Speller Torhagel im Gewittersturm

Doch nicht nur wegen der sieben Tore wird die Partie den 300 Zuschauern lange in Erinnerung bleiben. Das erste Kuriosum war, dass erst Gästekeeper Thomas Wegmann und im zweiten Durchgang auch Spelles Schlussmann Michael Gellhaus verletzt ausgewechselt werden musste. Gellhaus hatte sich bei einem Zusammenprall mit einem Gegenspieler verletzt und überließ Jonas Roosmann den Platz zwischen den Pfosten. Und die Speller Nummer zwei machte ihre Sache gut. Wenn die Emstekerfelder mal den Strafraum der Platzherren betraten, überzeugte Roosmann mit starken Paraden. „Ich weiß, dass ich Jonas ohne Bedenken bringen kann“, betonte Spelles Trainer Siggi Wolters.

Die zweite Besonderheit war das Unwetter mit Gewitter, Starkregen und Hagel, das pünktlich zum Halbzeitpfiff von Referee Timo Metten über dem Sportgelände an der Venhauser Straße tobte. So wurde die zweite Halbzeit mit zehnminütiger Verspätung angepfiffen.

Was die Gastgeber dann allerdings auf dem matschigen Geläuf ablieferten, war die größte Sensation. Anstatt eine verdiente 2:0-Führung – Sebastian Schmagt und Christoph Ahrens hatten vor der Pause für Spelle getroffen – gegen den harmlosen Aufsteiger einfach zu verwalten, entfachte das Wolters-Team einen leidenschaftlichen Sturmlauf, dem die Emstekerfelder nichts entgegenzusetzen hatten.

Trotz der widrigen Platzverhältnisse kombinierte der Tabellenführer erstaunlich sicher und nahm so die Gästeabwehr regelmäßig auseinander. Die Speller spielten die Tore von Timo Stapper (49.), Philipp Sander (50.), Stefan Raming-Freesen (53.), Christoph Röttger (81.) und Torben Stegemann (88.) teilweise mit guten Kombinationen heraus, hatten aber auch in einigen Situationen Glück, dass ihnen im richtigen Moment das Leder vor die Füße sprang. Für sieben Speller Treffer zeichneten sieben verschiedene Torschützen verantwortlich.

„Das war ein Ausrufezeichen“, war Wolters angetan von der Leistung seiner Mannschaft. „Du musst so ein Spiel annehmen“, nannte der er den Schlüssel zum Erfolg, „du musst den Gegner respektieren, aber dein Spiel spielen. Auch auf dem schweren Geläuf haben wir dagegengehalten und dem Gegner nach der Pause keine Luft zum Atmen gelassen.“

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