Spielabbruch nach Massenschlägerei

Unbeschreibliche Szenen müssen sich in den Waldauer Wiesen abgespielt haben. Erst ein Großaufgebot der Polizei konnte schließlich die Keilerei beenden. Mehrere Polizeifahrzeuge und Rettungswagen waren im Einsatz.

Der Harleshäuser Trainer Alexander Remus zeigte sich auch am Abend noch geschockt von den Ereignissen. "So etwas habe ich auf dem Fußballplatz noch nie erlebt" berichtet der SVH-Coach gegnüber FuPa. Dabei sah es für seine Mannnschaft zunächst gut aus. Der Aufsteiger war nach 19 Minuten durch Tobias Keil mit 1:0 in Führung gegangen und war gegen den KOL-Spitzenreiter gut im Spiel. Doch nach genau einer halben Stunde ereigneten sich dann unglaubliche Dinge. Drei Zuschauer kamen plötzlich auf den Platz und attackierten heftigst einen Hajduk-Spieler. Dieser setzte sich zur Wehr und Mitspieler, Betreuer und weitere Zuschauer kamen dazu. Rasch entwickelte sich eine brutaler Massenschlägerei, bei der auch Schlagstöcke und Baseballschläger zum Einsatz kamen. Der Schiedsrichter machte in dieser Situation das einzig Richtige, als er das Spiel abbrach und sich in Sicherheit brachte.

Alexander Remus versammelte seine Kicker, Betreuer und auch Fans auf der anderen Seite des Sportplatzes in sicherer Entfernung. "Wir haben uns nicht bedroht gefühlt, aber dennoch bin ich fassungslos von Grad der Brutalität der Schlägerei" erklärt der 37-jährige Übungsleiter. So berichtet Remus von Schlägen und Tritten auch auf bereits am Boden liegende Beteiligte. Nach seinen Angaben soll mindestens eine Person schwerverletzt mit Rettungswagen abtransportiert worden sein.

UPDATE +++ Montag, 04.11.2013 09.15 Uhr

Inzwischen bestätigt auch das Polizeipräsidium Kassel die gestrigen Geschehnisse in den Waldauer Wiesen. Auf FuPa-Anfrage teilte Polizeisprecher Torsten Werner mit, dass es insgesamt zwei Verletzte gegeben hat. Neben dem angegriffenen Hakjduk-Spieler wurde auch einer der Täter zur ambulanten Behandlung in ein Kasseler Krankenhaus eingeliefert. Zudem wurden mehrere Beteiligte zur Feststellung der Personalien vorläufig festgenommen. Über die Hintergründe der Tat konnte der Polizeihauptkommissar keine Angaben machen, die Beamten ermitteln weiter.

Nach bisherigen Erkenntnissen stehen die Täter in keinerlei Zusammenhang mit dem gastgebenden Verein Hajduk Kassel. Offenbar galt der Angriff gezielt einem einzelnen Spieler des KOL-Spitzenreiters.