2024-04-19T07:32:36.736Z

Allgemeines

Sportgericht bestraft Übeltäter nach Spielabbruch

Sperren und Geldbußen für Beteiligte nach A-Jugendduell zwischen Medya und Atlas Delmenhorst

Nach dem Abbruch einer Partie zwischen den A-Junioren von FC Medya und Atlas Delmenhorst am 3. September in der 1. Fußball-Kreisklasse hat das Sportgericht des NFV-Kreises Oldenburg-Stadt in einer mündlichen Verhandlung das Strafmaß für die Beteiligten festgelegt.

Es hatte unter anderem keinen Zweifel, dass Atlas-Trainer Dirk Musiol den Abbruch vorsätzlich und damit schuldhaft herbeigeführt hat.

Was war passiert ?

Ausgangspunkt war ein Foul eines Gastgebers beim Stand von 4:1, für das sich ein Atlas-Spieler per Ellbogenschlag ins Gesicht revanchierte. Daraufhin wurde auch ein zweiter Medya-Akteur tätlich. Schiedsrichter Tim Michaelis (VfB) zeigte den drei A-Junioren Rot und schickte die anderen Spieler in die Pause. Musiol erklärte dem Referee direkt vor der zweiten Halbzeit, dass seine Auswahl nicht weiterspiele, weil sie von den gegnerischen Spielern bedroht werde, und verließ mit dem Team noch vor dem Eintreffen der Polizei den Platz an der Klingenbergstraße. Diese hatte Michaelis in der Pause auf Bitten von Musiol alarmiert.

Wie fielen die Strafen aus ?

Musiol wurde wie sein Verein mit einer Geldstrafe im unteren dreistelligen Bereich bestraft. Der Atlas-Spieler wurde wegen einer Tätlichkeit für drei Monate gesperrt. Die Medya-Akteure dürfen wegen einer Tätlichkeit zwei Monate bzw. wegen einer Tätlichkeit und einer Schiedsrichter-Beleidigung drei Monate lang nicht mehr Fußball spielen.

Was sagt das Gericht ?

„Die Aussage des Atlas-Trainers, seine Spieler seien bedroht worden, ist durch den Bericht und die Aussage von Michaelis wiederlegt worden. Seine Aussage war schlüssig, auch sein Bericht zuvor war absolut korrekt. Auch die Aussagen der anderen Zeugen bestätigen den Schiedsrichter“, erklärt Sportrichter Reiner Hilgenberg. Die Verhandlung habe ergeben, dass sich Musiol „eindeutig schuldhaft verhalten hat und deshalb für den Spielabbruch verantwortlich ist“. Medya habe sich korrekt verhalten. „Den Verein trifft keine Schuld am Spielabbruch“, sagt Hilgenberg. Die Strafe für den Atlas-Spieler sei so hoch ausgefallen, weil dieser sich „auch in der Verhandlung völlig uneinsichtig gezeigt“ habe. Das Spiel wird mit 5:0 Toren für Medya gewertet.

Was meint der FC Medya ?

„Mir ging es nie um die Punkte, auch die beiden Platzverweise gegen unsere Spieler waren berechtigt. Atlas Delmenhorst wurde wegen seines unsportlichen Verhaltens bestraft“, zeigt sich Vereinsvorsitzender Emin Tolan mit dem Verfahrensausgang zufrieden. Diese beiden eigenen Spieler waren unmittelbar nach der Partie aus dem Verein ausgeschlossen worden.

Gibt es weitere Vorfälle ?

Auf die A-Junioren aus Delmenhorst wartet vor dem Sportgericht des NFV-Kreises Oldenburg-Land/Delmenhorst schon das nächste Verfahren. Elf Tage nach der Partie beim FC Medya flogen bei der 3:6-Pokalpleite bei der SG Wüsting-Altmoorhausen drei Atlas-Spieler vom Platz. Da es bei diesem Spiel weitere Vorfälle gab, fertigte der Schiedsrichter einen Sonderbericht für das Sportgericht an.

Aufrufe: 06.10.2016, 05:30 Uhr
MANFRED MIETZONAutor