Wie es dazu kam, erklärt Großgründlach-Abteilungsleiter Thomas Pöpel: "Es war ein Spiel auf Messers Schneide, mit Chancen auf beiden Seiten." 2:0 führte die Heimelf bereits nach 28 Minuten, und das war auch der Halbzeitstand. Doch Post III kam engagiert aus der Kabine und konnte durch Bal in Minute 55 verkürzen. Kurz darauf: Post drückte, machte durch Torjäger Östheimer den Ausgleich perfekt. Der aber zog beim Jubeln das Trikot aus - eine Aktion, die Schiri Grell regelkonform mit Gelb ahndete. Jener Östheimer musste wenig später nach einem rüden Foul mit Gelb-Rot vom Platz. "Schon da ist die Stimmung hochgeheizt", berichtet Pöpel.
Zur folgenschweren Situation kam es dann zehn Minuten vor Schluss: Nach einem Tackling im Sechzehner deutete der Schiedsrichter auf den Punkt. Elfmeter für Großgründlach - aber damit waren die Gäste nicht einverstanden. Pöpel: "Es kam zu einer Rudelbildung, der Schiedsrichter wurde da offensichtlich geschubst. Daraufhin hat er die Partie abgebrochen."
Ein hartes Spiel sei es gewesen, besonders brutal, besonders unfair, so Pöpel, sei es aber nicht zugegangen an diesem Sonntag in Großgründlach. Ob dieser Spielabbruch nun gerechtfertigt war - und wie die Partie letztlich zu bewerten ist - darüber wird nun das Sportgericht entscheiden.
Nicht besonders erfreut über die Vorfälle ist man im Poster Lager: Vor knapp einem Jahr wurde die Übernahme des TV 1860 Schweinau besiegelt, seit dieser Saison laufen die ehemaligen Schweinauer Herrenmannschaften als SG Post SV / TV Jahn in der A-Klasse 7 und der B-Klasse 7 auf. "Wir arbeiten gut zusammen mit den Verantwortlichen, kommunizieren miteinander", beschreibt Werner Würfel, Abteilungsleiter des Postsportvereins, das Verhältnis zu Schweinau. Er selbst war nicht anwesend, stellt aber klar: "Jedes Sportgerichtsverfahren wird natürlich intern thematisiert". Denn gern sehen sie beim größten Breitensportverein Bayerns solche Vorkomnisse natürlich nicht.