Spielpraxis sammeln und den Rhythmus finden

Der Amberger Coach Tim Rost hatte während zuletzt sämtliche bislang absolvierten Regionalliga-Spiele nochmals genauestens analysiert und richtet dementsprechend die Übungseinheiten danach aus. „Ich habe drei Schwerpunkte gesetzt“, erklärt Rost. Der erste sei die Kraft und die Ausdauer, die durch viele Übungen mit dem Ball auf Vordermann gebracht werden. Der zweite sei der Feinschliff im Spielsystem. „Die Analyse zeigt, dass unsere Gegner über 80 Prozent über die Flügel ihr Spiel aufziehen. Dahingehend werden wir unser System weiter entwickeln“, sagt Rost. Erst gegen Ende der Vorbereitung wird dann noch im Bereich „Schnellkraft und Koordination“ der letzte Feinschliff angegangen.

Wie weit die Vilsstädter in ihrer Vorbereitung sind, müssen sie jetzt gegen Woffenbach unter Beweis stellen. Mit dem BSC treffen die Gelb-Schwarzen dabei auf einen Gegner, der sich aktuell auf dem sechsten Tabellenplatz der Bezirksliga Mittelfranken befindet. Das Team um Trainer Tobias Ochsenkühn hat vor dieser Saison den Klassenerhalt als Ziel ausgegeben und ist mit derzeit 24 Punkten und somit zehn Zählern Vorsprung auf die Abstiegsränge auf dem besten Weg dazu. In der Winterpause gab es bei den Woffenbachern nur wenige personelle Veränderungen: Mit Michael Schweiger kam ein Neuzugang vom ASV Neumarkt, während sich Michael Lohse dem A-Klassisten Türkspor Freystadt anschloss.

Auch beim FC Amberg hielten sich die Transferaktivitäten in überschaubaren Grenzen. Mit Alexander Jobst wechselte diese Woche ein Akteur zum Bayernligisten SpVgg SV Weiden, hingegen schloss sich mit dem Regionalliga-erfahrenen Kevin Kühnlein ein Verteidiger den Gelb-Schwarzen an, der zuletzt beim österreichischen Drittligisten FC Schwaz unter Vertrag gestanden hatte und dort der unumstrittene Abwehrchef gewesen war.

Der 25-Jährige gehört für das Testspiel gegen den BSC Woffenbach auf alle Fälle zum Kader, so dass Rost lediglich auf die lange verletzten Benjamin Werner (Aufbautraining nach Innenbandanriss im Knie) und Innenverteidiger Julian Ceesay (Operation nach Meniskusverletzung) verzichten muss. Beide befinden sich nach ihren schweren Verletzungen noch nicht im Mannschaftstraining, sondern absolvieren individuelle Programme. „Wir gehen bei beiden kein Risiko ein. Sie werden langsam herangeführt“, so Scheibel. Heißt konkret, dass Werner Anfang Februar zum Trainingslager im türkischen Side wieder zum Kader stoßen wird, und Ceesay nach dem „sehr guten Verlauf der Operation“ Mitte Februar.

Ansonsten kann der FC Amberg auf seine Bestbesetzung zurückgreifen, die zudem mit eigenen A-Junioren ergänzt wird. „Wir werden unseren Jugendlichen in den Testspielen die Chance geben, sich zu präsentieren“, erklärt dazu Scheibel. Gegen Woffenbach werden daher alle zur Verfügung stehenden Akteure entsprechend Einsatzzeit bekommen. „Wichtig ist, dass wir schnell wieder reinkommen“, so der Sportliche Leiter, für den das Ergebnis „absolut zweitrangig“ ist.