2024-04-22T13:47:39.148Z

Aufreger der Woche

Sparkasse beendet Fairplay-Pokal

Schon in dieser Runde keine Prämien mehr +++ Wirtschaftliche Überlegungen entscheiden

BAD KREUZNACH / BINGEN. Der traditionelle Fairplay-Wettbewerb der Fußballer in der Region steht vor dem Aus. Die Sparkasse Rhein-Nahe, die diesen ,,Belohn-Wettbewerb" vor 40 Jahren ins Leben gerufen hatte, zieht sich als Sponsor bereits zur laufenden Runde zurück. Das bestätigte Stefan Kaul von der Sparkasse, der den Fairplay-Wettbewerb bereits 27 Jahren begleitet hatte.

Kaul, selbst Fußballer der AH im TuS Monzingen, betont: ,,Die Entscheidung, die den aktuellen Wettbewerb betrifft, ist unumstößlich. Aber wir bleiben den Vereinen natürlich weiter auch beim Sponsoring oder Spenden bei Turnieren verbunden." Ausschlaggebend für den Rückzug sind in erster Linie wirtschaftliche Überlegungen. Kaul: ,,Wir haben viele Posten beim Sponsoring beleuchtet und sind zur Erkenntnis gekommen, dass wir an vielen Stellen Geld einsparen müssen - unter anderem eben beim Fairplay-Wettbewerb."

Noch bis 2014 hatte das Geldinstitut, das den regionalen Wettbewerb für Bad Kreuznach und Idar-Oberstein seinerzeit quasi erfunden hatte, die fairsten Vereine aus Bingen und dem Kreis Bad Kreuznach jährlich mit insgesamt 4500 Euro Geldprämien belohnt. ,,Aber wir haben auch gemerkt, dass die Akzeptanz bei den Fußballvereinen nachgelassen hat", sagt Kaul. Früher seien die auszuzeichnenden Klubs in Mannschaftsstärke zum Festakt angereist, heute müsse man ihnen schon nachtelefonieren, dass überhaupt jemand kommt. ,,Wir hatten sogar schon Anfragen, ob das Geld nicht überwiesen werden kann." Auch wenn in diesem Jahr kein Geld fließt: Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Sparkasse in Zukunft die Fußballer wieder unterstützt. Vielleicht auch in einem anderen Format. Die Zeiten ändern sich.

Bad Kreuznachs Fußball-Kreisvorsitzender Karl-Heinz Weyand ist natürlich traurig über die Entscheidung der Sparkasse. ,,Im Kreisvorstand bedauern wir dies sehr und hoffen, dass es doch noch eine Chance gibt." Dabei gehe es gar nicht einmal in erster Linie um Festessen oder Geldspenden. ,,Wichtig ist vielmehr das Zeichen für Fairplay, dass dadurch gesetzt wird."

Und genau das kann Klaus Rehbein nur unterstreichen: Sein TuS Hackenheim gewann in den zurückliegenden zwei Jahren den Wettbewerb, steigt jetzt in die Bezirksliga auf. Er sagt: ,,Zumeist geht der sportliche Erfolg einher mit Fairplay. Es ist sehr schade, dass die Sparkasse da nicht mehr mitspielt."


DER FAIRPLAY-WETTBEWERB

  • In den vier Jahrzehnten, in denen die Sparkasse Rhein-Nahe als Initiator dieser Aktion die Vorbilder in Sachen sportliches Verhalten auszeichnet, wurden fast 150 000 Euro an Geld- und Sachpreisen ausgeschüttet. Belohnt wurden am Ende einer Saison die Vereine mit den wenigsten Strafpunkten, eingeteilt nach Spielklassen.
  • Im Vorjahr gab es für die Sieger 500 Euro und einen Pokal, die Platzierten durften sich noch über Gutscheine in Höhe von 100 bis 300 Euro freuen.
Aufrufe: 022.4.2015, 21:20 Uhr
Mario LugeAutor