2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten

Sportleiter übernimmt auch Trainerposten

Murat Atik ist bis zum Saisonende Interimstrainer von Fußball-Landesligist Türkischer SV. Einen Tag, nachdem sich der Verein und sein bisheriger Trainer Timo Ehle "im Guten" getrennt hatten (die NWZ berichtete), gab der 1. Vorsitzende Erdal Sarigül diese Personalentscheidung bekannt. Co-Trainer soll Ronald Feist bleiben.
"Nachdem Timo Ehle seine Entscheidung, zum Saisonende aufzuhören, bekannt gegeben hat, hielt ich eine sofortige Trennung für nötig. Die Mannschaft soll sich ganz auf unser großes Ziel Oberliga konzentrieren und nicht von der Trainerfrage abgelenkt werden", sagt Sarigül: "Ich wollte keinen Schnellschuss bei der Trainersuche. Murat Atik ist ja schon als Sportlicher Leiter im Verein. Er hat sich bereiterklärt, die Verantwortung für unser Landesligateam mit zu übernehmen."

Der neue Mann, der in der Winterpause zum TSV gekommen war, hat reichlich Erfahrung an der Seitenlinie. Insgesamt war er 14 Jahre als Co-Trainer in der türkischen Süper-Lig tätig. "Ich werde mich als Sportlicher Leiter um alle Mannschaften des TSV kümmern, dass heißt um beide Männer- und alle Jugendteams. Als Trainer der ersten Mannschaft sollte man immer wissen, was in den anderen los ist", meint Atik.

"Wir wollen in die Oberliga und wir können die Oberliga auch stemmen", ist sich Sarigül sicher. Deshalb hat der Verein auch in einer sportlich scheinbar aussichtslosen Situation den Antrag auf eine Lizenz für die Oberliga gestellt.

Inzwischen liegt der TSV auf Platz fünf und hat als einziger Club neben Spitzenreiter SC Spelle-Venhaus (schon 15 Punkte voraus) eine Oberliga-Lizenz beantragt. Der Rückstand auf den drittplatzierten SC Melle, der wie der Tabellenvierte aus Lohne schon drei Spiele mehr absolviert hat, beträgt nur zwei Punkte.

Sollte sich die Chance auf den Aufstieg (eventuell auch über eine Relegation) ergeben, steht der TSV laut Sarigül bereit. "Wir wollen zukünftig mit dem VfL, dem SSV Jeddeloh und vielleicht auch dem VfB II in der Oberliga spielen. Das wäre interessant für die Zuschauer und würde auch dem Jugendfußball in der Region einen Schub geben", glaubt der Vorsitzende.

Von dem Ziel weicht er auch nach der Trennung von Ehle nicht ab. "Timo Ehles Entscheidung, zum Saisonende aufzuhören, kam für mich überraschend, aber wir haben mit Murat Atik eine gute Lösung gefunden", glaubt der Vorsitzende. Er ist auch überzeugt, dass die Spieler, die Ehle mit seinen Kontakten zum TSV gelotst hatte, auch nach dessen Weggang dem Verein die Treue halten werden.

"Wir müssen uns auch sportlich weiterentwickeln, damit uns Leistungsträger in Zukunft nicht mehr in Richtung eines anderen Landesligisten verlassen", führt Sarigül mit Blick auf die Wechsel von Johnny Wielspütz, Marten Niemeyer oder Arkadius Wojcik zum VfB II weiter aus.

Zum Ausbau des Vereins soll Atik als Sportleiter beitragen. "Wir müssen im Jugendbereich einfach mehr machen, wenn wir künftig junge Talente an unseren Verein binden wollen. Murat Atik soll auch unsere Jugendtrainer fortbilden, da müssen wir uns weiterentwickeln", erklärt Sarigül. Dabei orientiert sich der TSV-Boss am VfL. "Er ist für mich die Nummer eins im Oldenburger Jugendfußball. Der Verein ist unser Vorbild, auch was die Jugendtrainer angeht", blickt er anerkennend zur Alexanderstraße.

Aufrufe: 09.4.2014, 05:03 Uhr
Volkhard PattenAutor