2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Roberto Parolari
F: Roberto Parolari

Spaniel entscheidet gegen die DJK

Vereinszwist: Die Wanheimerorter müssen die Anlage an der Düsseldorfer Straße dem DSV 1900 überlassen +++ Welche Konsequenzen das für die DJK Wanheimerort hat, ist zurzeit noch offen

Nach Monaten des offen ausgetragenen Zwists ist die Entscheidung nun gefallen. Sportdezernent Reinhold Spaniel stimmt der Kündigung, die der Duisburger SV 1900 gegen seinen Unterpächter DJK Wanheimerort ausgesprochen hat, zu - für den 1919 gegründeten Verein heißt das, dass er die Bezirkssportanlage an der Düsseldorfer Straße ab einem noch festzulegenden Zeitpunkt nicht mehr nutzen darf.
Damit gibt es zwei Optionen: zum einen den von der Stadt angebotenen Umzug auf die BSA Wedau II am Kalkweg - zum anderen die "Fusion light" durch den Beitritt der DJK-Mitglieder zum DSV 1900. "Die Gespräche und Reaktionen der vergangenen Wochen haben mich zu der Erkenntnis kommen lassen, dass eine vertrauensvolle Kooperation der beiden Vereine auf der Sportanlage derzeit nicht möglich ist. Ich bedauere diese Entwicklung ausdrücklich und wünsche mir, dass beide Vereine noch einmal sachlich über eine Fusion nachdenken. Das ist sicherlich nicht einfach, könnte aber langfristig ein Weg sein. Die Situation auf der gemeinsam genutzten Anlage schreit geradezu nach einer Fusion", ließ Reinhold Spaniel am Donnerstagnachmittag per Pressemitteilung verlauten.

Damit blieb der Stadtdirektor bei seinem zuletzt bereits geäußerten Standpunkt, woran auch die Ereignisse auf der außerordentlichen Versammlung der DJK Wanheimerort am vergangenen Freitag nichts änderten. Da hatten die Mitglieder einstimmig die "Fusion light" abgelehnt und sich für einen Zusammenschluss auf Augenhöhe ausgesprochen. Dies war aber für den DSV und seinen Vorsitzenden Thomas Brag keine ernsthaft zu diskutierende Möglichkeit.

Auch der von DJK-Chef Joachim Schneider bei der Versammlung bekanntgegebene Zuwachs auf 500 Mitglieder gab keinen anderweitigen Ausschlag mehr. "Er hat diese Zahl angezweifelt", berichtete Schneider von einem Telefonat mit Reinhold Spaniel. Der DJK-Vorsitzende zeigte sich, als die Sportredaktion ihn am Donnerstagabend von der Entwicklung in Kenntnis setzte, überrascht: "Das kann es einfach nicht sein. Mir kommt es vor, als ob wir einfach auf der Anlage nur gestört hätten." Wie es mit seinem Verein nun weitergeht, ließ Schneider offen: "Wenn wir mit unseren 500 Mitgliedern in den DSV 1900 eintreten, könnten wir ja als erstes eine außerordentliche Mitgliederversammlung beantragen." Sein Pendant Thomas Brag nahm die für seinen Verein positive Nachricht unterkühlt zur Kenntnis: "Ich bin froh, dass die Entwicklung nun zu unseren Gunsten verlaufen ist. Alles andere werden wir zeitnah in einer ausführlichen Stellungnahme bekanntgeben." Somit wollte er sich auch nicht zu der Frage äußern, wann die DJK die Anlage verlassen muss - zum Saisonende im Sommer oder zum 31. Dezember: "Das ist ein Feintuning, das mit der Stadt besprochen werden muss." Ob er nun einen Massenübertritt der DJK-Mitglieder zum DSV erwarte? "Dazu kann ich nichts sagen, das muss jeder für sich selbst entscheiden."

Aufrufe: 014.11.2014, 11:58 Uhr
RP / Thomas KristaniakAutor