SpVgg Bayreuth gegen Vizemeister in der Pflicht

Zwar nehmen die Altstädter am 14. Spieltag den siebten Tabellenplatz ein, doch der ist trügerisch: Schließlich weisen sie nur vier Zähler Vorsprung auf die Salzachstädter auf, die Truppe von Trainer Marc Reinhardt steht also in der Pflicht. Vor allem nach dem jüngsten 1:4-Ausrutscher beim damaligen Tabellenvorletzten SV Seligenporten. „Wir hatten uns das natürlich anders vorgestellt“, erinnert sich der 30-jährige Sportwissenschaftler. „Die Spielweise von Seligenporten liegt uns nicht, dazu haben wir in der Defensive zu einfache Fehler gemacht und vorne war nicht genug Bewegung in unserem Spiel. Wir haben da wieder gemerkt, dass wir eben mit voller Konzentration ins Spiel gehen müssen, sonst wird es gegen jeden Gegner schwer zu bestehen. Aber wir haben die Fehler analysiert, das Spiel ist abgehakt.“

Dass mit dem Ex-Drittligisten ein schwerer Brocken ansteht, ist Reinhardt klar. Und der momentane Tabellenplatz ficht den Trainer nicht an. „Burghausen verfügt über viel Qualität. Ein Problem ist sicherlich, dass momentan mit Christoph Burkhard der wichtigste Mann ausfällt.“ Der ist den Altstädtern wohl bekannt: Schließlich war er es, der den Bayreuthern im Eröffnungsspiel der Saison 2014/15 mit einem Last-Minute-Treffer zum 1:1 vor 2047 Zuschauern den erhofften und nicht unverdienten Dreier verdarb.

„Und mit Uwe Wolf haben sie einen erfahrenen Trainer“, lobt Reinhardt sein Gegenüber. „Früher oder später wird der Knoten bei den Burghausenern platzen. Doch wir werden alles dafür tun, dass das diese Woche noch nicht passiert.“ Bislang gelangen den Salzachstädtern erst drei magere Siege – und davon nur einer in der Fremde: 2:1 behielten sie am 20. August beim 1. FC Nürnberg II die Oberhand. Zuletzt stand ein 1:1 gegen die Reserve des FC Ingolstadt zu Buche, wobei man in der Schlussphase dem Siegtreffer nahe war.

Reinhardt setzt heute auf die vor dem Patzer in Seligenporten gezeigten Pluspunkte: „Wir müssen hinten wieder kompakt auftreten und nach vorne unsere Qualitäten ausspielen, wie uns das in Nürnberg und gegen Illertissen gelungen ist. Wir wollen wieder unser anderes Gesicht zeigen.“ Ein wenig hofft der Coach auch auf den Weismain-Effekt: „Wir sind froh, dass wir im Waldstadion spielen können, solange das Hans-Walter-Wild-Stadion gesperrt ist. Bislang war Weismain für uns ja ein ganz gutes Pflaster, das kompakte Stadion kommt unserer Spielweise etwas entgegen. Wir hoffen natürlich, dass uns viele Fans unterstützen, dazu hoffen wir auf Zuschauer aus dem Umland. Wir spielen ja gegen einen durchaus namhaften Gegner.“

Gegen den die Altstädter erst einmal zu Hause gewinnen konnten: Am 13. November 1993 feierten sie zu gemeinsamen Bayernliga-Zeiten einen 1:0-Erfolg: Aleksandar Abutovic traf damals nach 36 Minuten mit einem Traumtor zum Endstand.

Was das Personal angeht, kann Reinhardt aus dem Vollen schöpfen – mit einer Änderung: Für Steffen Jainta, der momentan nach seiner Muskelzerrung im Individualtraining steht, kehrt Angreifer Sebastian Glasner in den Kader zurück. Änderungen in der Anfangsformation wollte Reinhardt nicht ausschließen, hüllte sich aber noch in Schweigen.

Info: Für die Altstädter Fans wird wie gewohnt ein kostenloser Bus-Shuttle angeboten, für den man sich auf der SpVgg-Homepage anmelden kann (Abfahrt um 12.30 Uhr, SpVgg-Geschäftsstelle Spitzwegstraße, Zwischenhalt Markgrafenallee beim Altstadt-Kult).