende nach Treffern von Sieger und Kreuz.
SpVgg-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Gruber wiegelt ein wenig ab, wenn es um die Bedeutung des Spiels gegen Unterhaching geht. „Es ist sicherlich nicht das wichtigste Spiel des Jahres. Das wichtigste Spiel wird das erste in der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde sein. Und das findet auf jeden Fall in Bayreuth statt.“ Mit dieser Partie würden die Altstädter, so Gruber, ein Drittel ihres Saisonetats einspielen. „Da geht es um extrem viel.“

Spielverlegungen

Das für kommenden Samstag geplante Regionalliga-Punktspiel der SpVgg Oberfranken Bayreuth bei der Reserve der SpVgg Greuther Fürth findet aller Voraussicht nach am Montag, 20. April, statt. Das für Freitag, 24. April, in Weismain angesetzte Punktspiel gegen den FC Memmingen wird ebenfalls verlegt und soll nun einen Tag später im Hans-Walter-Wild-Stadion angepfiffen werden.