2024-04-25T10:27:22.981Z

Allgemeines
Auch in Bundesligaspielen, wie hier in der Partie zwischen dem FC Hansa Rostock und Hertha BSC Berlin, sind immer wieder derartige "Kopf-an-Kopf-Szenen" zu sehen. So oder so ähnlich soll sich auch der vermeintliche Kopfstoß im Spiel zwischen der DJK SB Regensburg und dem SC Matting zugetragen haben. Foto: dpa
Auch in Bundesligaspielen, wie hier in der Partie zwischen dem FC Hansa Rostock und Hertha BSC Berlin, sind immer wieder derartige "Kopf-an-Kopf-Szenen" zu sehen. So oder so ähnlich soll sich auch der vermeintliche Kopfstoß im Spiel zwischen der DJK SB Regensburg und dem SC Matting zugetragen haben. Foto: dpa

Spielerstreit: Kam es zum Kopfstoß?

Bei einer A-Klassen-Partie in Regensburg soll es zu vorsätzlicher Körperverletzung gekommen sein +++ Zeugen sprechen für den Angeklagten

Ein vermeintlicher Kopfstoß und seine Folgen sollten nun vor Gericht geklärt werden: Bei einem Fußballspiel der A-Klasse-Mannschaften des DJK SB Regensburg und des SC Matting im Mai soll sich der Vorfall mit vorsätzlicher Körperverletzung zugetragen haben. Laut Anklageschrift soll ein Spieler des DJK Regensburg einem Spieler der gegnerischen Mannschaft einen wuchtig ausgeführten Kopfstoß verpasst haben. Der Geschädigte soll als Folge einen offenen Nasenbeinbruch erlitten haben und mehrere Tage arbeitsunfähig gewesen sein. Ein fachärztliches Attest, das die Nasenbeinfraktur bestätigt, liegt dem Gericht vor.

Der Angeklagte schilderte seine Sicht des Hergangs und betonte, dass er dem Geschädigten „definitiv keinen Kopfstoß versetzt“ habe, sondern dass es lediglich zu einer „kleinen Rangelei mit Stirn-an-Stirn und Brust-an-Brust-Halten“ kam, wie man es auch immer wieder in Bundesligaspielen sehe. „Auf einmal hat er sich fallen lassen. Ich wusste gar nicht, was los war. Ich dachte, dass er vielleicht ein Foul vortäuschen will“, erzählt der angeklagte Spieler vor Gericht. Grund für die hitzige Stimmung soll eine vorherige Auseinandersetzung des Angeklagten mit einem anderen Spieler des SC Matting gewesen sein. Der Geschädigte will gesehen haben, wie der Angeklagte kurz zuvor einen SC-Spieler „von hinten mit der Schulter an den Rücken“ stieß. Der Schiedsrichter hätte davon nichts mitbekommen und ließ das Spiel weiterlaufen.

Da der Geschädigte, nach eigenen Aussagen nur rund 20 Meter entfernt stand, wollte er seinen Mitspieler verteidigen und rief dem Angeklagten die Worte „Lass ihn in Ruhe, sonst krachts!“ zu. Der Angeklagte hörte dies laut Anklage, näherte sich schnellen Schrittes dem Geschädigten und rief dabei laut „Was?! Was?“. An dem Punkt gehen die Versionen der beiden betroffenen Spieler auseinander. Der Geschädigte ist der Meinung, dass sich der Spieler des DJK Regensburg – „ohne weiteres zu sagen“ – vor ihm aufgebaut habe und ihm einen frontalen Kopfstoß auf die Nase verpasste. „Mir wurde etwas schwarz vor Augen und ich ging durch den Schlag zu Boden. Wegen der Zuschauerrufe wurde das Spiel vom Schiedsrichter unterbrochen und die Betreuer kamen, um mich vom Platz zu führen und um meine blutende Wunde zu versorgen“, erzählte der Mann. Vom Spielfeldrand habe er die Polizei gerufen. Die Version, wonach es tatsächlich zum Kopfstoß und zur Verletzung kam, wird aber nicht von Zeugen untermauert.

Nach Aussagen der Zeugen habe sich alles sehr schnell ereignet, doch einen Kopfstoß mit vorherigem „Ausholen“ will niemand beobachtet haben. Der Richter bezeichnete den Fall als „mysteriös“, da sich nach wie vor die Frage stelle, wie der geschädigte Fußballer sonst zu der Nasenbeinfraktur gekommen sein soll.
Der Kopfstoß bleibt umstritten. Zu einer Urteilsverkündung kam es erst einmal nicht: Die Staatsanwaltschaft forderte ein rechtsmedizinisches Gutachten. Das Gutachten soll klären, ob eine Körperverletzung vorlag, die unter Umständen sogar hätte lebensbedrohlich enden können. Die Verhandlung wurde unterbrochen und soll zu einem anderen Zeitpunkt fortgeführt werden.

Aufrufe: 018.11.2014, 12:00 Uhr
Redaktion RegensburgAutor