2024-05-02T16:12:49.858Z

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Abstiegskampf in Bezirksliga 5  F: Thomas Rinke
Abstiegskampf in Bezirksliga 5 F: Thomas Rinke

"Spieler gehen - Männer bleiben"

Das Abstiegskampf-Finale der Fußball-Bezirksliga: Alle Spiele ab 17.30 Uhr im Liveticker

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Osnabrück. Vier Clubs zittern, einen wird es in jedem Fall treffen: Wenn heute um 17.30 Uhr die letzten Spiele in der Fußball-Bezirksliga angepfiffen werden, geht es für Melle Türkspor, Quitt Ankum, den Spielverein 16 und SF Schledehausen im Fernduell ums nackte Überleben. Die Aktien vor den Heimspielen im Abstiegskampf.

SV Melle Türkspor: 14. Platz, 33 Punkte, gegen Viktoria GMHütte (4.).

Das spricht für Türkspor: Die Formstärke mit der grandiosen Rückrunde, in der das Team nur einmal verlor (2:3 in Bohmte), siebenmal siegte und sechsmal remis spielte. Der Zusammenhalt, den Yakup Akbayram (20 Tore) so beschreibt: ,,Liga-unabhängig bleiben alle bei uns, ich auch. Unser Motto ist: Spieler gehen, Männer bleiben." Und das beste Torverhältnis im Keller: Wenn Türkspor siegt, müssen alle anderen definitiv auch gewinnen, um nicht überholt zu werden.

Das spricht gegen Türkspor: Die Ausgangsposition. Niederlage heißt Abstieg, ein Punkt reicht im Falle einer Ankumer Niederlage - aber bei Siegen aller Konkurrenten ist selbst ein eigener Sieg zu wenig. Türkspor will erst nach Schlusspfiff auf die anderen Plätze schauen. Akbayram: ,,Wir werden am Platz keine Ergebnisse bekannt geben." Gegner GMHütte ist zudem die zweitbeste Rückrundenelf - noch vor Türkspor.

Zum Spiel: Melle muss auf Metin Bicici und Sead Bukvic (jeweils Gelbsperre) verzichten, hat aber alle Leistungsträger dabei, auch den zuletzt angeschlagenen Burak Azattemur. GMHütte spielt ebenfalls komplett. Trainer Frank Rethmann: ,,Wir wollen uns nach dem Spiel in der Kabine in die Augen sehen können."

Abstiegswahrscheinlichkeit Türkspor: 50 Prozent.

SV Quitt Ankum: 13. Platz, 34 Punkte, gegen VfL Kloster Oesede (2.).

Das spricht für Ankum: Der wichtige 4:1-Sieg in Merzen hat mit dem Remis von Türkspor in Bersenbrück dafür gesorgt, dass es der Quitt selbst in der Hand hat. ,,Wir sind Bersenbrück dankbar. Bei uns im Stadion wird eine Menge los sein - und die Jungs werden kämpferisch ihr Ding machen", verspricht Quitt-Coach Dirk Siemund.

Das spricht gegen Ankum: Der Druck auf das erste Team über dem Strich, das zuletzt immer tiefer in den Abstiegsstrudel gezogen wurde. Die nicht gerade riesig ausgeprägte spielerische Substanz der Mannschaft.

Zum Spiel: Ankum muss auf Kapitän Florian Schnurpfeil (Gelbsperre) verzichten - aber auch beim Gegner fällt mit Kai Schönhoff (18 Tore/ Schienbeinentzündung) ein sehr wichtiger Spieler aus. ,,Wir wollen natürlich gerne den zweiten Platz behalten", sagt Kloster-Trainer Michael Wirtz - was nur mit einem Sieg sicher klappt.

Abstiegswahrscheinlichkeit Ankum: 45 Prozent.

Spielverein 16: 12. Platz, 35 Punkte, gegen den TV 01 Bohmte (9.)

Das spricht für 16: Die Erfahrung. Die Stützen der Elf sind Ende 20 bis Anfang 30, haben viele Schlachten geschlagen. ,,Wir wollen das mit Ruhe angehen und unser Spiel durchbringen", sagt Spielertrainer Tim Stein.

Das spricht gegen 16: Der Trend: Die Jungs von der Blumenhalle sind das schlechteste Rückrundenteam. Auffällig, dass die Elf bei einem Rückschlag wie ein Gegentor oft komplett einbrach, wie beim 3:4 gegen Merzen nach 3:0-Führung. Das könnte für flinke Bohmter ein gefundenes Fressen werden. Stein: ,,Wir müssen auf jeden Fall die Quote individueller Fehler reduzieren."

Zum Spiel: Bohmte reist mit der Euphorie des Klassenerhaltes an, kann noch Fünfter werden und will 100 Fans per Fanbus mitbringen. 16 tritt ohne Felix Harms (privater Termin) an.

Abstiegswahrscheinlichkeit Spielverein: 40 Prozent.

SFSchledehausen:12. Platz, 35 Punkte, gegen den TuS Borgloh (16.).

Das spricht für Schledehausen: Die Unterstützung. ,,Der Berg wird brennen, alle Jugendteams sind zum Zuschauen eingeladen, hinterher gibt's wie immer zum Saisonabschluss Freibier", sagt Trainer Björn Steffen. Dazu sollte sein Kader, in ähnlicher Zusammensetzung letztes Jahr Dritter der Liga, genug Potenzial haben für den Heimsieg gegen den Letzten.

Das spricht gegen Schledehausen: Einige Abgänge stehen fest, zuletzt war die Identifikation nicht mehr bei allen voll gegeben. ,,Wir hatten mit Motivationsproblemen zu kämpfen", gibt Steffen zu. Das habe man in Einzelgesprächen bekämpft: ,,Keiner will sich mit dem Abstieg verabschieden, alle sind heiß wie Frittenfett."

Zum Spiel: Borgloh-Trainer Jens Tiemann-Gorny ist beruflich in Schledehausen tätig - deshalb betont Steffen Folgendes: ,,Wir haben keinen Kontakt aufgenommen." Wer irgendwelche Zugeständnisse abseits des Platzes vermutet, kennt die geradlinigen Borgloher sowieso schlecht.

Abstiegswahrscheinlichkeit SF: 10 Prozent.

>>> Alle Konstellationen in der Übersicht

Aufrufe: 022.5.2015, 22:00 Uhr
Neue Osnabrücker ZeitungAutor