2024-04-24T13:20:38.835Z

Interview

"Sportlich gesehen ist es sicher ein guter Zeitpunkt"

Sascha Glass, Trainer des Frauen-Zweitligisten VfL Wolfsburg II, traut Meret Wittje den Sprung in die U23 zu

Meret Wittje, Fußballjuwel des TuS Nortorf, muss sich nach ihrem Wechsel zum Frauen-Zweitligisten VfL Wolfsburg II auf einen neuen Trainer einstellen. LZ-Redakteur Torge Meyer sprach mit ihrem neuen Coach Sascha Glass, der auf der U23-Kommandobrücke der ,,Wölfinnen" das Sagen hat.

Welche Qualitäten haben Sie überzeugt, Meret ein Angebot für die U23 des VfL Wolfsburg zu unterbreiten?
Meret hat eine gute Größe für ihre Position, ist zweikampfstark und hat Tempo. Darüber hinaus hat sie ein gutes Aufbauspiel und schaltet sich mit in das Offensivspiel ein, was für unser Spiel sehr wichtig ist. Und dann besitzt sie einen starken linken Fuß. Da gibt es in Deutschland nicht allzu viele Spielerinnen auf dieser Position.

Sie ist Innenverteidigerin, kann aber auch auf den Außenbahnen spielen. Wofür haben Sie sie eingeplant?
Grundsätzlich ist es gut, wenn unsere Spielerinnen flexibel sind und nicht nur eine Position spielen können. Wir werden uns da nicht festlegen, sondern schauen, was am besten zu ihr und zu unserem Team passt.

Wie schätzen sie die Chancen einer 16-Jährigen ein, in Wolfsburg in einer U23 schnell Fuß zu fassen?
Es ist unser Ziel, Spielerinnen in diesem Alter und mit der entsprechenden Qualität in unserer U23 zu integrieren. Wir haben in dieser Saison die Mannschaft mit dem jüngsten Durchschnittsalter in der 2. Bundesliga, im Durchschnitt sind unsere Spielerinnen knapp über 18 Jahre. Wir wollen die Talente frühzeitig fördern und auch fordern.

Meret kann nicht davon ausgehen, dass Sie sofort U23-Stammkraft wird, oder?
Ich denke, dass Meret bei uns sehr schnell integriert wird. Wir werden wieder einen Kader haben, in dem es immer wieder Konkurrenzsituationen geben wird. Das ist auch gut so. Es bringt die Spielerinnen und auch Meret weiter, ständig auf einem guten Niveau zu trainieren und zu spielen. Dann liegt es natürlich an jeder einzelnen Spielerin, was sie bereit ist zu investieren. Meret ist jung, und ich traue ihr einiges zu.

Ein Jahr vor dem Abitur einen solchen Schritt zu gehen. Ist der Zeitpunkt der richtige?
Ich denke, das war für Meret und ihre Eltern mit Sicherheit keine einfache Entscheidung. Ich habe Meret in unseren Gesprächen als bescheiden und clever wahrgenommen. Wir vom Verein werden mit Sicherheit Rücksicht auf ihre Situation im Abiturjahr nehmen. Unsere Kooperationsschule ist bestens auf solche Situationen eingestellt. Meret wird auch dort die nötige Unterstützung erhalten. Sportlich gesehen ist es sicher ein guter Zeitpunkt.
Aufrufe: 029.4.2016, 13:00 Uhr
SHZAutor