2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Benjamin Sturm (l.) kann nur zusehen, wie Sebastian Schmeer das 1:0 für Hessen Kassel erzielt. SSV-Torhüter Holger Betz ist ebenfalls machtlos. Immerhin reichte es für Ulm noch zu einem Unentschieden.          Foto: Eibner
Benjamin Sturm (l.) kann nur zusehen, wie Sebastian Schmeer das 1:0 für Hessen Kassel erzielt. SSV-Torhüter Holger Betz ist ebenfalls machtlos. Immerhin reichte es für Ulm noch zu einem Unentschieden. Foto: Eibner

Spatzen kassieren schon wieder ein frühes Gegentor

Spatzen schaffen nach vier Pleiten in Unterzahl ein 1:1-Unentschieden gegen Hessen Kassel - mit Bildergalerie

Ein kleiner Schritt auf dem Weg zum Überleben. Der SSV Ulm 1846 Fußball schafft nach vier Pleiten in Unterzahl ein 1:1-Unentschieden gegen Hessen Kassel.

Gewonnen haben sie nicht, aber Mut geschöpft haben sie schon. Die Regionalliga-Fußballer des SSV Ulm 1846 haben nach den jüngsten Niederlagen ein wenig Wiedergutmachung betrieben. In einem schwachen Spiel kamen die Spatzen zu einem 1:1 (1:0) bei Hessen Kassel und haben sich zumindest teilweise für die 0:2-Heimpleite gegen Steinbach rehabilitieren.

Beide Teams boten eine mäßige Leistung - eine Trotzreaktion der Gäste war erst in der zweiten Halbzeit nach der Roten Karte für Luca Graciotti (67.) zu spüren. Die frühe Führung der Gastgeber durch Sebastian Schmeer glich Ulms Joker Janik Michel (78.) spät aus. "Das war ein ganz wichtiger Punktgewinn. Kompliment an die Mannschaft, die sich förmlich in das Spiel rein gebissen hat", sagte ein zufriedener Trainer Stephan Baierl.

Schnell wurde deutlich, dass es ein Spiel der Nerven sein würde. Baierl veränderte sein Personal auf drei Positionen - gezwungenermaßen. Torhüter Kevin Birk war wegen einer Schulterverletzung, Nachwirkungen aus der Partie gegen Steinbach, nicht einsatzfähig. Für ihn gab Holger Betz sein Saisondebüt. Für Johannes Reichert (Sperre nach Gelb-Rot) spielte Olcay Kücük auf der rechten Abwehrseite. Pierre Fassnacht kehrt wieder auf die Position des linken Außenverteidigers zurück. Für Alper Bagceci (fünfte Gelbe Karte) kam Thomas Rathgeber in die Startelf zurück.

Die Partie hätte für die Gäste schlechter nicht beginnen können. Zum siebten Mal in dieser Runde kassierte der SSV 46 ein frühes Gegentor (7.). Den möglichen zweiten Treffer der Einheimischen vereitelte Betz, als erneut Schmeer (20.) allein vor ihm stand, der Ulmer Keeper aber den Ball vom Stiefel des Stürmers wischte. Nach einer knappen halben Stunde kamen die Gäste zur ersten Möglichkeit. Ein gefühlvoller Heber von Graciotti (28.) kullerte am Kasseler Gehäuse vorbei, einem Abpraller des einheimischen Keepers zirkelte Rathgeber (30.) am langen Eck vorbei.

Vieles sah nach Abstiegskampf aus, nicht nach Regionalliga-Fußball der gehobenen Kategorie. Auch nach der Pause war offenkundig, dass es im SSV-Gefüge noch viele Missverständnisse gibt. Bezeichnend für das angekratzte Nervenkostüm war der Platzverweis für Graciotti (67.) nach einem Gerangel. Zu diesem Zeitpunkt hatte Baierl bereits auf mehr Offensive gesetzt und Neuzugang Ndriqim Halili eingewechselt. Braig (73.) köpfte zunächst an die Latte, dann scheiterte er (75.) freistehend am Torwart.

Besser machte es dann der eingewechselte Janik Michel. Einen Konter schloss der Ulmer Joker mit einem gefühlvollen Schuss aus 14 Meter in den Torwinkel zum nicht mehr erwarteten Ausgleich ab. Die Schlussphase war von wütendem Anrennen der Platzherren gezeichnet, der SSV 46 verteidigte beherzt den verdienten Punktgewinn.

Aufrufe: 05.10.2016, 08:45 Uhr
SWP / WINFRIED VOGLERAutor