Spelle sucht Erfolgserlebnis

„Aber das ist für viele natürlich eine neue Situation nach drei erfolgsverwöhnten Jahren“, weiß Trainer Siggi Wolters. Deswegen war die Besprechung in dieser Woche wichtig. Der Coach und Fußballobmann Jürgen Wesenberg haben zwei wesentliche Dinge erkannt: Spielerisch konnten die Emsländer zumeist mithalten. In Jeddeloh waren sie sogar in Unterzahl richtig stark. Den Unterschied machten die individuellen Fehler aus, die zu Gegentoren führten.
„Wir müssen uns ein Erfolgserlebnis erarbeiten“, hofft Wesenberg auf die Partie gegen Rotenburg. Zwar fehlen mit Florian Hoff und Sebastian Schmagt weiter zwei wichtige Akteure. Hoff, der gerade wieder mit dem Lauftraining begonnen hat, könnte beim Heimspiel gegen Göttingen Ende August wieder dabei sein. Schmagt fällt noch das ganze Jahr aus. „Uns fehlt ein Leadertyp“, weiß Wesenberg. Doch es gibt mehrere Kandidaten, die diese Rolle übernehmen könnten.
Die müssen auch dafür sorgen, dass die Mannschaft von Beginn an hellwach ist und konzentriert zur Sache geht. Die nötige Aggressivität über 90 Minuten hat auch Wolters vermisst. „Wir müssen entschlossener in die Zweikämpfe gehen“, fordert er. Daran haben die Speller auch im Training gearbeitet.
Volles Vertrauen genießt Florian Egbers im Speller Tor. Denn Stammkeeper Michael Gellhaus ist nach dem Platzverweis in Jeddeloh zwei Spiele gesperrt. „Die Rote Karte ärgert mich immer noch“, stellt Wolters fest, zumal Gellhaus seine Unschuld beteuert habe.
Am Sonntag gibt Egbers sein Oberliga-Heimdebüt. „Er hat ja schon in Jeddeloh gezeigt, was er kann“, lobt Wesenberg den 21-jährigen Keeper, der beim Strafstoß die Ecke geahnt hatte und bei weiteren Gegentreffern schuldlos war. Egbers gilt als ruhiger, aber selbstbewusster Spieler, der auch geduldig auf seine Chance gewartet hat. „Ein absolutes Talent“, weiß Wolters. Egbers will sich genau wie seine Mitspieler Respekt verschaffen. Das Ergebnis soll stimmen.