Sportverein vor Heimaufgabe

"Da wäre eindeutig mehr drin gewesen", blickt Marcel Schmidts auf das Auswärtsspiel beim Bahlinger SC zurück, "wir haben aus dem Spiel heraus wenig zugelassen und müssen in der ersten Halbzeit eigentlich in Führung gehen." Neben zwei guten Chancen durch Kevin Dicklhuber hatte auch Schmidts selbst die eine oder andere Möglichkeit. Ein Torabschluss landete knapp neben dem Pfosten, in einer anderen Szene versuchte er den Nebenmann zu bedienen, anstatt selbst abzuschließen. Nach dem 0:1 durch eine Standardsituation musste der Sportverein fast eine Halbzeit lang dem Rückstand hinterherlaufen. "Das war bei den Temperaturen natürlich anstrengend, da haben wir uns dann auch nicht mehr viel Zwingendes erarbeiten können", erklärt Schmidts. Hätte allerdings Tomislav Ivezic fünf Minuten vor Schluss einen Kopfball aus kurzer Distanz nicht in den Armen des Torwarts, sondern zum 1:1 im Kasten untergebracht, "wäre das Ergebnis in Ordnung und alles gut gewesen", urteilt Schmidts. So musste der Sportverein im "offenen Hin und Her" der Schlussphase schließlich noch das 0:2 durch einen Elfmeter in der Nachspielzeit hinnehmen.

Der 22-jährige aus Gammelshausen, vor der Saison im Dreierpack mit Franco Petruso und Max Ziesche vom FC Heiningen zum Sportverein Göppingen gewechselt, ist auf dem Platz vielseitig einsetzbar und auf Grund seiner Schnelligkeit für das Umschaltspiel prädestiniert, das Trainer Gianni Coveli der Mannschaft für die ersten Auftritte in der Oberliga gegen Top-Team FSV Bissingen und Regionalliga-Absteiger Bahlinger SC verordnete.

Gegen die Stuttgarter Kickers II könnte es am morgigen Mittwoch ein anderes Spiel werden, vermutet Schmidts, ohne taktischen Maßnahmen seines Trainers vorgreifen zu wollen. Die U23 des Traditionsvereins belegte in der letzten Saison Tabellenplatz zwölf in der Oberliga unter Trainer Alfred Kaminski, der mittlerweile die Profimannschaft nach dem Abstieg aus der Dritten Liga übernommen hat. Aus der Vorsaison lässt sich aber kaum die aktuelle Leistungsstärke ableiten, da der Talentschuppen der Blauen üblicherweise eine hohe Fluktuation aufweist und vorrangig der Weiterentwicklung der Talente aus der eigenen Jugend dient. Als Leitwolf wurde für diese Saison Oliver Barth verpflichtet. Der 36-jährige kehrte nach Bundesliga-Stationen beim SC Freiburg und VfR Aalen zu den Kickers zurück, stand aber in den ersten beiden Saisonspielen, die verloren wurden, nicht im Kader der U23, sondern half bei der ersten Mannschaft aus.

Viel wird morgen auch davon abhängen, in welchem Maß die Kickers-Reserve Verstärkung aus der Regionalliga-Truppe erhält. "Trotzdem wird das eine sehr junge Mannschaft sein und wir sollten etwas mitnehmen", hofft Marcel Schmidts. Beim Sportverein wird am Montag und Dienstag noch trainiert. "Bisher läuft alles, wir hatten eine gute Vorbereitung", bestätigt der Student, der sich dank Semesterferien aktuell voll auf den Fußball konzentrieren kann, "aber es braucht einfach seine Zeit, bis vor allem die neuen Spieler die Laufwege und Spielzüge richtig verinnerlicht haben."