2024-04-19T07:32:36.736Z

Analyse
Auch dank der guten Abwehr um Angelo Cena (Mitte) haben die Kissinger Fußballer den Sprung an die Tabellenspitze der Bezirksliga Süd geschafft.  Foto: Rudi Fischer
Auch dank der guten Abwehr um Angelo Cena (Mitte) haben die Kissinger Fußballer den Sprung an die Tabellenspitze der Bezirksliga Süd geschafft. Foto: Rudi Fischer

Spezialisten für Tore kurz vor Schluss

Kissing erobert dank seiner späten Treffer die Spitze in der Bezirksliga +++ Für den TSV Friedberg sieht es dagegen zappenduster aus

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Wenn’s läuft, dann läuft’s – so könnte man lapidar die derzeitige Situation beim Kissinger SC umschreiben. Denn sowohl die „Erste“ in der Bezirksliga Süd als auch die „Zweite“ des KSC, die in der Kreisklasse Augsburg-Mitte mit 3:1 gegen Gold-Blau gewann, stehen da, wo Sportler immer gerne stehen – nämlich ganz oben in der Tabelle.

Und die Kissinger Bezirksliga-Kicker scheinen sich zu Spezialisten für späte Tore zu entwickeln. Schossen sie schon im Derby in Friedberg in den letzten sechs Minuten drei Treffer, so waren es beim 2:1 gegen den FC Wiggensbach beide Tore in den letzten 180 Sekunden des Spiels. „Natürlich hätten wir gerne schon früher getroffen, aber es ist ja auch ein Stück Qualität, wenn man bis zum Schluss die Konzentration hochhält und doch noch zum Erfolg kommt“, erklärte KSC-Trainer Sören Dreßler. Der gab zwar zu, dass das Spiel „auch 0:0 hätte enden können“, sah sein Team aber letztlich doch als verdienten Sieger. „Von der Investition, die wir in dieses Spiel gesteckt haben, war der Erfolg meines Erachtens verdient“, so Dreßler. Trotz Platz eins will der Trainer das Saisonziel keinesfalls ändern. „Wir haben momentan einige personelle Sorgen, sodass die Spieler, die zum Einsatz kommen, hohen Belastungen ausgesetzt sind“, erklärte Dreßler, der natürlich mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden ist. „Bei beiden Mannschaften läuft es gut, beide Teams sind happy und das ist eine wunderschöne Momentaufnahme“, meinte der Trainer.

Von einer solchen meilenweit entfernt ist der TSV Friedberg. Während die beiden KSC-Teams von der Tabellenspitze grüßen, zieren die beiden Mannschaften des TSV 1862 sowohl in der Bezirksliga Süd als auch in der Kreisklasse Aichach das Tabellenende – der TSV II wartet dabei auch nach vier Spielen und dem derben 0:7 in Mühlried noch auf den ersten Torerfolg. Dabei laufen die Spiele des Bezirksliga-Teams fast immer nach dem gleichen Motto ab: Man hält gut mit, hat Chancen, nutzt diese nicht – und bricht dann ein. Kein Wunder, dass Trainer Willi Gutia der Verzweiflung nahe ist, vor allem dann, wenn das taktische Konzept schon nach 60 Sekunden Makulatur ist. „Der erste Elfmeter nach einer Minute war unnötig wie ein Kropf“, so Gutia, der auch kritisierte, dass bei zwei elfmeterreifen Situationen für Friedberg die Pfeife des Unparteiischen stumm blieb. Friedberg diktierte dann lange das Geschehen, kam aber zu keinem Treffer und brachte sich durch zwei Gelb-Rote Karten gegen Bytyqi und Kalkan um die Chance, vielleicht doch noch etwas mitzunehmen. „Die Jungs sind willig, mühen sich und geben alles, aber die Qualität reicht eben nicht“, meinte der TSV-Trainer, der auch etwas resigniert anfügte, dass man so ein Spiel einfach nicht verlieren dürfe.

Am liebsten nur mehr auswärts spielen würde momentan der FC Stätzling – das 3:2 in Germaringen war schon der dritte Auswärtssieg in Folge für die Truppe von Trainer Helmut Riedl. Dabei waren die Stätzlinger über weite Strecken überlegener, als es das knappe Endergebnis vermuten lassen könnte. „Wir hätten schon viel früher alles klarmachen müssen, Markus Rolle hatte das 4:1 auf dem Kopf, hat die Chance aber eben nicht gemacht. Und nach dem 2:3 haben die Allgäuer – wie üblich – noch mal Vollgas gegeben und wir mussten einige brenzlige Situationen überstehen“, erzählte der Trainer. Der war nur mit einer Sache nicht einverstanden: „Wir haben unsere Konter nicht clever ausgespielt, auch bei einer Drei-gegen-eins-Situation haben wir uns zu blöd angestellt“, so Riedl. Dem war auch wichtig, dass sich sein Team „von unten“ abgesetzt und den Anschluss ans Mittelfeld geschafft hat.

Aufrufe: 09.9.2014, 08:38 Uhr
Friedberger Allgemeine / Peter KleistAutor