Spätes Aufwachen für Eintracht Solingen

Nur über die drei Punkte, nicht aber über das Spiel seiner Mannschaft freute sich Trainer Mark Zilleßen: "So darf man sich nicht präsentieren, wir waren unglaublich schlecht. Wir standen zwar gut gestaffelt, haben aber die Zweikämpfe nicht angenommen." Zudem haben seine Spielerinnen die Gastgeberinnen durch individuelle Fehler zu Toren eingeladen. Etwa zum 0:1 durch Britta Mölders (30.). Mit dem laut Zilleßen "ersten guten eigenen Angriff" sind die Solingerinnen durch Carina Heidrich (35.) aber noch vor der Pause zum Ausgleich gekommen.

"Wir haben in der Halbzeitpause die Fehler angesprochen", sagte der Coach. Doch die Worte verpufften, denn die Chancen hatte auch weiterhin der Aufsteiger aus Oberhausen. Nach einem Foul der eingewechselten Isabell Schiller im Strafraum zeigte der Unparteiische auf den Punkt. Kathrin Schaffrath verhinderte mit einer tollen Parade einen erneuten Rückstand. In der 69. Minute war aber auch die Solinger Keeperin machtlos, als Mölders aus 25 Meter abzog und der Ball im Winkel zappelte.

"Angesichts des Spielverlaufs habe ich nicht mehr daran geglaubt, dass wir die Niederlage noch verhindern können", so Zilleßen. Doch mit der Einwechslung von Yvonne Jansen ging ein Ruck durch die Mannschaft. Plötzlich lief der Ball, die Zweikämpfe wurden gewonnen, und es ergaben sich Möglichkeiten. Nicole Päpke, von der bis zu diesem Zeitpunkt wenig zu sehen gewesen war, legte im Strafraum quer auf Mülkiye Defli. Die Mittelfeldspielerin verwertete die Vorlage zum 2:2 (80.). Auf Vorarbeit von Jansen legte Päpke einen Doppelpack (85./88.) zum 4:2-Erfolg nach.

"Meine Mannschaft hat mir heute die Nerven geraubt", erklärte Zilleßen. "Aber abgehakt, wir haben drei glückliche Punkte."