2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Rinke
F: Rinke

Spielabbruch wegen "Mafia am Spielfeldrand"

Die Kreisliga-C-Partie zwischen dem FC Glückauf-Hüllen und DJK Gelsenkirchen-Süd musste kurz vor der Halbzeit abgebrochen werden

Die Kreisliga-C-Partie des 21. Spieltags zwischen dem FC Glückauf-Hüllen und der DJK Gelsenkirchen-Süd musste beim Stande von 2:0 für die Gäste vor der Halbzeit abgebrochen werden. Wie FC-Trainer Ilker Yildiz berichtet, führten "massive Beleidigungen und Bedrohungen" zur vorzeitigen Beendigung der Partie.

"Ich habe meine Mannschaft in der 44. Spielminute vom Platz zurückgezogen, da ich von einem Ersatzspieler des Gegners wüst beschimpft, beleidigt und bedroht worden bin. Der Gästespieler war kurz davor, das Spielfeld zu stürmen, wurde aber noch rechtzeitig von seinen Mitspielern festgehalten", erklärt der Übungsleiter von Glückauf-Hüllen. "Der Schiedsrichter bekam die ganze Aktion, warum auch immer, nur halb mit und stellte mich, mit der Begründung den Gegner provoziert zu haben, vom Platz. Derjenige, der die ganze Zeit am Beleidigen und Bedrohen war, durfte weiter am Spielgeschehen teilnehmen, woraufhin ich die Sicherheit meiner Mannschaft nicht mehr gegeben sah und wir nicht mehr angetreten sind."

Vorausgegangen war eine vermeintliche Schwalbe, die zu einem Elfmeter führte, der das 2:0 für die Gäste brachte. "Der Stürmer hat während der gesamten ersten Halbzeit mehr am Boden gelegen als Fußball gespielt. Leider hat der Schiedsrichter sich jedes Mal auf die Theatralik eingelassen und somit meiner Meinung nach auf großen Anteil daran gehabt, ein schönes Fußballspiel kaputt zu machen", so Yildiz weiter.

Mehmet Sahin, Akteur von Gelsenkirchen-Süd, fasste das Geschehen anders auf. Demnach habe ein Spieler der Hausherren nach dem verwandelten Strafstoß "etwas auf Türkisch gebrüllt und daraufhin kam der Schiedsrichter und zeigte ihm und dem Trainer die gelbe Karte". Ferner soll eine rege Diskussion zwischen den Ersatzbänken stattgefunden haben, die mit auslösend für den Abbruch war. Der verwarnte Spieler sah anschließend noch den Platzverweis.

Für Coach Yildiz geht weniger um eine Fehlentscheidung, obwohl "es nicht der erste Elfmeter war, der in dieser Saison gegen uns gepfiffen worden ist", sondern um die Art und Weise, wie es zum Strafstoß kam. "Ich finde es höchst respektlos, wenn ein gegnerischer Fußballer die ehrliche Art meiner Mannschaft zu fighten und Fußball zu spielen, mit solch unfairen Aktionen kaputt macht. Und das permanent. Wer mit solchen unfairen Mitteln spielt und darauf spekuliert, dass der Schiedsrichter darauf reinfällt, muss sich auch den Spruch „Sie sind zwar Tabellenführer, spielen aber nicht wie Männer“ gefallen lassen.“

In den Wortgefechten nach dem Strafstoß sollen von Gelsenkirchen-Süd aus "massive Beleidigungen und Bedrohungen“ gekommen sein, erhebt der Hüllen-Verantwortliche schwere Vorwürfe, gegen die er nun bei der Spruchkammer Einspruch einlegen will. "Dazu kommt unsere unrechtmäßige Dezimierung. Menschen, die denken, sie müssen „Mafia“ am Spielfeldrand spielen, haben nichts mit dem Fußball zu tun und gehören bestraft. Wir wissen, dass solche Vorfälle bei Spielen mit Beteiligung von Gelsenkirchen-Süd öfters vorkommen."

Da der FC Glückauf-Hüllen den Abbruch durch seine de facto Aufgabe verursacht hat, werden die Punkte wohl erstmal nach Gelsenkirchen-Süd gehen, das dadurch zurück an die Tabellenspitze der Kreisliga C3 kehren würde. Alles Weitere wird im Anschluss wohl der Fußballkreis Gelsenkirchen entscheiden, denn hier scheint das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Die Elf der Woche in Gelsenkirchen: https://www.fupa.net/berichte/die-gelsenkirchener-top-elf-der-woche-663378.html@gelsenkirchen

Aufrufe: 021.3.2017, 16:55 Uhr
André NückelAutor