2024-03-28T15:56:44.387Z

Spiel der Woche
Stolpern möchte der ASV Aufseß am Sonntag nicht.
Stolpern möchte der ASV Aufseß am Sonntag nicht.

Spitzenspiel steigt in Aufseß

Tabellendritter zu Gast beim Tabellenzweiten +++ Aufseß mit leichter Favoritenrolle

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Nach dem mageren 1:1 gegen Stechendorf verlor der 1. FC Strullendorf den zweiten Tabellenplatz am kommenden Gegner Aufseß. Die letzte Niederlage der Aufseßer datiert vom August letzten Jahres. Trotzdem geht die Truppe um Trainer Roland Strohmer nicht chancenlos in das Top-Spiel.

Eintracht Bamberg ist weg. 14 Siege in 16 Spielen, sage und schreibe 92 Tore und 44 Punkte stehen auf dem Konto der U23 des Bayernligisten. Dahinter brennt der Kessel der Kreisklasse 2 aber so richtig. Rechenkünstler und Fußballgourmets lieben diese Tabellenkonstellationen, wenn fast jedes Spiel zwischen zwei Mannschaften mit ähnlichen Zielen zu einem Sechs-Punkte Spiel avanciert und schon am kommenden Wochenende ein kleines Polster aufgebaut werden kann. Oder eben ein kleiner Rückstand. Es liegt im Auge des Betrachters. Im Auge des Betrachters liegt wohl auch die Zuteilung der Favoritenrolle, wenn der ASV Aufseß als Tabellenzweiter mit 41 Punkten auf den Tabellendritten Strullendorf mit 39 Punkten trifft.

Strullendorf verpatzt Generalprobe


Mit Ruhm bekleckert hat sich der 1. FC Strullendorf beim letzten Heimspiel wahrlich nicht, kamen die Schützlinge von Trainer Roland Strohmer (51) zum wiederholten Mal in dieser Saison gegen den Abstiegskandidaten Stechendorf nicht über 1:1 hinaus. Strohmer findet auch eine Woche danach die klaren Worte „Katastrophenleistung, eine einmalige Geschichte“, die an sich eine deutliche Sprache sprechen. Plötzlich hat sich das Blatt in der Tabelle gewendet. Aufseß kann am Sonntagnachmittag nun dirigieren, entscheiden, ob ein Unentschieden reicht. Aufseß will und kann, muss aber nicht unbedingt punkten, wenn der Traum des Relegationsplatzes weiterhin bestehen bleiben soll. „Das Spiel gehen wir mit voller Konzentration an. Natürlich werden wir nicht ins offene Messer laufen. Der Gegner steht nicht umsonst da oben, hat eine sehr gute Kreisklassenmannschaft und mit Jan Neundörfer einen überragenden Stürmer“, findet Spielleiter der 1. Mannschaft Christian Rether (35) lobende Worte für den Tabellennachbarn. Aber auch der ehemalige Landesligakicker und Gästetrainer Roland Strohmer zollt dem Gegner eine gesunde Portion Respekt: „Der Gegner hat in der Hinrunde ein sehr spielstarkes Spiel gegen uns absolviert, ist sehr ballsicher und steht mit seinen zwei sehr guten Innenverteidigern sehr kompakt in der Defensive und treten insgesamt ausgezeichnet organisiert aus.“ Vor allem das Spielerische komme beim Gegner laut Strohmer sehr gut zur Geltung. „Ich habe selten eine spielerisch so gute Kreisklassenmannschaft gesehen, die völlig zurecht so weit oben stehen“, preist der gelernte Schreiner und Vollblutfußballer abermals den Gegner.


Duell zweier Spitzenteams

Doch legen wir die Fakten mal unbeschönigt auf den Tisch: Aufseß weist die Defensive eines Tabellenführers auf, für typisch offensive und mit vielen Toren bespickte Amateurspektakel steht der Tabellenzweite definitiv nicht. Ein Zeichen der Disziplin gepaart mit ein wenig Abgebrühtheit. Ein „lockeres“ 1:0 gegen Drosendorf scheint zu reichen, ein 2:2 gegen Favoritenschreck Stechendorf ist auch mal drin – die Punkte zählen am Ende und die stimmen momentan bei nur einer Niederlage in 18 Begegnungen der Hausherren.

Die Leistung der Gäste ist ähnlich beeindruckend: Erst dreimal verlor die offensiver ausgerichtete Truppe in dieser Saison, zweimal davon aber gegen die Spitzenteams Aufseß und Heiligenstadt. Verlorene Punkte, die doppelt schmerzen. Verkennen darf man die Leistung der Strullendorfer jedoch nicht, ist die Situation als Tabellendritter zwar sehr angenehm, doch der mögliche Aufstieg nicht das ausgeschriebene Saisonziel des ehemaligen Landesligisten. „Der Aufstieg ist eigentlich nicht das Ziel, wir wollen die nächsten ein bis zwei Jahre erst wieder Stabilität hineinbringen und dann versuchen anzuklopfen und aufzusteigen. Momentan sind wir noch nicht soweit, wobei wir keinesfalls schlecht sind oder völlig zu Unrecht da oben stehen“, stellt Strohmer die Situation klar. Nichtsdestotrotz wäre man an einem Aufstieg nicht abgeneigt, umso wichtiger wird der Sonntagnachmittag gegen Aufseß. „Wenn wir das Spiel nicht positiv gestalten, dann wird es sehr schwierig nochmal an die Aufstiegsplätze heranzukommen. Wir wollen gucken, dass wir Punkte mitnehmen können, bestenfalls natürlich gewinnen. Ansonsten kann der Zug schon abgefahren sein“, erzählt der seit dieser Saison im Amt stehende Strohmer. Dabei gilt es wohl die Defensive der Heimmannschaft zu knacken und im richtigen Moment den Lucky-Punch zu setzen. „Wir wollen hinten lange die Null halten und versuchen viele offensive Akzente nach vorne zu setzen“, erhofft sich der 51-jährige.

Wer in dem Spiel der Woche der Kreisklasse 2 am Ende die Nase vorn haben wird, entscheidet sich am Sonntag um 15 Uhr, wenn der ASV Aufseß den 1. FC Strullendorf empfängt.





Aufrufe: 04.3.2016, 16:38 Uhr
Kai HeermannAutor