Am Samstag, 30. Juli, 14 Uhr zu Hause gegen Alemannia Aachen, gestern Abend in Salchendorf gegen den SuS Niederschelden – Unterschied: vier Ligen. Nicht nur auf dem Papier, sondern auch im Rasenviereck. ,,Wir spielen volle Kanüle“, hatte Griffel die Marschroute ausgegeben. Heißt: höchste Konzentration, maximale Leistungsbereitschaft, denn die Zeit zum Experimentieren wird langsam knapp. Dass das fußballerische Aushängeschild des Kreises Siegen-Wittgenstein mit dem kompletten Kader antrat, unterstreicht die Ernsthaftigkeit des Tests. Und das, was der Klub präsentierte, konnte sich sehen lassen und lässt für den Punktestart hoffen. Kein Wunder, dass sich die beiden Spione aus Aachen, die sich unter die 177 Augenzeugen gemischt hatten, pausenlos schriftliche Notizen machten.
Auf dem kleinen Block dürften Julian Jakobs und Arda Nebi viel Platz eingenommen haben, denn beide überzeugten mit einer sehenswerten Leistung – Jakobs auf der linken, Nebi auf der rechten Seite. Beide sind pfeilschnell, dibbelstark, technisch versiert und glänzten bis zu ihren Auswechslungen in der 55. Minute. Vieles deutet darauf hin, dass sie in der kommenden Saison bei schnellen Kontervorstößen eine wichtige Rolle übernehmen könnten. Auf Gegenstöße mussten die Siegener in Salchendorf indes nicht setzen. Zu deutlich war ihre Überlegenheit, die Arda Nebi (8.), Julian Jakobs (16.), Jakub Jarecki (31.) und Haluk Arslan (42.) schon bis zur Pause zu vier Treffern nutzten. In der zweiten Halbzeit trafen Haluk Arslan (53. und 56.), Jakub Jarecki (66.) und Lukas Hombach (72., 77., 82. und 87.) mit vier Toren in Folge. 11:0. Die Offensive lässt hoffen.
Doch wie präsentiert sich die Abwehr, wenn sie unter großen Druck gerät? Diese Frage blieb unbeantwortet, weil der Bezirksligist kaum Akzente nach vorne setzen konnte und sich fast ausschließlich der Deckungsarbeit widmen musste. Griffel mutmaßte mit Blick auf die Meisterschaft und Aachen: ,,Vielleicht müssen wir in der Regionalliga etwas defensiver spielen. Das werden wir noch verfeinern.“ Spätestens nach dem Auftakt werden Team und Trainer schlauer sein.
Salchendorf bleibt aber nicht der einzige Standort der Sportfreunde-Aktivitäten in den kommenden Tagen. Am Freitag (18 Uhr) gastiert die Elf bei der SSVg Velbert, Samstag (ab 10 Uhr) steht die Saisoneröffnung in Form einer Bustour durch Siegen an. Am Sonntag tritt das Team dann zum Finaltag in Salchendorf an. Trainer Ottmar Griffel nutzt den Sonntag zum Abstecher nach Aachen. Er beobachtet das Testspiel der Alemannia gegen Olympique Marseille. Hier Marseille, da Niederschelden – auch in der Regionalliga gibt es noch gewaltige Unterschiede.
Salchendorf - Hünsborn 1:4 (0:1).
"Die engagiertere Mannschaft hat verloren – ich hätte mir von meinen Jungs ein bisschen mehr Einsatz gewünscht“, bilanzierte RWH-Coach Andreas Waffenschmidt nach dem 4:1 (1:0)-Erfolg seiner Landesliga-Fußballer gegen die Salchendorfer. Steffen Hatzfeld schoss Hünsborn in Front (14.), ehe ein Eigentor der von Nick Förster zum 0:2 aus Salchendorfer Sicht führte (67.). Nach dem Anschlusstreffer von Thomas Klöckner (80.) keimte nur kurz Hoffnung bei den Germanen auf – Marius Strunk traf im Gegenzug aber zum 3:1 für Hünsborn (82.) und machte den Sack zu. Erneut Strunk markierte sechs Minuten später den 4:1-Endstand. „Die sind einfach abgezockt und haben den Sieg souverän nach Hause gebracht“, meinte Turnierleiter Rainer Klein anerkennend.