Spremberger freuen sich auf Energie Cottbus

Schon jetzt steht für Frank Roick vom SV Spremberg das Ziel der Begegnung fest: "Es wäre nicht gut für uns, zweistellig zu verlieren", sagt er. "Denn sonst kommt unsere Anzeigetafel an ihre Grenzen."

Die Fußballer aus Spremberg wappnen sich also mit Humor für das Freundschaftsspiel – zugleich jedoch auch mit dem nötigen Ernst. Trainer Ronny Noack erklärt: "Wir werden bestimmt viel hinterherrennen, denn die Gäste aus Cottbus haben ganz andere Grundlagen als wir, schon allein wegen ihres höheren Tempos."

Schon im vergangenen Jahr hatten beide Mannschaften ein gemeinsames Spiel geplant, und zwar zum Brandenburgtag. Doch dann nahmen sie wieder Abstand von der Idee. "Die Sicherheitsfragen ließen sich nicht bis in alle Details klären", erläutert Frank Roick. "Außerdem zählte unser Sportplatz nicht zum Festgelände."

Die Mitglieder des Spremberger Sportvereins gaben aber nicht auf. Sie schrieben einen Brief an den Geschäftsführer von Energie Cottbus, Normen Kothe, der wiederum den Marketingchef Ralf Lemke informierte. Schließlich stimmte der Drittligist einem zweiten Anlauf für das Freundschaftsspiel zu.

Mit 1000 Euro unterstützt die Volksbank Spree-Neiße das Sportereignis. Vorstand Frank Baer sagt: "Es wird sicher ein tolles Spiel", und um zugleich einen ideellen Anreiz für die Spremberger Fußballer zu schaffen, gibt er einen überaus optimistischen Tipp ab: "Ich rechne mit einem 1:1. "

Die Mitglieder des SV Spremberg rechnen für den 24. Juni mit 900 bis 1000 Zuschauern. Da es sich um das erste Testspiel für den FC Energie nach der Pause handelt, könnten die Fans starkes Interesse an diesem Spiel mit dem aktuellen Kader zeigen. Auch wenn der Spremberger Trainer Ronny Noack für seine Leute eher mit einer Niederlage rechnet, zeigt er sich durchaus selbstbewusst – und das mit gutem Grund. "Wir sind in der Kreisoberliga rein vom Spiel her die beste Mannschaft, nur nicht immer konstant." Vier von 30 Spielen verloren, vier Mal ein Unentschieden, das bedeutet für den Trainer: "In wichtigen Spielen haben wir vergessen, Tore zu machen, was nicht unbedingt dramatisch ist, aber es reichte deshalb halt auch nicht für den Aufstieg."

Das Freundschaftsspiel gegen Energie Cottbus betrachten die Mitglieder des Sportvereins natürlich als Werbung für ihre Arbeit. Nicht nur in der Fußball-Kreisoberliga spielen sie vorn mit. Ebenso kämpferisch setzen sie sich für ihren Nachwuchs ein. Zu ihren Aktionen zählen Kanutouren mit Kindern und Schwimmbadbesuche. Frank Roick sagt: "Wir wollen was für die jüngeren Leute in unserer Region bewegen." Fast alle Kinder des SV Spremberg können in der nächsten Woche aktiv am Spiel teilnehmen – als Auflaufkind oder Balljunge. Henry Müller aus Cottbus, ein Schiedsrichter der Regionalliga, wird über den Spielverlauf wachen.