2024-05-08T14:46:11.570Z

Der Spieltag
Gekonnt klärt Julian Nießen vom GFC GFC Düren 99 vor Marvin Novotny links. Foto: Herbert Haeming
Gekonnt klärt Julian Nießen vom GFC GFC Düren 99 vor Marvin Novotny links. Foto: Herbert Haeming

Sportfreunde immer tiefer in der Krise

n Überzahl brechen die Düren im Derby beim GFC 99 auseinander. Die Gastgeber gewinnen 3:1. Bis zur Pause keine Treffer

Wie wollen die Dürener Sportfreunde ihr erstes Saisonspiel gewinnen? Diese Frage musste sich unweigerlich stellen, wer gestern Nachmittag das Derby zwischen der SG GFC Düren 99 und den Sportfreunden Düren sah, das die Hausherren mit 3:1 gewannen.

Nicht allein die Tatsache, dass der GFC 99 fast eine komplette Stunde in Unterzahl spielen musste – Kall hatte nach einer vom Unparteiischen Pohl als Beleidigung aufgefassten Aussage gegen einen Gegenspieler in der 34. Minute glatt Rot gesehen – und die Partie am Ende dennoch relativ locker nach Hause brachte, machte die Pleite so bitter für die Ostdürener und die mitgereisten Anhänger.

Zu denken gibt auch, wie die Gäste am Ende der ersten Halbzeit zwei richtig gute Einschussmöglichkeiten liegen ließen. Beim Freistoß des in den ersten 45 Minuten umsichtig und passsicher die Bälle verteilenden Mittelfeldspielers Novotny in der 25. Minute verhinderte nur Pech die Führung für die Sportfreunde – der Ball klatschte an den Pfosten. In der 44. Minute, als Liridon Zariqi nach Novotny-Pass alleine auf GFC 99-Keeper Dennis Düren lief, gesellte sich aber eine gehörige Portion Unvermögen dazu. Denn aus sechs, sieben Metern Torentfernung flog das Leder meterweit über das Tor.

Die Hausherren quälten sich regelrecht hinein in diesen Lokalkampf. Diese ersten 45 Minuten nahezu ohne jede eigene Offensivaktion waren zu Hause definitiv die schwächsten in der bisherigen Saison. Dann aber kam Durchgang 2, und der entwickelte sich zu einem Desaster für die Gäste – mal wieder, muss man mittlerweile ja sagen.

„Wir hatten bis dahin so gut gespielt, wir waren in Überzahl, und dann das. Erst machen wir die Tore nicht, und dann schenken wir sie dem Gegner, weil wir immer wieder in Konter laufen. Das nervt gewaltig, auch wenn der Gegner das dann richtig clever macht“, sagte Dirk Lehmann, der Trainer der Sportfreunde, der sich gegen Ende sogar noch selbst einwechseln musste, „obwohl ich das eigentlich vermeiden wollte.“

Auch genau dieser Umstand, dass drei angeschlagene Spieler ausgewechselt werden mussten, ist nicht sonderlich verheißungsvoll für die nächsten Wochen. Mit Beginn der zweiten Hälfte tat sich urplötzlich ein Klassenunterschied auf.

Takewaki traf in der 53. Minute nach einem rasanten SG-Konter nur den Pfosten, Kruth eine Minute später nach Kopfball-Ablage von Strauch zum 1:0. Selbst erzielte er keinen Treffer – und dennoch war Strauch der überragende Mann auf dem Platz. Dabei kam ihm sehr zugute, dass die Hausherren in der Pause umstellten und ihren vor allem in der Luft so schwer zu fassenden Routinier aus dem Sturmzentrum auf die rechte Angriffsseite zogen. Von dort bereitete er in der 60. Minute, nachdem er sich unnachahmlich an der Seitenlinie durchgesetzt hatte, das 2:0 von Salger vor, der im 16er vor seinem Gegenspieler an den Ball kam und diesen dann nur noch über die Linie drücken musste.

Das 3:0 (67.) fiel nach ganz ähnlichem Muster: Strauch passte von rechts punktgenau in die Mitte und fand einen Mitspieler, dieses Mal war Kruth der Adressat. Mit Coach Lehmann im Angriff kamen die Gäste noch zum 3:1 (Meguro, 89.), aber mehr war nicht mehr drin in einer miserablen zweiten Hälfte der Ostdürener.

Thomas Kalscheuer, Trainer der SG, war zufrieden, klar: „Wer weiß, wie das Spiel sich entwickelt, wenn Sportfreunde das 1:0 kurz vor der Pause macht. Bis dahin haben wir nicht gut gespielt, zur Pause umgestellt und mit viel mehr Zug zum Tor agiert. Uns hat geholfen, dass wir in Unterzahl etwas abwartender agieren konnten.“

GFC 99: Düren, Kall, Lennartz, Bergs, Bachler (77. Delija), Berlinski, Nießen, Kirschbaum (46. Takewaki), Salger (84. Stollenwerk), Kruth, Strauch

Sportfreunde: Neumann, Schwinghoff, Cazan, Terzic, Günes (58. De. Lehmann), Baysan, Tamura (88. Di. Lehmann), Novotny (80. Zurnaci), Zariqi, Meguro, Izumisawa

Aufrufe: 05.10.2015, 13:00 Uhr
dma I AZ/ANAutor