2024-04-23T13:35:06.289Z

Relegation

Sportgericht entschuldigt sich

Bezirksliga-Relegation: TSV Heubachs Top-Stürmer David Kühnert hätte nicht spielen dürfen.

Das gibt's auch nicht alle Tage: Im Rahmen des Staffeltags der Kreisligen A 3 und B 5 hat sich Herbert Mayer als Vertreter des Sportgerichts für eine Fehlentscheidung entschuldigt. Ein Sportrichter hatte fälschlicherweise einen Stürmer des TSV Heubach nicht gesperrt, sodass dieser in der Relegation gegen den TV Steinheim auflaufen durfte

Am letzten Spieltag der Fußball-Kreisliga A 1 wurde Heubachs Top-Angreifer David Kühnert (29 Saisontore) nach einer roten Karte des Feldes verwiesen. Heubach zog dennoch als Tabellenzweiter in die Relegation ein und traf in der zweiten Runde auf den Vizemeister der Staffel A 3, TV Steinheim. In Söhnstetten wäre jedoch Kühnert gesperrt gewesen, wenn sich denn das Sportgericht nicht einen groben Fehler geleistet hätte.

Im Bezirk Kocher/Rems setzt sich das Sportgericht aus vier Richtern zusammen. Kurios dabei: Laut der Aussage von Herbert Mayer habe der TSV Heubach zunächst bei ihm angefragt, ob der betroffene Stürmer nun gesperrt sei oder nicht. Dabei ist Mayer nicht für die Staffel A 1 sondern für die Bezirksliga und die Staffel A 3. Mayer gab dennoch Auskunft. „Ich habe erklärt, dass auch in diesem Fall die FIFA-Regel gilt. Damit wäre der Spieler für das Relegationsspiel gegen Steinheim gesperrt gewesen.“ Vorher hatte sich Mayer mit dem Schiedsrichter in Verbindung gesetzt, der den betreffenden Heubacher Stürmer vom Platz gestellt hatte. Die Information: Die rote Karte für Kühnert sei kein Irrtum gewesen.

„Leider habe ich meinem Kollegen nicht Bescheid gegeben“, bedauert Mayer allerdings rückblickend. Denn der TSV Heubach habe sich anschließend an den in diesem Fall zuständigen Sportrichter gewandt. Dieser wiederum habe nicht bedacht, dass für Heubach die Saison noch nicht beendet ist und der TSV noch in der Relegation spielt.

Kühnert kam letztlich mit einem Verweis (noch unter einer Geldstrafe) davon – und lief dank des falschen Urteils gegen den TV Steinheim auf. „Mir tut es sehr leid. So etwas sollte einfach nicht passieren“, entschuldigte sich Mayer für den Fehler.

Der TSV Heubach hatte es sich sogar schriftlich bestätigen lassen, dass Stürmer Kühnert nicht gesperrt ist und damit auflaufen darf (wir berichteten hier). Darauf hatte Marcus Golla wert gelegt. „Wir wären sonst das Risiko nicht eingegangen“, so der 38-Jährige, der damals Heubach betreute inzwischen zum Bezirksligisten FV Unterkochen gewechselt ist. Dass es nun heißt, sein ehemaliger Stürmer Kühnert habe gegen Steinheim doch nicht spielen dürfen, findet Golla „sehr kurios“.

Dem TV Steinheim seien dagegen durch die Entscheidung des zuständigen Sportrichters „die Hände gebunden“ gewesen, erklärt Herbert Mayer. Denn das Urteil sei nun einmal rechtskräftig gewesen. Auch aufgrund solcher Aussagen hat der TV Steinheim keinen Einspruch gegen die Wertung des Spiels (5:7-Niederlage nach Elfmeterschießen) eingelegt.

Denn natürlich war auch Harald Haslanger beim Blick auf den Spielberichtsbogen aufgefallen, dass – entgegen aller Erwartung – der Name David Kühnert darauf aufgeführt war. Intern sei beim TV Steinheim über einen Einspruch viel darüber gesprochen worden. Auch Auskunft vom WFV habe der Verein eingeholt, so Haslanger. Allerdings seien die Erfolgsaussichten auf eine eventuelle Spielwiederholung als sehr gering eingestuft worden.

Dabei macht Haslanger dem TSV Heubach keinen Vorwurf. „Die haben alles versucht, damit ihr Stürmer spielt“, so der 49-Jährige. Der Fehler liege nun einmal beim Sportgericht: „Das ist sehr ärgerlich und darf nicht passieren“, betont Haslanger.

Aufrufe: 01.7.2015, 14:00 Uhr
EDGAR DEIBERTAutor