2024-04-25T14:35:39.956Z

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In der Vorbereitung auf die noch laufende Saison bestritt Burlage (in Rot) ein Testspiel gegen den SV Meppen, das die Emsländer mit 7:0 gewannen. Foto: Hellmers
In der Vorbereitung auf die noch laufende Saison bestritt Burlage (in Rot) ein Testspiel gegen den SV Meppen, das die Emsländer mit 7:0 gewannen. Foto: Hellmers

Spielmanipulation: Skandal oder bloß ein Scherz?

Burlager Fußballer mit unmoralischer Anfrage vor dem letzten Spieltag

Das riecht nach einem Skandal im ostfriesischen Fußball: „Frag in der Mannschaft, ernsthaft, ob ihr die drei Punkte verkaufen wollt“, lautet die Nachricht auf dem Handy eines Fußballers von Concordia Ihrhove. Abgesendet vom nächsten Gegner: SV Burlage. Ein vermeintlich unmoralisches Angebot, das im Internet große Wellen schlägt, obwohl beide Spieler beteuern, es sei nur ein Scherz gewesen.

Am Sonntag treffen die Bezirkslisten Ihrhove und Burlage aufeinander. Für Burlage geht es noch um den Klassenerhalt. „Ich habe die Nachricht aus Spaß einem Freund geschickt“, sagt der Spieler des SV Burlage. Er ist Ende 20 und möchte nach „der großen Welle, die die Geschichte geschlagen hat“, nicht mit seinem Namen in der Zeitung stehen. Er und der Nachrichtenempfänger seien seit der Jugend befreundet.
Ebenfalls im Spaß wurde die Nachricht in die Whats-App-Gruppe des gegnerischen Klubs weitergeleitet. „Das war für mich nur ein Spaß“, sagt der aus dem Emsland kommende Ihrhover. Mittlerweile habe er aber bereut, die Nachricht weitergeleitet zu haben. Solche Nachrichten würden sich beide Freunde öfter schicken.
Die Anfrage des Burlagers nach den drei Punkten machte schnell die Runde. Im Gegenzug wurde eine Einladung zur Mannschaftsfeier oder Geld angeboten. Darüber, dass die Nachricht ernsthaft klingt, vor allem wenn man sie ohne Zusammenhang hört, machen weder der Absender noch der Empfänger oder Burlages Vorsitzender Helmut Fennen einen Hehl. „Nach dem Gespräch möchte ich ihm aber glauben“, sagt Fennen.
Als direkte Folge wurde der Spieler des SV Burlage suspendiert. „Wir können und wollen ihn nicht spielen lassen“, sagt Fennen. Es gehe dabei auch um das Image des Bezirksligisten. Ebenfalls verzichten auf seinen Einsatz wird auch der Empfänger. Das sei er seinem Freund schuldig.
Verärgert ist der Emsländer, dass einige Medien die Sprachaufzeichnung mit seinem Namen ins Internet gestellt hat – ohne mit ihm zusprechen. „Da kann man sehen, wie aus Spaß ernst wird“, so der Ihrhover. Sein Handy hätte danach den ganzen Tag über geklingelt.
Das Derby am Sonntag soll wie geplant stattfinden. Fennen ist sich sicher, dass Burlage gewinnen wird. „Aus eigener Kraft“, wie es das Vereinsoberhaupt betont.

UPDATE: Die Handy-Sprachnachricht ist nun ein Fall für das Sportgericht des NFV-Bezirkes Weser-Ems.

Aufrufe: 020.5.2014, 19:09 Uhr
Dirk HellmersAutor