2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Ein Duell auf Augenhöhe lieferten sich der SV Holthausen/Biene mit Steffen Menke (l.) und der SC Spelle-Venhaus, der dank eines Kopfballtreffers von Christoph Röttger einen 2:1-Derbysieg im Landesligaspitzenspiel feierte.
Ein Duell auf Augenhöhe lieferten sich der SV Holthausen/Biene mit Steffen Menke (l.) und der SC Spelle-Venhaus, der dank eines Kopfballtreffers von Christoph Röttger einen 2:1-Derbysieg im Landesligaspitzenspiel feierte.

Spelle feiert die Herbstmeisterschaft

Wolters-Truppe mit 2:1-Sieg im Landesliga-Spitzenspiel beim SV Holthausen/Biene

Der SC Spelle-Venhaus hat die Tabellenführung in der Fußball-Landesliga zurückerobert. Durch den 2:1-Derbysieg beim SV Holthausen/Biene schob sich das Team von Trainer Siggi Wolters in der Tabelle wieder am SC Melle vorbei, der beim Türkischen SV Oldenburg mit 0:3 unterlag. Somit feierten die Speller am Biener Busch die Herbstmeisterschaft, während die Biener den vergebenen Torchancen hinterhertrauerten.
Die 600 Zuschauer am Biener Busch sahen ein Emslandderby, das das Prädikat Topspiel verdient hatte. Auf seifigem Geläuf entwickelte sich eine intensive Partie, in der die Speller im ersten Durchgang etwas mehr vom Spiel und sich die 1:0-Führung verdient hatten. Nach neun Minuten ließ Sebastian Schmagt den ersten Schuss auf das Biener Tor los, der jedoch Jonas Gottwald vor keine großen Probleme stellte. Weitere Chancen hatten die Speller durch Christoph Ahrens (20.) und Stefan Raming-Freesen (23.).

Der Ex-Meppener Raming-Freesen war es auch, der nach einem Eckstoß von Schmagt das Kopfballduell gegen seinen ehemaligen SVM-Kollegen Elmar Bruns gewann und zum 1:0 einköpfte (30). Gegen die blitzschnellen Speller Angreifer stand die Biener Abwehr meist sicher, ließ aber in der 35. Minute noch einen Schuss von Philipp Sander zu, den Gottwald ebenfalls parierte. Die besten Einschussmöglichkeiten für die Biener boten sich vor der Pause Deniz Kücüktas, der in der 22. Minute beim Abschluss ausrutschte und kurz darauf in Michael Gellhaus seinen Meister fand (32.).

Mit viel Schwung kamen die Platzherren aus der Kabine und erzielten schon zwei Minuten nach Wiederanpfiff durch Steffen Menke den Ausgleichstreffer. „Da habe ich arge Befürchtungen gehabt“, gestand Wolters, dass bei ihm Erinnerungen an das Spiel gegen den SV Bad Rothenfelde hochkamen. Doch anders als in der Vorwoche, als die Speller eine 3:0-Führung aus der Hand gegeben hatten und die Partie 3:4 verloren, stemmte sich der SCSV gegen die Niederlage. „Da hat meine Mannschaft gezeigt, dass sie gefestigt ist und Charakter hat“, freute sich Wolters.

Nichtsdestotrotz waren die Biener im zweiten Durchgang spielbestimmend und hatten die besseren Torchancen: Ein Kopfball von Malte Weusthof (55.) strich nur knapp über die Querlatte. Zwei Minuten später haderte Kücüktas erneut mit dem rutschigen Rasen, als er frei stehend vor Gellhaus den Ball über das Vereinsheim schoss. Eine Viertelstunde vor Schluss hatte Steffen Menke eine Großchance zur Führung, doch Gellhaus hielt sein Team mit einem starken Reflex im Spiel.

Effektiver waren da die Speller, die ihre einzige Torchance im zweiten Durchgang zum Siegtreffer nutzten. Nach einem Eckstoß von Schmagt traf Christoph Röttger per Kopf zur erneuten Führung (79.). Die Biener beschwerten sich nach dem Treffer allerdings vehement beim Schiedsrichter Lukas Kirchland, dass sich Röttger bei Hendrik Eling aufgestützt haben soll. Die Proteste blieben jedoch ungehört. Umso tiefer saß die Enttäuschung bei Bienes Trainer Achim Evers: „Wir haben alles reingeworfen. Aber wir haben es verpasst, das zweite Tor zu machen.“

Wald schmorte 61 Minuten auf der Bank

61 Minuten musste Sascha Wald warten, ehe der Mittelfeldspieler des SC Spelle-Venhaus doch noch an seiner alten Wirkungsstätte eingewechselt wurde. Gegen seinen Ex-Klub gab der 23-Jährige nach siebenwöchiger Verletzungspause sein Comeback.

Natürlich hätte Wald gegen seine ehemaligen Teamkollegen gerne von Beginn an gespielt, doch Spelles Trainer Siggi Wolters wollte kein Risiko eingehen. „Das war natürlich eine schwere Entscheidung, aber Sascha ist erst seit zwei Wochen im Training“, erklärte der SCSV-Coach, „sicherlich war Sascha enttäuscht. Aber es war vernünftig, es so zu machen. Es wird für uns noch ganz wichtig sein, dass wir Sascha haben.“

Auch Wald selbst gab Wolters im Nachhinein recht. „Der Trainer hat an die Zukunft gedacht. Aber ich habe alles gegeben, dass ich für dieses prestigeträchtige Derby wieder fit werde“, berichtet Wald, der während des Spiels keine Beeinträchtigungen durch seine Schambeinverletzung gemerkt hat, sich allerdings bei einem Pressschlag eine Risswunde am Fuß zugezogen hatte.

Auch der zweite Ex-Biener aufseiten der Speller hatte zuletzt verletzt gefehlt. Torhüter Michael Gellhaus hatte aber seine Oberschenkelprellung rechzeitig auskuriert, um am Biener Busch von Beginn an das Tor zu hüten. „Es hat Spaß gemacht“, erklärte Gellhaus. Der 23-Jährige blieb gegen die alten Kollegen fehlerfrei und vereitelte in der 75. Minute mit einem starken Reflex bei einem Schuss von Steffen Menke eine Biener Großchance zum 2:1. „Ich versuche natürlich, mit solchen Aktionen der Mannschaft zu helfen, aber wir haben auch als Team eine super Leistung abgeliefert.“

Aufrufe: 024.11.2013, 20:54 Uhr
Mirko NordmannAutor