2024-04-19T07:32:36.736Z

Allgemeines
F: Wenzel
F: Wenzel

Spvg. Brakel II dominiert die Liga

Halbzeit-Bilanz Kreisliga B Nord: Das Meisterschaftsrennen scheint schon geklärt zu sein, aber die Kämpfe um Platz zwei und um den Klassenerhalt bleiben spannend

Verlinkte Inhalte

Nach 17 Spieltagen in der Kreisliga B Nord kommt die Winterpause den Mannschaften ganz gelegen. Der große Druck, der seit Anfang der Saison auf den Teams lastet, fordert körperlich wie mental viel Kraft.
DAS AUFSTIEGSRENNEN
Obwohl die Spvg. Brakel II letzte Saison als vorletzter nur denkbar knapp den Klassenerhalt sicherte, wurden die Brakeler schon vor der Saison von vielen als Favoriten für die Meisterschaft gehandelt. Tobias Brenneke, Trainer beim TuS Lüchtringen, schildert: „Brakel II war für mich schon vor der Saison klarer Favorit. Viele ehemalige A-Jugendliche mit Landesligaerfahrung spielen jetzt dort und lassen die Spielvereinigung sehr souverän auftreten.“ Thorsten Lammert vom TuS Godelheim erwartet sogar: „Die Brakeler werden nach der Winterpause mit den Neuzugängen sicher noch dominanter auftreten!“
Den Vorschusslorbeeren wurde Brakel II in der Hinrunde voll gerecht. Der Tabellenführer steht nach 15 Spielen ungeschlagen da und zur maximalen Punkteausbeute fehlen nur vier Zähler. Lediglich Bergheim und Drenke gelang jeweils ein Punktgewinn gegen den Spitzenreiter. Brakels Trainer Andreas Struck freut sich: „Mit Blick auf die Tabelle müssen und wollen wir die Favoritenrolle annehmen. Unser Ziel ist jetzt klar der Aufstieg.“
Uneinigkeit herrscht bei der Frage, wer im Verfolgerduell noch mitmischen könnte. Für Brenneke ist klar: „Alhausen/Pömbsen/Reelsen ist sogar noch in Reichweite zum Spitzenreiter. Im Kampf um Platz zwei sehe ich die Fusionierten klar favorisiert.“ Andreas Struck rechnet auch dem SV Bredenborn noch gute Chancen aus: „Wir müssen noch zweimal gegen Bredenborn antreten und können unsere Tabellenführung hier noch festigen. Andererseits kann auch der SV in diesen Begegnungen aufholen!“ Lütmarsen hingegen habe schon zu viele Punkte gelassen und werde nicht mehr ganz oben mitmischen können, ist Struck sich sicher. Brenneke erwartet zwischen Drenke, Bredenborn und Lütmarsen einen spannenden Kampf um den dritten Tabellenplatz. Seine Mannschaft sieht er in einer etwas schlechteren Ausgangslage: „Wir haben schon zu viele Punkte unnötig liegen gelassen und unterlagen gegen die Spitzenteams aus Brakel, Alhausen, Bredenborn und Lütmarsen.“
DIE KRISENZONE
Im Tabellenkeller zeichnet sich ein ähnliches Bild ab, wie im Spitzenfeld der Liga. Der FC Blau-Weiß Weser II musste schon zum Auftakt eine deutliche Niederlage einstecken und wurde auch letzten Sonntag wieder deutlich geschlagen. Der FC steht seit dem ersten Spieltag fast ununterbrochen auf dem letzten Tabellenplatz und sammelte bisher erst vier Punkte: Lediglich mit Nieheim/West wurden die Punkte geteilt und gegen Godelheim unterlag das Tabellenschlusslicht zwar, die Partie wurde aber wegen des Einsatzes eines unberechtigten Spielers der Godelheimer zugunsten von Blau-Weiß Weser gewertet. Tobias Brenneke gibt zu bedenken: „Eventuell kann Weser II auf Unterstützung aus der ersten Mannschaft setzen. Ansonsten wird es für den Club sehr schwer, noch einmal das Ruder rumzureißen.“ Struck ist im Spiel gegen die Blau-Weißen aufgefallen: „Weser II hat gegen uns jeglichen Mut vermissen lassen. Durch die schlechte Moral gehen die Spiele dann auch immer so deutlich aus.“ Beim SV Fürstenau-Bödexen sind Brenneke und Struck sich einig: „Fürstenau gehört nicht in die Abstiegszone und hat eigentlich genug spielerisches Potenzial, um im oberen drittel mitzuspielen.“
Über Fürstenau-Bödexen stehen in der Tabelle Höxter, Godelheim, Nieheim/West und Bergheim nur insgesamt zwei Punkte auseinander. Schon ein Sieg kann reichen, um in der Tabelle weit nach oben zu springen. Dementsprechend schätzt Thorsten Lammert: „Ich sehe die letzten sechs Mannschaften im Abstiegskampf, erwarte aber eigentlich, dass Fürstenau noch Plätze gut macht! Ansonsten sind die Teams im unteren Tabellendrittel sehr ausgeglichen und der Abstiegskampf wird auch für uns noch sehr spannend.“ Dem TuS Godelheim rechnet Tobias Brenneke hingegen gute Chancen aus: „Godelheim hat gegen uns überzeugend gespielt und wird zu Hause noch genug Punkte für den Klassenerhalt sammeln.“ Der SV Holzhausen/Erwitzen sicherte, auf dem zehnten Tabellenplatz stehend, schon 20 Punkte und sollte sich keine Sorgen um den Klassenerhalt machen müssen.
ÜBERRASCHUNGEN
Mit Blick auf die Leistungen in der letzten Saison ist es erstaunlich, wie konstant die Brakeler ihre Partien gewinnen. Dass nach 15 Spielen schon 41 Punkte gesammelt wurden, hätte vor fünf Monaten wohl kaum einer getippt. Vor einigen Wochen zeigte sich Trainer Struck selbst etwas überrascht von dem großen Erfolg: „Unser Ziel war es mittelfristig um den Aufstieg mitzuspielen, aber wir sind doch noch einen Schritt weiter als wir gedacht hätten.“
Die größte Überraschung gelang aber wohl dem VfL Eversen. Eversen sicherte erst in der Relegation den Aufstieg in die Kreisliga B. Nach kleinen Schwächen in den ersten Spielen fühlen die Kicker vom VfL sich in der höheren Klasse sehr wohl und kämpften sich zwischenzeitlich bis auf den vierten Tabellenplatz vor. In die Winterpause geht Eversen als Siebter. „Eversen spielt als Aufsteiger eine gute Rolle“, ist Thorsten Lammert sich sicher. Struck lobt auch den Aufsteiger aus Holzhausen/Erwitzen: „Die Mannschaft hat gegen uns gut gespielt und uns stark Paroli geboten. Auf dem ziemlich unebenen Rasenplatz sind die Jungs nicht leicht zu besiegen.“ Im Vergleich zur letzten Saison fällt Brenneke auch beim SV Bredenborn eine deutliche Leistungssteigerung auf: „Bredenborn hat sich seit dem Trainerwechsel unter Julian Middeke sehr gut entwickelt und steht im Vergleich zum letzten Jahr sehr gut da.“
ENTTÄUSCHUNGEN
Enttäuscht hat bisher vor allem Fürstenau-Bödexen. „Ich erwarte eigentlich schon seit Wochen, dass Fürstenau eine Siegesserie startet und Plätze gut macht“, ist Andreas Struck verwundert. Lammert ist sich sicher, dass mit einem so lang anhaltenden Abwärtstrend wohl niemand gerechnet habe. Auch dem TuS Lüchtringen habe Struck eine stärkere Hinserie zugetraut merkt er noch an. Der SV Bergheim hat nach einem starken Saisonauftakt den Faden verloren und rutschte zeitweise bis auf den 14. Tabellenplatz ab. Momentan zeigt der Trend zwar wieder aufwärts, Bergheims Coach Dieter Müller hatte sich aber auch etwas mehr erhofft.
AUSBLICK
Mit klarem Ziel geht die Spvg Brakel II in die Winterpause: „Wir wollen jetzt unbedingt den Aufstieg. Ich bin mir sicher, dass wir das Potenzial haben und die meisten Mannschaften im Mittelfeld spielen bisher nicht konstant genug, um uns die Tabellenführung streitig zu machen. Alhausen sehe ich hier noch als größten Konkurrenten“, ist Andreas Struck optimistisch. Im unteren Drittel der Tabelle erwartet Struck noch einen sehr spannenden Kampf um den Klassenerhalt. Die Ergebnisse der Bezirksligisten aus dem Kreis Höxter sind für die Abstiegskandidaten besonders wichtig. Von deren Abschneiden hängt schließlich ab, wie viele Mannschaften aus der B-Liga absteigen. Thorsten Lammert entgegnet den Sorgen um den Klassenerhalt: „Wir hatten einen guten Start und haben erst in den letzten Wochen stark nachgelassen. Im Oktober und November war die Trainingsbeteiligung sehr schlecht und folglich ließen wir viele Punkte liegen. Ich hoffe auf eine gute Beteiligung in den nächsten Einheiten und werde ein besonderes Augenmerk auf den Spielaufbau legen. Im neuen Jahr werden wir denn hoffentlich ein paar Plätze gut machen.“
Tobias Brenneke vom TuS Lüchtringen blickt derweilen entspannt in die Zukunft: „Unser größtes Manko ist die Defensivschwäche, die wir dringend bekämpfen wollen. Wenn wir weniger Gegentore zulassen, sehe ich gute Chancen in der Tabelle noch ein oder zwei Plätze zu klettern.“ In den Nachholspielen kann sich im oberen Tabellendrittel ohnehin noch einiges tun und der Kampf um den zweiten Tabellenplatz wird sicher noch spannend werden. Entspannt können die anderen Teams aus dem Mittelfeld, wie zum Beispiel Amelunxen und Eversen, der Rückrunde entgegen blicken. Mit 15 Punkten Abstand zum Tabellenkeller ist deren Ausgangslage für die Rückrunde gut.
Aufrufe: 09.12.2016, 09:56 Uhr
Leon MönikesAutor