Eben weil Jeddeloh als Anwärter auf die Meisterschaft gilt, reisen die Speller gelassen dorthin. „Wir können ohne Druck dorthin fahren“, betont Röttger. Was nicht heißt, dass er die Partie von vornherein verloren gibt. Vielmehr wolle er wenigstens den verloren Punkt aus dem Osnabrück-Spiel wiederholen.
Um jedoch Zählbares aus dem 1300-Einwohner-Ort am Küstenkanal mitnehmen zu können, dürfen Fehler wie von Patrick Schnettberg vor dem entscheidenden 1:2 gegen die U 21 des VfL Osnabrück nicht passieren. Das Problem sei, so Röttger, dass seine Mannschaft immer alles spielerisch lösen wolle. „Aber wir dürfen das nicht im Harakirimodus machen.“ Letztlich sei es aber der erste Aussetzer gewesen. Deshalb zeigt sich Röttger zuversichtlich, dass seine Spieler nicht in alte Muster verfallen.
In der Vergangenheit bestach Jeddeloh durch viele geschossene Tore, fing sich aber für ein Spitzenteam aber auch immer viele Treffer. Doch der neue SSV-Coach Thomas Schuhknecht (38) scheint an dieser Schwachstelle angesetzt zu haben. Bislang steht erst ein Gegentor zu Buche. Schuhknecht beerbte im Sommer Olaf Blancke (47), der die Mannschaft 12 Jahre trainierte und von der Bezirksklasse in die Oberliga führte.
Fünf Kräfte fallen heute definitiv aus: Christoph Röttger, Jan-Hubert Elpermann und Timo Stapper verletzungsbedingt sowie Tim Feldhaus und Johannes Wintermann mit Grippe. Ein Fragezeichen steht noch hinter Florian Hoff und Yannic Suchanke. Immerhin hat Jannik Landwehr am Montag seine Spielberechtigung erhalten.
Bei der Zusammensetzung des neuen Kaders ist Schuhknecht besonders beim zehn Kilometer entfernten Nachbarn VfB Oldenburg (Regionalliga Nord) fündig geworden. Mit Maycoll Canizales-Smith, Karlis Plendiskis, Kevin Samide, Florian Stütz, Ivo Tomas haben gleich fünf bisherige Oldenburger Spieler einen Vertrag beim SSV unterschrieben. Die Zielsetzung ist ambitioniert. „Nach zwei dritten Plätzen in Folge trauen wir uns den Aufstieg zu“, so Teammanager Gerhard Meyer gegenüber fussball.de.
Seit dem Aufstieg haben die Emsländer gegen keinen anderen Klub mehr Pflichtspiele bestritten. Zweimal im Pokal und viermal in der Liga: Spelle schaltete den SSV einmal im Cupwettbewerb aus und kassierte in den Punktspielen drei Niederlagen.
Während sich Spelle aus dem diesjährigen Niedersachsenpokal bereits verabschiedet hat, steht Jeddeloh nach zwei Siegen im Elfmeterschießen im Viertelfinale. Dort trifft das Team aus dem 1300-Einwohner-Ort am 31. August auf den VfL Osnabrück.