Spatzen furios erfolgreich

Es muss ja nicht immer eine Torgala sein, wie zuletzt beim 5:1 gegen den FC Nöttingen. Auch Arbeitssiege bringen drei Punkte. Nach einem spielfreien Wochenende haben die Regionalliga-Fußballer des SSV Ulm 1846 Fahrt aufgenommen und mit 3:1 (1:1) gegen Eintracht Trier den dritten Sieg in Folge eingefahren und sich auf Tabellenplatz vier verbessert.

Wer immer sich Sorgen um den SSV 46 gemacht haben sollte, dass ein spielfreies Wochenende und die damit verbundene Zwangspause für die Mannschaft von Trainer Stephan Baierl zur Unzeit gekommen sei, wurde am Dienstagabend eines besseren belehrt. "Durch die Spielpause am letzten Wochenende konnten wir im Training einiges aufarbeiten und leichte Blessuren auskurieren", hatte Trainer Baierl vor der Partie verkündet.

Der SSV-Coach Baierl bot bis auf eine Änderung die Nöttinger Startelf in dem Duell der beiden Traditionsklubs auf. Für Olcay Kücük kehrte Christian Sauter nach seiner auskurierten Muskelverletzung und nach drei Spielen Pause wieder in die Anfangsformation zurück. "Mit seiner Erfahrung ist er ein wichtiger Spieler für uns", begründete Baierl diese Änderung.

Merkwürdige Schiedsrichterentscheidungen bestimmten einen äußerst hektischen Beginn. Kein Spiel für schwache Nerven, zumindest was die einheimischen Zuschauer unter den 2000 Besuchern betraf, deren Unmut sich Referee Patrick Laier wiederholt zuzog. Drei gelbe Karten für die Gastgeber in der Anfangsviertelstunde waren die Folge, darunter für Christian Sauter, der bei einem indirekten Freistoß für den Unparteiischen den Ball mit der Hand abgewehrt haben soll. Den anschließenden Strafstoß verwandelte Muhamed Alawie (9.) zur Führung für die Gäste. Die vorausgegangene Situation zum Freistoß hatte freilich Torhüter Kevin Birk durch einen Aussetzer heraufbeschworen. Der Ulmer Keeper hatte einen von Vinko Sapina zurückgespielten Ball mit den Händen aufgenommen. In der Folge versäumten es die Gastgeber in ihrem Drang, den Ball möglichst oft zu besitzen, daraus auch zwingende Situationen vor dem Gästetor abzuleiten.

Trier, das nach der Führung von Kopf bis Fuß auf Konter eingestellt war, zeigte die spielerisch reifere Anlage. Trotzdem kam der SSV 46 zu Ausgleichschancen, so als Luca Graciottis Schuss (13.) aus zwölf Metern gerade noch zur Ecke abgewehrt werden konnte oder Thomas Rathgeber (14.) aussichtsreich übers Tor schoss.

Dann spielte erneut der Unparteiische Schicksal, diesmal allerdings zu Gunsten der Ulmer. Nach einem Freistoß von Sauter ahndete der Schiedsrichter im Trierer Strafraum erneut ein zweifelhaftes Handspiel. David Braig (32.) ließ sich die Ausgleichschance nicht entgehen und vollstreckte zum Pausenresultat.

Der zweite Durchgang begann nicht weniger furios. Einen Querpass von Sauter donnerte Vinko Sapina (49.) aus 18 Metern unhaltbar ins Eck. Es war die nicht unverdiente Führung für die zielstrebigere Mannschaft, was Gästetrainer Peter Rubeck auch bestätigte. "Ulm war in jeder Sekunde bereit, mehr zu investieren". Als dann Rathgeber (71.) nach herrlichem Zuspiel von Pierre Fassnacht das 3:1 markierte, war die Moral der Gäste vollends gebrochen.

Schon am Freitag geht es für die Spatzen in der Regionalliga weiter. In der englischen Woche spielt der SSV 46 Fußball dann um 19 Uhr bei den Stuttgarter Kickers.

SSV Ulm 46 Fußball - Trier 3:1 (1:1)

Ulm: Birk - Reichert, Krebs, Sturm, Fassnacht - Bagceci (64. Nierichlo), Sapina, Sauter (59. Kücük), Graciotti - Rathgeber, Braig (87. Michel).

Tore: 0:1 Alawie (9./Elfmeter), 1:1 Braig (32./Elfmeter), 2:1 Sapina (49.), 3:1 Rathgeber (71.).

Gelbe Karten: Sauter, Bagceci, Sturm - Maurer, Schneider.

Schiedsrichter: Laier (Baiertal).

Zuschauer: 2000.