2024-04-16T09:15:35.043Z

Interview
Favoritenschreck Seligenstadt II - hier in rot. F: Waitz
Favoritenschreck Seligenstadt II - hier in rot. F: Waitz

"Nidda ist homogenste Mannschaft der Liga"

GL FFM OST: +++ Trainer Thomas Marton und seine Sportfreunde Seligenstadt II in der Rolle des Favoritenschrecks +++

region . Die Sportfreunde Seligenstadt II sind derzeit der Favoritenschreck der Fußball-Gruppenliga Frankfurt Ost. Eine Woche nach dem 1:0-Erfolg gegen den damaligen Spitzenreiter FC Hanau 93 stürzte die Hessenliga-Reserve den nachgerückten Thronfolger JSK Rodgau prompt mit dem gleichen Ergebnis.

Der Tabellenachte profitierte dabei gewiss vom Insiderwissen seines Trainers Thomas Marton, der zum einen in Jügesheim wohnt und vor dem Zusammenschluss der beiden Jügesheimer Vereine zum JSK Rodgau die Mannschaft der TGS Jügesheim anleitete.

Der 56-jährige Übungsleiter ist generell ein Kenner der Gruppenliga Frankfurt Ost, denn dort betreute er in der Vergangenheit auch schon die Sportvereinigung Dietesheim und die SG Rosenhöhe. Im Gespräch mit dieser Zeitung analysiert Marton das spannende Meisterschaftsrennen in seiner „Stamm-Liga“ und skizziert zudem die Perspektiven der eigenen jungen Mannschaft.

Herr Marton, Sie haben mit ihrer Mannschaft Hanau 93 geschlagen, Rodgau besiegt und vor der Winterpause auch bei Viktoria Nidda gewonnen. Ihrem Team scheinen Spitzenmannschaften besonders zu liegen.

Die Spielweise der Spitzenmannschaften kommt uns gelegen, da diese Teams versuchen, guten Fußball zu spielen. Wir selbst waren in der Vorrunde zu inkonstant, doch meine Mannschaft hat sich in den vergangenen Monaten stabilisiert und eine gute Entwicklung genommen. Wir arbeiten sehr gut gegen den Ball und meine Spieler sind selbstbewusst genug, auch gegen Topteams ihre Chancen zu suchen. Die Spiele gegen die Favoriten der Liga sind immer enge Geschichten, sicher hatten wir auch in dem einen oder andern Spiel etwas Glück. Aber dieses muss man sich auch erst einmal erarbeiten.

Vor dem Zusammenschluss des Jügesheimer Sport- und Kulturvereins Rodgau trainierten sie die TGS Jügesheim. Im Gegensatz zum TGM/SV-Kollege Andreas Humbert legte man auf eine weitere Zusammenarbeit mit Ihnen keinen großen Wert mehr. War der Sieg vergangenen Sonntag daher eine besondere Genugtuung für Sie?

Das kann man so nicht sagen. Die Entscheidung ist seinerzeit so gefallen, ich habe sie akzeptiert und das Thema damit abgehakt. Da gibt es auch keine Nachwehen. Im Gegenteil: Bei so einem Spiel wie am Sonntag freue ich mich, ehemalige Weggefährten wieder zu treffen. Meine ehemaliger Co-Trainer Eberhard Gaede ist ja noch da und auch einige Spieler, die ich bei der TGS Jügesheim betreut habe, sind im Kader des JSK Rodgau verblieben.

Ihre Erinnerungen sind noch frisch. Wer wird denn das Rennen um die Meisterschaft machen. Hanau 93 oder Rodgau oder vielleicht doch Viktoria Nidda?

Viktoria Nidda ist die vielleicht homogenste Mannschaft der Liga, doch sie hatten einen schlechten Saisonstart. Rodgau kommt ebenfalls über seine spielerische Klasse und sein Umschaltspiel. Sie sind für andere Mannschaften schwer zu verteidigen. Hanau 93 ist für mich der leichte Favorit auf den Titel, da sie viele Spieler in ihren Reihen haben, die mindestens schon Hessenliga oder höher aktiv waren. Wenn es eng wird, kommt es auf Kleinigkeiten an und da haben solche Spieler meist die besseren Lösungen parat.

Wie lautet die Zielsetzung Ihrer eigenen Mannschaft für das Saisonfinale?

Wir wollen einen einstelligen Tabellenplatz erreichen und soweit wie möglich nach vorne kommen. Natürlich richtet eine Mannschaft im Tabellenmittelfeld der Gruppenliga die Blicke immer auch nach hinten. Wir haben jetzt 36 Punkte, das Team auf dem ersten Abstiegsplatz 28 Zähler. Acht Punkte Vorsprung sind eigentlich ein gutes Polster, zumal ich davon überzeigt bin, dass meine Mannschaft auch noch den einen oder anderen Punkt ziehen wird. Wichtig ist, dass die Spieler sich weiterentwickeln. Dafür wäre es förderlich, wenn wir die für den Klassenerhalt noch benötigten Punkte bald einfahren würden.

Bleiben Sie eigentlich über das Saisonende hinaus Trainer der Seligenstädter Reserve oder überwiegt der Reiz, wieder eine erste Mannschaft zu übernehmen?

Darüber haben wir noch nicht gesprochen, doch das wird zeitnah geschehen. Ich wäre nicht abgeneigt in Seligenstadt zu bleiben, doch entscheidend ist, welche Erwartungen und Vorstellungen der Verein hat. Foto: Storch



Aufrufe: 04.4.2017, 11:04 Uhr
Kreis-AnzeigerAutor