2024-04-29T14:34:45.518Z

Ligabericht
Keine Kompromisse: Der Mannheimer Hanno Balitsch (unten) stoppt den Vorwärtsdrang von Wormatia-Kapitän Florian Treske.	Foto: Eibner
Keine Kompromisse: Der Mannheimer Hanno Balitsch (unten) stoppt den Vorwärtsdrang von Wormatia-Kapitän Florian Treske. Foto: Eibner

Sommer sorgt für Oktober-Blues

SV Waldhof ist beim 1:0 im Südweststadion dem VfR Wormatia immer einen Schritt voraus

Ludwigshafen. Sie fighteten, verteidigten aufopferungsvoll - und doch waren sie am Ende chancenlos, die Kicker des VfR Wormatia Worms. Gegen den Spitzenreiter der Regionalliga Südwest, den SV Waldhof Mannheim, fand die Elf von Interimscoach Steven Jones einfach kein probates Mittel. Der 1:0 (0:0)-Sieg der Gäste aus der Quadratestadt war mehr als verdient.

Die Waldhöfer als Gastmannschaft zu bezeichnen, täuscht über die Atmosphäre im Ludwigshafener Südweststadion hinweg. Der Großteil der mehr als 3000 Zuschauer feuerte das Team aus der Nachbarstadt an und sorgte so für Heimspielatmosphäre in Wormatias sportlicher Ausweichstätte. Entsprechend motiviert gingen die Mannheimer zu Werke, wenngleich der Wormser Enis Saiti den ersten Warnschuss abgab. Einen Eckstoß zog er stramm aufs kurze Eck, Waldhof-Keeper Markus Scholz war aber aufmerksam und faustete das Leder aus der Gefahrenzone (4.). In der Folge dominierte Waldhof mehr und mehr die Partie. Angeführt von den Ex-Profis Michael Fink und Hanno Balitsch zogen die Blau-Schwarzen ein Spiel auf, das selbst Steven Jones imponierte: ,,Sie haben eine gute Kontrolle gezeigt. Ihre Spielanlage war uns insgesamt ein Stück voraus", räumte er unumwunden ein. Weil die Wormser Hintermannschaft jedoch meist auf der Höhe war, blieben ganz klare Chancen auch auf Mannheimer Seite lange Mangelware. Ein Fernschuss von Daniel Di Gregorio zwang Keeper Tim Paterok zu einer ersten Parade (11.), später war er auch gegen den Flachschuss von Giuseppe Burgio (32.) und den Kopfball von Di Gregorio (45.) zur Stelle. Wormatia versuchte derweil, eigene Nadelstiche zu setzen, rückte jedoch meist nur zaghaft nach, sodass die ausgebuffte Hintermannschaft des SVW leichtes Spiel hatte. Schlussmann Scholz musste lediglich bei einem Fernschuss von Ricky Pinheiro eingreifen, er bekam die Fäuste rechtzeitig hoch (41.).

Der Rest des Nachmittags sollte für Scholz recht geruhsam werden, denn wirklich gefordert wurde er in der zweiten Hälfte nicht mehr. Die Überlegenheit der Gäste nahm stattdessen weiter zu. Gegen Burgio hielt Paterok noch stark (52.), drei Minuten später war er machtlos. Einen Rückpass von Ali Ibrahimaj musste Jannik Sommer nur noch über die Linie drücken (55.). Wormatias Hintermannschaft wirkte in dieser Situation unsortiert, nicht zuletzt, weil Innenverteidiger Marco Metzger zu Fall gekommen war. Doch alle Proteste halfen nichts - der Treffer zählte.

In der Folge war Mannheim einem zweiten Treffer näher als der VfR dem Ausgleich. Bei Di Gregorios Freistoßknaller musste sich der starke Paterok erneut lang machen (61.), noch besser seine Reaktion nach einem Kopfball von Marcel Seegert (84.). Zudem traf Ibrahimaj das Außennetz (85.), Burgios Treffer wurde die Anerkennung verweigert (72.). ,,Wir hatten in der zweiten Hälfte viel Dominanz, haben es aber versäumt nachzulegen", monierte daher Waldhofs Coach Kenan Kocak. In den Schlussminuten warfen die Wormaten naturgemäß alles nach vorne, bestraft wurde die Mannheimer Abschlussschwäche aber nicht mehr. Selbst bei den nun zahlreichen Standards war kein Durchkommen, der VfR kam an diesem Tag einfach immer einen Schritt zu spät.

Dennoch machte Cocak gerne Komplimente. ,,Das Spiel hat gezeigt, dass Worms in diesen Tabellenregionen nichts zu suchen hat", fand der Waldhof-Trainer. Und wie das so ist unter Freunden: ,,Ich wünsche der Mannschaft, dass sie ihre Ziele erreicht."



Aufrufe: 018.10.2015, 19:30 Uhr
Lukas GutzlerAutor