2024-04-19T07:32:36.736Z

Spiel der Woche
Innenverteidiger Simon Jacobsen jubelt, der nach einer Ecke noch das glückliche 2:2 für die SG Stinstedt erzielte. Foto: Volker Schmidt
Innenverteidiger Simon Jacobsen jubelt, der nach einer Ecke noch das glückliche 2:2 für die SG Stinstedt erzielte. Foto: Volker Schmidt

Spielverlauf völlig auf den Kopf gestellt

SG Stinstedt gleicht nach Toren von Marvin Behrens und Simon Jacobsen noch zum schmeichelhaften 2:2 aus - Lüneburger verstehen die Fußballwelt nicht mehr an der Falkenstraße

STINSTEDT. Das 2:2 fühlte sich für Landesliga-Aufsteiger SG Stinstedt wie ein Sieg an, der Moral zeigte und in der späten Schlussphase seine beiden einzigen Chancen durch Kapitän Marvin Behrens und Innenverteidiger Simon Jacobsen zum schmeichelhaften Remis gegen die SV Eintracht Lüneburg nutzte. Damit hatte die Elf von Stefan Gehlhaar den Spielverlauf des Kellerduells völlig auf den Kopf gestellt.

Dementsprechend groß war der Jubel der 200 Stinstedter Fans, während die Lüneburger ihren Großchancen hinterher trauerten. Trainer Maik Peyko verstand nach dem Schlusspfiff des umsichtig leitenden Schiedsrichters Daniel Ballin (Achim) die Fußballwelt nicht mehr an der Falkenstraße. Alexander Beis, Nico Zemke, David Mehl und Kapitän Bennet Lorenzen, der die größte Möglichkeit des Spiels für den Tabellenzwölften vergeben hatte, als er aus einen Meter das Leder an den Pfosten schoss (51.), machten den Sack nach der 1:0-Führung (13.) durch den besten Mann auf dem Platz, Phillip-Oliver Gruhn, nicht zu.

Das sollte sich am Ende bitter rächen. Mit einem Sieg hätten sich die Lüneburger Luft im Abstiegskampf verschaffen können. So haben die Gäste fünf Punkte mehr auf dem Konto, als die SG, die nach dem dritten Remis die Rote Laterne an Mitaufsteiger Pennigbüttel abgegeben hat, der mit 0:2 beim MTV Lüneburg verlor.

„Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Sie hat immer an sich geglaubt. Nach den offensiven Einwechselungen haben wir es mit der Brechstange versucht und sind damit am Ende der Reise belohnt worden“, sagte Gehlhaar wenige Minuten nach dem Schlusspfiff.

Beiden Teams war die Anspannung im Kellerduell anzusehen, die ängstlich begannen. Der erste Fehler in der Defensive wurde gleich mit dem 0:1 bestraft. Den Gastgebern fehlte die Kreativität nach vorne. Da die Viererkette mit Benjamin Neif, Peter Hardt, Simon Jacobsen und Nils Onken viel zu tief stand, hatten es die Gäste immer wieder leicht, den Aufsteiger mit Bällen in die Schnittstelle in Verlegenheit zu bringen. Glück hatte Torhüter Torben Janßen, der einen guten Job verrichtete, als Beis knapp am linken Pfosten vorbei schoss (21.).

Nach dem Wechsel suchten die Gäste die Entscheidung. Als Jan Felix Anders zum 0:2 (57.) traf, sahen die Gäste wie die sichere Sieger aus. Janßen verhinderte zweimal gegen Anders (63.) und Mehl (65.) das 0:3.

„Jetzt habt mal ein bisschen mehr Mut und spielt mehr lange Bälle“, forderte Gehlhaar seine Männer zur Schlussoffensive auf, die noch aus zwei Chancen, zwei Tore machten. Zunächst war es Behrens, der nach einem „Zuckerpass“ von „Arbeitsbiene“ Eduard Krüger, den Anschlusstreffer erzielte. Die SG setzte nach; Peyko ahnte, was kommen muss, wenn mann zig Hoch-karäter vorher ausgelassen hatte. Nach einer kurz ausgeführten Ecke, flankte Behrens auf Jacobsen, der zum umjubelten Ausgleich einköpfte. Die beiden Lüneburger Torschützen Gruhn und Anders schüttelten nur noch den Kopf, die für ihre guten Einzelleistungen nicht belohnt wurden.

SG Stinstedt: Janßen – Neif (63. Bauermeister), Jacobsen, Hardt, Onken – Darr, Harrer, Krüger, Behrens – Rös (71. Martens), Ostermann (46. Hasselmann).

Drei Fragen an SG-Kapitän Marvin Behrens:

Marvin, wie erleichtert sind Sie über das schmeichelhafte Remis?

Sehr. Das ist doch klar. Die Mannschaft hat Moral gezeigt.

Was muss in Zukunft besser werden?

„Wir müssen mutiger nach vorne spielen. Unsere Stärke war in den beiden vergangenen Jahren die Abwehr. Vorne haben wir dann die Dinger gemacht.

Bis zur Pause warn wir klar besser und haben am Ende verdient gewonnen. Bremerhaven ist nach dem 0:2 besser in Schwung gekommen. Da haben wir ein wenig den Faden verloren.

Sie müssen am Sonnabend in Rotenburg antreten. Gelingt beim Viertletzten der erste Sieg?

Das ist natürlich unser Ziel. Wir waren nach den beiden 2:2-Unentschieden gegen Verden und Lüneburg dicht dran.

Aufrufe: 04.10.2016, 10:21 Uhr
Nordsee-Zeitung / Volker SchmidtAutor