2024-06-03T07:54:05.519Z

Ligabericht
Johannes Zeitler (r.) bereitete den dritten Weidener Treffer vor. Foto: Pemp
Johannes Zeitler (r.) bereitete den dritten Weidener Treffer vor. Foto: Pemp

SpVgg 2010 behält in turbulentem Spiel die Oberhand

Weidener Fußball-Bezirksoberligist gewinnt zum Rückrundenauftakt beim SSV Paulsdorf mit 3:2 (2:2) +++ Christian Ferstl dreifacher Torschütze +++ Neun gelbe und eine gelb-rote Karte

Tiefes Durchatmen beim Fußball-Bezirksoberligisten SpVgg Weiden 2010: Die Mannschaft von Spielertrainer Andreas Schumacher setzte sich am Sonntagnachmittag in einer turbulenten und hektischen Partie beim SSV Paulsdorf mit 3:2 (2:2) durch und geht damit als Tabellenzweiter ins Spitzenspiel gegen den FC Amberg am kommenden Samstag.

Es gibt manchmal Begegnungen, die man einfach gewinnen muss – egal wie. Und in diese Kategorie fällt sicherlich der Auftritt der Schwarz-Blauen beim SSV Paulsdorf, der wesentlich engagierter und offensiver als bei der 0:2-Niederlage im Hinspiel zu Werke ging. Hinzu kam, dass sich die Wasserwerk-Elf von der von Minute zu Minute größer werdenden Hektik, zu der auch der nicht immer überzeugende Referee Martin Speckner mit einigen missverständlichen Entscheidungen beitrug, anstecken hatte lassen. Immerhin gab es unterm Strich neun gelbe und sogar eine gelb-rote Karte.

Aber egal: „Mund abwischen und die Blickrichtung nach vorne richten“ – kann die Devise für die SpVgg Weiden 2010 nach diesem Arbeitssieg, insgesamt der zehnte in Folge, nur lauten. Diese begann in Paulsdorf mit der gleichen Aufstellung wie zuletzt beim 4:1-Erfolg in Beilngries. Die SpVgg-Kicker legten auch einen Start nach Maß auf den durch den Regen glitschig gewordenen Untergrund hin und führten nach acht Minuten schon mit 2:0.

Zunächst vollstreckte Christian Ferstl in der vierten Minute eine mustergültige Kombination über Schumacher und Christoph Hegenbart aus kurzer Distanz ins lange Eck zur verdienten Weidener Führung. Die Gäste schnürten den SSV Paulsdorf in der Anfangsphase in dessen Hälfte ein und übten ungemeinen Druck aus. Der verdiente Lohn dafür war dann das 2:0 wiederum durch Christian Ferstl. Der SpVgg-Angreifer wurde von seinem Stürmerkollegen Hegenbart perfekt in Szene gesetzt und hämmerte aus fünf Metern das Leder unhaltbar unter die Latte.

Das war es dann aber auch mit der Herrlichkeit der Schwarz-Blauen, die nach den beiden verletzungsbedingten Wechseln der Paulsdorfer den spielerischen Faden verloren. Die Partie wurde zusehends hektischer und zerfahrener. Die Gäste leisteten sich in der 13. Minute in der Vorwärtsbegegnung einen unnötigen Ballverlust, so dass SSV-Akteur Julian Nindl alleine auf Schlussmann Dominik Forster zulief und ihm beim 1:2-Anschlusstreffer keine Chance ließ.

Und es sollte noch schlimmer kommen: In der 26. Minute entschied der Schiedsrichter auf Foulelfmeter für die Gastgeber – eine mehr als strittige Entscheidung, denn das Weidener Foulspiel wurde knapp außerhalb des Strafraumes begangen. SSV-Spielertrainer Simon Gräß ließ sich diese Chance nicht entgehen und glich zum 2:2 aus. Nachdem der zuvor für den angeschlagenen Norbert Ferstl eingewechselte Martin Reil dann in der 40. Minute stark rotgefährdet für Johannes Zeitler wieder vom Feld musste, war es der letzten noch vorhandenen Ordnung im SpVgg-Spiel nur bedingt hilfreich.

Das machte sich auch in den zweiten 45 Minuten deutlich bemerkbar. Die SpVgg übernahm zwar wieder das Kommando, kombinierte bis zum gegnerischen Strafraum durchaus ansehnlich, doch der letzte Pass war oftmals zu ungenau. Sie konnte sich bei ihrem Keeper Forster bedanken, der aufgrund seiner starken Leistung nicht nur einmal das Unentschieden festhielt. So auch in der 58. Minute, als er gegen Nindl reaktionsschnell klärte. Besser machte es auf der anderen Seite dann Christian Ferstl: Nach toller Vorbereitung von Zeitler ließ er sich nicht zweimal bitten und stellte mit seinem dritten Treffer den 3:2-Endstand her.

Der SSV Paulsdorf setzte danach alles auf eine Karte und war in der Schlussphase durchaus ebenbürtig. Zumal Hegenbart in der 85. Minute wegen wiederholtem Foulspiel die gelb-rote Karte sah. Der SpVgg-Stürmer war zuvor jedoch elfmeterreif im Strafraum von den Beinen geholt worden. Symptomatisch die letzte Aktion in der Partie, als in der 88. Minute zunächst die Weidener einen Handelfmeter reklamierten und im unmittelbaren Gegenzug die Paulsdorfer einen Foulelfmeter. Beide Male verweigerte der Referee jedoch den Pfiff, so dass die Schumacher-Elf mit Glück und Geschick auch die vierminütige Nachholspielzeit überstand.

Aufrufe: 021.11.2011, 14:05 Uhr
Stephan LandgrafAutor