2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Das Wintertrainingslager der Fußball-Schiedsrichter hat traditionellen Charakter. Im Mittelpunkt stehen die Nachwuchskräfte.
Das Wintertrainingslager der Fußball-Schiedsrichter hat traditionellen Charakter. Im Mittelpunkt stehen die Nachwuchskräfte.

Sparrings-Partner mit Lösungswegen

TRAININGSLAGER: +++ Fußball-Schiedsrichter stärken Teamgeist, Selbstbewusstsein und bilden sich weiter +++

Schotten . Sonntagmorgen im verschneiten Vogelsberg: Nach einem ersten Tag geprägt durch Fitness und wie man sich auf eine Saison oder speziell ein Spiel vorbereitet, müssen die Jungschiedsrichter nochmal ihr Auftreten vor der Gruppe unter Beweis stellen. Zu zuvor erarbeitenden Spielszenen eines Fußball-Regionalligaspiels gilt es das auf den Sportplätzen so wichtige Vermittlungsgeschick auch vor den Schiedsrichter-Kollegen anzuwenden und zu erklären, was an dieser Stelle die richtige Lösung gewesen wäre. Mit diesen Übungen als Teil des jährlichen Wintertrainingslagers versuchen der Büdinger Kreisschiedsrichterausschuss und Freundeskreis die jungen Schiedsrichter weiterzubringen, auf und neben dem Platz, wie Marius Ulbrich als Öffentlichkeitsbeauftragter der Unparteiischen mitteilt.

Das jährliche Zusammentreffen zum Auftakt des Jahres ist mittlerweile Tradition und feste Größe im Veranstaltungskalender. Ermöglicht durch den Freundeskreis trafen sich die Schiedsrichter am ersten Januarwochenende im heimischen Kreis, dem Hotel Sonnenberg in Schotten. 20 Teilnehmer, bunt gemischt aus erfahrenen Gespannführern und ambitionierten Nachwusschiedsrichtern, fokussierten sich in der diesjährigen Neuauflage auf die Wahrnehmung des Unparteiischen. Neben dem reinen Beurteilen anderer Schiedsrichter galt es vor allem das eigene Auftreten zu stärken. Ein viel verwendetes Mittel zur Selbstreflektion ist die Aufnahme kurzer Videos, die jeden einzelnen Teilnehmer mit der eigenen Wirkung konfrontieren. In den heimischen Spielklassen, selten von Videomitschnitten begleitet, ist dies nicht häufig der Fall.

Ein Erfolgsgarant für gelungene Trainingslager ist der große Erfahrungsschatz in den Reihen der Büdinger Vereinigung. So könnte es kaum eine bessere Fachkraft als Fitness-Ass und Physiotherapeut Volker Höpp (Dauernheim) geben, der den ambitionierten Nachwuchskräften aufzeigte, was für ein Trainingsaufwand hinter einer höherklassigen Schiedsrichterkarriere steckt. Zudem stand mit Ex-Regionalliga-Schiedsrichter Patrick Kalbhenn (Düdelsheim) auch in diesem Jahr wieder ein Experte für Kommunikation und Abendentertainment zur Verfügung.

Der wichtigste Sparrings-Partner in Sachen Feedback sind jedoch die Schiedsrichter selbst. So steigerten und überboten sich die Jung-Schiedsrichter in einer Ermahnungsschulung, angeleitet durch den Kreisschiedsrichterausschuss, selbst. „Die gegenseitigen Tipps sind extrem wertvoll“, resümierte Lehrwart Marcus Schmidt (Rohrbach). „Wenn wir es während eines Trainingslagers schaffen, dass offenes und ehrliches Feedback niemanden bloß stellt, können sich die Schiedsrichter bewusst mit ihrer Wahrnehmung auseinander setzen und in der Rückrunde versuchen diese gezielt zu verbessern.“

Ernst wurde es zum Abschluss nochmal für den 16-jährigen Pascal Borck aus Glauburg. Freiwillig stellte er sich vor der gesamten Runde seiner Schiedsrichter-Kollegen kritischen Interview-Fragen im fiktiven „Morgenmagazin-Studio“. Dass er eine überaus positive Entwicklung auf und neben dem Platz immer wieder unter Beweis zu stellen versucht, zeigte sich in der fünfminütigen Sequenz: Er meisterte die teils kniffligen Fragen wie ein Routinier und schlug sich in jedem Fall besser als manch medienerfahrener Fußball-Profi. Die Teilnehmer im Überblick: Stefan Behmerburg, David Bischoff, Dennis Blachnik, Julia Boike, Pascal Borck, Christian Brumm, Luca Hof, Florian Höhl, Volker Höpp, Samuel Huber, Oleg Karaliov, Olaf Kehne, Kai Neumann, Frank Pietruschka, Nicklas Pähls, Stefan Schäfer, Marcus Schmidt, Michael Tonecker, Marius Ulbrich, Niklas Willmann.



Aufrufe: 024.1.2017, 08:00 Uhr
Kreis-AnzeigerAutor