Sportfreunde landen nächsten Sieg

Es lief die 92. Minute im nervenaufreibenden Lokalderby: Auf der Auswechselbank des FVB hatte man zum Torjubel angesetzt und musste sich dann wieder enttäuscht zurücklehnen – Timo Heimpel hatte nur das Aluminium getroffen. Sekunden später war der zweite Sieg des Landesliga-Aufsteigers Schwendi im zweiten Saisonspiel in Stein gemeißelt.

Den spielentscheidenden Treffer setzten die Sportfreunde früh. Nach einem Freistoß von Felix Koch aus halbrechter Position hatte Michael Marquardt wenig Mühe und noch weniger Gegenwehr, um aus vier Metern zum 1:0 einzuköpfen (2.). Den Kaltstart seiner Elf bemängelte auch FVB-Trainer Rino Speradio: "Wir haben da komplett geschlafen, das darf einfach nicht passieren. Wir hätten das in den restlichen 88 Minuten aber regulieren können." Die Kreisstädter schüttelten sich kurz nach dem frühen Rückstand und hatten ihre erste Möglichkeit durch Joshua Edeh (8.), der die Kugel aus acht Metern aber über den Kasten jagte. Weitere gut gemeinte Angriffsversuche, meist ausgehend von Timo Heimpel und FVB-Kapitän Johannes Fuchs, unterband der Aufsteiger frühzeitig.

Die Anspielstationen des FVB in der Offensive hatte die neu formierte Abwehrkette der Sportfreunde meist im Griff. Gefahr bestand für die Platzherren nur nach einem guten Angriff über Dominik Felger, dessen Hereingabe Edeh aber nicht unter Kontrolle bringen konnte. Ein langer Freistoß von SFS-Kapitän Benny Laupheimer auf Serkan Tokmak brachte vor der Halbzeit noch einen Ansatz von Torgefahr, die eminent fleißige Sturmspitze des Gastgebers setzte den Kopfball aber in die falsche Richtung an. Ein 25-Meter-Freistoß von Simon Keller bereitete Schwendis Torwart Markus Lerch keinerlei Probleme (44.).

Die Gäste kamen mit mehr Zug aus der Kabine und hatten auch mehr Ballbesitz. Der letzte Pass beim FVB kam aber zunächst oft nicht an, die Schwendier Abwehrreihe stand gut geordnet bis zur 55. Minute, als SFS-Keeper Lerch den ersten Fehler seiner Vorderleute bei einem Flachschuss von Felger aus zehn Metern ausbügeln konnte. Ein langes Solo von Florian Jöchle (65.) war offensiv zu diesem Zeitpunkt das einzig Erwähnenswerte der Sportfreunde. Auf der Gegenseite wehrte Lerch einen 20-Meter-Schuss von Heimpel zur Seite ab, den Nachschuss setzte der inzwischen eingewechselte Ramon Diamant neben den SFS-Kasten. Beim Aufsteiger kam Tobias Mayr aufs Feld und verpasste einen langen Freistoß von Laupheimer knapp.

FVB versucht in Schlussphase alles

Die Schlussphase gehörte klar dem FVB: Ein Solo von Noah Gnandt blockte die SFS-Abwehr aber ebenso ab wie Schüsse von Fuchs und Felger. Bei einer ganzen Reihe von Eckbällen zeigte sich die Schwendier Defensive gut sortiert und überstand die Schlussoffensive schließlich ohne Schaden.

SFS-Trainer Michael Kieselbach war nach dem Spiel überglücklich über den Sieg, gestand aber auch ein: "Das war ein richtig hartes Stück Arbeit. Wir hatten vor allem in der Schlussphase alle Mühe, in der Abwehr immer wieder richtig zu stehen. Wir haben aber wieder überragend gekämpft." Biberachs Trainer gewann der Niederlage bei aller Enttäuschung auch Gutes ab. "Meine Mannschaft hat vor allem nach der Pause viel investiert", sagte Rino Speradio. "Wir haben da über weite Strecken gut Fußball gespielt und hatten genug Möglichkeiten, das Ergebnis noch zu unseren Gunsten zu drehen."

SF Schwendi – FV Biberach 1:0 (1:0). SFS: Lerch - Heudorfer, Strobel, Laupheimer, Ehe (81. M. Jöchle) - Matits, Koch (83. T. Jöchle), F. Jöchle, Marquardt, Banik (69. T. Mayr) - Tokmak (90.+1 Stier). FVB: Fritzenschaf - Bek, Keller, Schott (69. Diamant) - Fuchs, Gnandt, Heimpel, Mercan, Felger - Edeh, Tekin. SR: Merino-Katsaras (Tübingen). Tor: 1:0 Michael Marquardt (2.). Z.: 350.