SpVg Odenkirchen verliert in einem schwachem Derby 0:1

Denn in den 78 Minuten zuvor hatte er sich bei eisigem Wind mit Dehnübungen warm gehalten. Es war nämlich der erste Torschuss der Gäste im Lokalduell überhaupt. Nichts wurde aus der Ankündigung, dass der 1. FC Viersen ein "idealer Gegner" für die von Trainer Kemal Kuc trainierten Odenkirchener sein sollte. Nach 90 intensiven Minuten hatten aber die Hausherren den längeren Atem und fuhren einen ganz wichtigen 1:0 (0:0)-Erfolg ein.

Es war eine Begegnung, die wohlwollend betrachtet mäßigem Landesliganiveau entsprach. Aber wer mehr erwartete, hatte die Rechnung ohne den Blick auf die Tabelle gemacht. Denn am Hohen Busch interessierte einzig das Ergebnis. Und so waren am Ende die Gastgeber eben jene Mannschaft, die etwas mehr investiert hatte. Damit wurde Viersen auf einen hervorragenden vierten Tabellenplatz gespült und wird dort überwintern, weil die Konkurrenten gemeinschaftlich patzten. "Wesentlich ist für mich, dass wir dieses Spiel gewonnen haben, nicht der Tabellenplatz", sagte Viersens Trainer Willi Kehrberg. Wohlwissend, dass man nun die Winterpause gelassener angehen kann. Trainerkollege Kuc wollte seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen: "Sie hat alles probiert. Es hat einfach nicht gereicht." Ein Fehler sollte die Begegnung auch entscheiden. Den machten die Odenkirchener in der Rückwärtsbewegung. Und zwar in der 64. Minute. Viersens Korbinian Beckers nutzte sofort den freigewordenen Raum, zog auf der linken Außenbahn davon und flankte. Hakan Sayici nahm den Ball direkt und knallte den Ball ins Tor der Gäste.

Damit schob sich Sayici mit nun vier Treffern in der internen Torschützenliste auf den zweiten Platz hinter Jan Ballis, der eine Viertelstunde vor dem Ende die Möglichkeit zum 2:0 für den 1. FC hatte. Doch Odenkirchens Torwart Kevin Afari bekam in letzter Sekunde den Körper dazwischen. Zwar sorgten die Gäste acht Minuten vor dem Abpfiff für einen Aufreger vor dem Viersener Tor, doch der Ball trudelte am rechten Torpfosten vorbei.

Der Derby-Sieg des 1. FC Viersen war sicherlich kein Glanzstück, aber verdient. Auch weil es den Rot-Weißen gelang, das Prunkstück der Odenkirchener Mannschaft, die Offensive um Ferdi Berberoglu, frühzeitig aus dem Rennen zu nehmen.

05/07: Afari - Sommer, S. Moseler, Kuhlen, Akan - Uslucan (56. Armen), Peltzer (89. Steingen), Spinrath, P. Moseler - Berberoglu - Salgin. Tor: 1:0 Sayici (64.) Zuschauer: 75.