2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Peters
F: Peters

Spiel in Kraudorf wird neu angesetzt

Verbandsspruchkammer: Vier Monate Sperre

Das Spiel der Fußball-Kreisliga C 5 zwischen FSV Kraudorf-Uetterath und FSV Geilenkirchen II wird neu angesetzt. Die Top-Partie war am 18. September in der 88. Minute beim Stande von 2:1 für Geilenkirchen abgebrochen worden, nachdem Gästespieler Ramadan D. nach einer Roten Karte den Schiedsrichter massiv beleidigt hatte und anschließend nicht zu beruhigen war. Die Verbandsspruchkammer des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM) unter Vorsitz von Thomas Riedel fällte ihr Urteil nach rund zweistündiger Verhandlung in der Sportschule Hennef.

In der Urteilsbegründung legte die Kammer dar, dass sie zu der Überzeugung gekommen sei, dass Schiedsrichter Ender T. nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft habe, das Spiel fortzusetzen. Der Spieler Ramadan D. wurde für vier Monate mit Wirkung vom 12. Oktober wegen Diskriminierung in leichterem Fall gesperrt. Die Kammer ließ den weiteren Rechtsweg zu.

Erste Reaktionen deuten darauf hin, dass von den beteiligten Vereinen keiner in die Berufung gehen wird. Offen ist dagegen noch, ob der Rechts- und Satzungsausschuss des FVM den Spruch der Kammer akzeptieren wird. Dessen Vertreter in der Verhandlung, Markus Meier, hatte eine Sperre von neun Monaten für Ramadan D. und eine Spielwertung für Kraudorf-Uetterath gefordert.

Die Äußerungen räumte Ramadan D. ein. Er habe den Schiedsrichter mit „scheiß Türke“ und „Hurensohn“ beschimpft. Nach der Roten Karte seien ihm die Sicherungen durchgebrannt, was er sehr bereue. Er stufte das als Beschimpfung und nicht als Diskriminierung ein. Auf diese Bewertung ließ sich die Kammer nicht ein. Dieser Teil des Verfahrens war also unstrittig.

Anders bewertete die Kammer den Spielabbruch. Im Mittelpunkt der Kritik stand Schiedsrichter Ender T., dem letztlich attestiert wurde, nicht alle Mittel zur Fortführung der Partie ausgeschöpft zu haben. Erschwerend - und letztlich wohl auch entscheidend – waren die Schwierigkeiten des Unparteiischen mit der deutschen Sprache. Vor der Kammer ließ er sich von seiner Gattin Safina dolmetschen. Den Zusatzbericht, die Grundlage dieses Verfahrens, habe er seiner Schwägerin auf Türkisch diktiert, die diesen ins Deutsche übersetzte. Im Zusatzbericht war der Spielabbruch nur mit diskriminierenden und beleidigenden Äußerungen des Spielers Ramadan D. begründet. Auf dem Platz nahm er keinen Kontakt zum Kraudorfer Spielführer auf, was er hätte tun müssen.

Alles in allem konnte die Verbandsspruchkammer wohl kaum anders entscheiden. Denn alle anderen Vorwürfe gegen den FSV Geilenkirchen waren nicht Gegenstand des Verfahrens, weil sie nicht im Bericht des Schiedsrichters aufgeführt wurden und sich erst nach dem Spielabbruch ereigneten.
Aufrufe: 018.10.2016, 21:00 Uhr
gk | AZ/ANAutor