2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Auch bei Schiedsrichter Rudolf Hoffmann wirken die Eindrücke des Spielabbruchs immer noch nach.  Foto: Appel Peter
Auch bei Schiedsrichter Rudolf Hoffmann wirken die Eindrücke des Spielabbruchs immer noch nach. Foto: Appel Peter

Spielabbruch: Verletzten geht es besser

Nach Zusammenprall in der A-Klasse Aichach

Thomas Triebenbacher, Trainer des Fußball-A-Klassisten FC Laimering-Rieden, hat von Sonntag auf Montag schlecht geschlafen. Immer wieder kehrten die schrecklichen Bilder des Zusammenpralls zurück. In der 17. Minute waren am Sonntag unweit der Mittellinie der Laimeringer Thomas Vogl und der Weilacher Matthias Merkl aneinander gerauscht. Mit Anlauf stiegen sie zum Kopfball hoch, der Ball war längst weg, als die Schädel aufeinander krachten. Die Spieler waren nach dem Zusammenstoß ansprechbar, blieben aber regungslos liegen und verloren viel Blut. „Wir waren alle geschockt“, berichtet Triebenbacher.

Einen Tag später kann der Trainer Entwarnung geben, er hört sich erleichtert an. Beide Spieler befänden sich auf dem Weg der Besserung, erzählt er. Vogl, der mit dem Rettungshubschrauber nach Ingolstadt gebracht worden war und über Nacht auf der Intensivstation gelegen hatte, hat sich am Kopf einen Knochen gebrochen, ist mit zehn Stichen genäht worden und hat eine Gehirnerschütterung. Merkl, der ins Aichacher Krankenhaus gefahren worden war, hat ebenfalls eine Gehirnerschütterung und ist mit sieben Stichen genäht worden.

Auch bei Schiedsrichter Rudolf Hoffmann wirken die Eindrücke von Sonntagnachmittag nach. Seit 28 Jahren leitet er Spiele, einen derartigen Unfall hat er noch nicht miterlebt. „Zum Glück“, wie er sagt. Zunächst hatte Hoffmann das Spiel unterbrochen. Er begründet: „Ich wollte zuerst die Erstversorgung abwarten.“ Rund 25 Minuten dauerte es, ehe ein Rettungswagen vor Ort war, weitere bange Minuten vergingen, bis der Hubschrauber eintraf. Lange Zeit, für alle sichtbar, lagen die Verletzten auf dem Rasen.

Als Hoffmann in die Gesichter der Mitspieler und Trainer blickte, wusste er, an Fußball war nicht mehr zu denken. „Alle wirkten geschockt“, sagt Hoffmann. Mit Trainern und Verantwortlichen beratschlagte sich der Schiedsrichter, ehe er das Spiel endgültig abbrach. Wie Trainer Triebenbacher dachten alle: „Das war die absolut richtige Entscheidung.“
Aufrufe: 029.9.2015, 12:46 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johannes GrafAutor