Spielstarkem Aufsteiger gehört die Zukunft

Der FSV Bad Orb zählt zu den schwer besiegbaren Teams in der Kreisoberliga. Lediglich gegen den TSV Höchst und auswärts bei einer verstärkten Elf des FC Bayern Alzenau II musste der Neuling Niederlagen einstecken. Und dennoch musste sich die Mannschaft von Trainer Krieger in der Tabelle von unten nach oben kämpfen. Ein Grund waren sehr viele Unentschieden zu Saisonbeginn. ,,Die Entwicklung während der Runde war sehr erfreulich. Die Mannschaft hat eine tolle Mentalität und will immer gewinnen. Im Verlauf der Vorrunde haben wir uns an das höhere Tempo gewöhnt und sind auch vor dem Tor des Gegners besser geworden", berichtet Krieger. Der Übungsleiter ist niemand, der gerne einzelne Spieler hervorhebt, sondern immer auf die Qualität und die Fortschritte im Kollektiv achtet. Die gute Trainingsbeteiligung zahlt sich aus. Das junge Team des FSV ist topfit, kann in der zweiten Halbzeit eines Spiels immer zulegen. Spielerisch zählt der Aufsteiger ohnehin zu den besten Teams. Die meisten Akteure genossen in ihrer Jugendzeit eine exzellente Ausbildung. Zu den Stärken zählt auch die Defensivarbeit. Mit 19 Gegentreffern stellt der Tabellenvierte die zweitbeste Abwehr der Liga.

Zu- und Abgänge: Fehlanzeige. Beim FSV Bad Orb musste sich zum Vorbereitungsstart niemand an neue Gesichter gewöhnen. Mit Nils Werth (Kreuzbandriss) gibt es derzeit auch nur einen langzeitverletzten Spieler im Kader, die Kur-städter können mit unveränderter und voller ,,Kapelle" die Restrunde angehen. Auch wenn der FSV Bad Orb von Verletzungen verschont bleibt, wird Trainer Krieger vermutlich nicht zu jedem Spiel alle Mann beisammen haben, denn für die Studenten stehen in den nächsten Wochen und Monaten Klausuren an. ,,Der eine oder andere wird sich deswegen seine Auszeiten nehmen, doch damit kann ich leben", erklärt der Coach.

Ralf Krieger befindet sich in seiner zweiten Amtszeit beim FSV Bad Orb. Und vieles deutet darauf hin, dass - ähnlich wie seinerzeit, als er den Verein in der Verbands- und Gruppenliga betreute - die Zusammenarbeit keine kurzfristige sein wird. Aktuell ist der Trainer im zweiten Jahr da, eine Verlängerung erscheint aufgrund der sportlichen Entwicklung nach der A-Ligameisterschaft und den zweifelsfrei vorhandenen Perspektiven logisch. Gespräche hat es aber noch keine gegeben. Eile ist keine geboten. Trainer und die erfahrene Vorstandschaft kennen und vertrauen sich seit Jahren und wissen, was sie aneinander haben.

Der FSV Bad Orb gilt als Verein, der auch auf Funktionärsebene auf Kontinuität setzt. Fast alle der heutigen Verantwortungsträger (inklusive Trainer) waren schon zu Glanzzeiten in der Au aktiv. Der Wunsch, es auch mit dem jetzigen Kader und vielen selbst ausgebildeten Akteuren wieder einmal oberhalb der Kreisebene zu probieren, dürfte sie einen. ,,Ja, das ist auch mein Ziel, noch mal höherklassig zu arbeiten", gibt Ralf Krieger zu. Ungeachtet dessen fühlt sich der Verein in der höchsten Gelnhäuser Spielklasse wohl, die steigenden Zuschauerzahlen belegen die Neugier an einer motivierten und engagierten Mannschaft.

Seit Montag läuft beim FSV wieder der reguläre Trainingsbetrieb. Gerostet sind die Gelenke in der Winterpause nicht, denn selbst zwischen den Jahren haben sich die Spieler zum gemeinsamen Üben getroffen. ,,Wir müssen in Sachen Fitness nicht bei null anfangen, doch die Faschingszeit stört mich schon ein wenig. Meistens hat man um diesen Termin herum auch ein paar Kranke", meint Krieger. Klar weiß er, dass das Faschingstreiben auch vor den Kadern von Ligakonkurrenten keinen Halt macht. Matchpraxis sammelt der Tabellenvierte beim Winter-Cup des FSV Geislitz und in einem Testspiel gegen die SG Distelrasen (30. Januar). Erstmals hat auch Ralf Krieger Termine in der Soccerhalle ausgemacht. ,,Da ist wenigstens der Ball dabei", schmunzelt der Übungsgleiter.

Platzierung: 4. (37 Punkte, 44:19 Tore)

Siege: 10

Unentschieden: 7

Niederlagen: 2

Heim-Punkte: 17

Auswärts-Punkte: 20

Höchster Sieg: 7:0 in Bieber

Höchste Niederlage: 0:2 gegen Höchst

Spiele ohne Gegentreffer: 7

Spiele ohne erzieltes Tor: 2

Beste Torschützen: Christopher Röder, Vincenzo Montaldo (je 11)

FC Bayern Alzenau II (H/14. Februar), SG Altenhaßlau/Eidengesäß (A/21. Februar), SKG Mittel-Gründau (H/28. Februar)

Dem Team des FSV Bad Orb gehört die Zukunft, das ist vielen bewusst. Inwieweit die spielstarke Truppe den aufstiegswilligen Konkurrenten schon im ersten Jahr nach dem Aufstieg aus der A-Liga die Plätze eins oder zwei abspenstig machen kann, hängt auch davon ab, wie gut der FSV aus der Winterpause kommt. Gelingt ein Lauf - ähnlich wie im Herbst - dann ist den ,,Jungen Wilden" alles zuzutrauen. Am letzten Spieltag erwartet der FSV übrigens Pfaffenhausen.