Van der Wielen zieht die Reißleine

Raphael van der Wielen ist nicht länger Trainer von A-Kreisligist SpVg Olpe 2. Der Linienchef stellte sein Amt nach oder 0:3-Auswärtsniederlage am Sonntag beim VfR Rüblinghausen zur Verfügung. Bis zum Saisonende übernehmen Uwe Gebauer und Lars Mebus – und sollen die Kreisstädter vor dem Abstieg bewahren. Die „zweite Welle“ der Olper rangiert auf dem vorletzten Tabellenplatz mit 21 Zählern nur einen Punkt vor Tabellenschlusslicht SV Hillmicke. In dieser Saison können sogar bis zu vier Mannschaften aus der Olper Kreisliga A absteigen – abhängig davon, wie viele Olper Teams aus den Bezirksligen runter müssen

„Mir ging es darum, der Mannschaft noch einmal einen positiven Impuls für die letzten sechs Saisonspiele zu geben. Man sieht das ja oft, dass Spieler unter einem neuen Trainer noch einmal bessere Leistungen bringen“, erklärte van der Wielen im Gespräch mit der Siegener Zeitung seine Beweggründe für den Rücktritt. Es habe nicht die eine Situation oder den einen konkreten Grund für seinen Entschluss gegeben, so der 42-Jährige weiter. „Es war vielmehr ein Gesamtgefühl. Ein neuer Trainer hat jetzt nochmal Zeit, die Mannschaft in den letzten Spielen wieder auf Kurs zu bringen. Außerdem wollte ich auch dem Verein genug Zeit für eine neue Lösung verschaffen. Deswegen habe ich mich jetzt vor dem Osterwochenende für diesen Schritt entschieden“, so der Ex-Coach und berichtete weiter: „Die Mannschaft war von meiner Entscheidung zwar zunächst schockiert, aber es kennt ja jeder das Geschäft. Wenn die Ergebnisse ausbleiben, trifft zu 80 Prozent der Verein, zu 20 Prozent der Trainer eine Entscheidung. In diesem Fall habe ich entschieden.“

Dass van der Wielen, der seinen Vertrag erst kurz vor Weihnachten verlängerte, weder bei der Mannschaft noch bei der Olper Vereinsführung zur Diskussion stand, unterstrich auch Björn Schneider. Olpes Sportlicher Leiter erklärte gegenüber FuPa Südwestfalen: „Wir waren mit Rapahels Leistung und Engagement hier voll zufrieden – von unserer Seite stand er nie zur Disposition. Nach der Partie in Rüblinghausen hat er uns seinen Entschluss bereits mitgeteilt. Wir sind dann so verblieben, dass wir am Montag noch einmal in Ruhe darüber sprechen. Raphael ist dann leider bei seiner Entscheidung geblieben.“

Nun nehmen sich Uwe Gebauer und Lars Mebus der „Mission Klassenerhalt“ an – „eine optimale vereinsinterne Lösung“, wie Björn Schneider meint. „Wir drei spielen ja in der Altliga zusammen, da sind die Informationswege natürlich kurz“, schmunzelte Olpes Sportchef und ergänzt: „Uwe hat zum Beispiel jedes Spiel der 2. Mannschaft gesehen, sein Sohn Felix spielt ja dort.“

Mebus indes kann sogar Landesliga-Erfahrung als Trainer vorweisen, trainierte er doch in der Saison 2014/2015 für ein Jahr den SV Attendorn. „Beide mussten bei ihrer Entscheidung kaum eine Minute überlegen und haben sofort bis Saisonende zugesagt“, freute sich Schneider.

Nun hoffen sie in Olpe auf den A-Liga-Klassenerhalt der „zweiten Welle“. „Für uns hat das Priorität. Langfristig gesehen würde es deutlich schwieriger, unsere eigenen A-Jugendlichen in Olpe zu halten bzw. neue Spieler von unserer 2. Mannschaft zu überzeugen, wenn diese nur noch in der B-Liga spielen würde“, unterstrich Björn Schneider. Der scheidende Raphael van der Wielen und Schneider waren im Gespräch mit FuPa Südwestfalen aber unisono „absolut überzeugt“, dass der Mannschaft der Klassenerhalt gelingen werde.

Raphael van der Wielen bleibt der SpVg Olpe indes als Spieler der Altliga erhalten. „Dort werde ich mit meinen Freunden weiter Fußball spielen.“