2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Foto: Privat
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"Sollten stolz auf die Entwicklung sein!"

Dominik Walter, Trainer des SV Bergdorf Höhn, zieht sein Winterpausenfazit.

Von der Schießbude zu Spitzenmannschaft? Der SV Bergdorf Höhn wurde lange Zeit von den Gegnern belächelt, doch das Lachen ist denen vergangen. Die Mannschaft von Trainer Dominik Walter spielt eine starke Saison und entwickelt sich prächtig. FuPa Oberfranken sprach mit dem Coach des SV für die Vorrunde.

Es ist Winterpause! Wie zufrieden sind Sie mit der Vorrunde?

Dominik Walter: Generell bin ich zufrieden mit der Entwicklung innerhalb der Mannschaft. Da ich das Team im April auf Tabellenplatz 13 übernommen hatte und wir bis dahin schon über 100 Gegentore geschluckt haben, habe ich besonders Wert darauf gelegt die Defensive zu stabilisieren. Dies ist uns mit der Umstellung auf eine Viererkette auch relativ gut gelungen und wir stellen mittlerweile eine der besten Defensiven der Liga. Allerdings gab es zu viele unnötige Punktverluste wie zum Beispiel nach einer 2:0 Führung gegen Hochstadt, die Niederlage gegen Lettenreuth, das Unentschieden gegen Dörfles am zweiten Spieltag oder die knappe Niederlage in Neuensorg. Wenn man hier besser gepunktet hätte, könnte man wirklich auf den Relegationsplatz schielen. Allerdings sollten wir nicht vergessen wo wir herkommen und stolz darauf sein, wie sich das Team entwickelt hat.

Woran gilt es in der Vorbereitung auf die Rückrunde zu arbeiten?

Dominik Walter: Einen richtigen Ansatzpunkt gibt es nicht, woran wir meiner Meinung nach dringend arbeiten müssten. Wir stellen wie bereits erwähnt mittlerweile eine der stärksten Defensiven und sind auch vorne nicht mehr allein von Philipp Bätz abhängig, der in den letzten Jahren übertrieben gesagt alleine fürs Toreschießen verantwortlich war. Wir haben einen sehr ausgeglichenen Kader in dem das Kollektiv stimmt. Hier stimmt der Spruch wirklich, dass die Mannschaft der Star ist. Wir müssen einfach daran arbeiten bei engen Spielen dann diese auch für uns zu entscheiden.

Was ist für Sie die größte Überraschung in der Liga?

Dominik Walter: Als größte Überraschung sehe ich uns selbst. Die letzten Jahre hat Höhn immer um den Klassenerhalt gekämpft und war lange im Abstiegskampf. Das wir nun auf Platz 3 überwintern hat wohl einige überrascht – auch wenn die Tabelle noch deutlich verzogen ist. Mich allerdings deutlich weniger als externe. Ich habe bereits in den letzten Spielen der vergangenen Saison, sowie in der Vorbereitung auf diese Serie gesehen, dass mehr Potential in der Mannschaft steckt, als viele dachten. Hier fällt mir spontan eine Unterhaltung mit dem Dörfleser Christian Valtin ein. Diesen habe ich letztens beim Einkaufen getroffen und er sagte mir: „Respekt was du aus Höhn gemacht hast. Früher haben wir uns immer gefreut wenn wir gegen Höhn spielen konnten, um unser Torverhältnis auszubauen und jeder zu einem Treffer kam.“ Das Image der Schießbude konnten wir denke ich nicht nur ablegen, sondern mittlerweile werden wir mit anderen Augen gesehen und die Gegner kommen nicht mehr gern nach Höhn – außer zum Bier nach dem Spiel. Unser Gampert schmeckt aber auch gut. (lacht)

Wie sieht der Winterfahrplan des SV Bergdorf aus?

Dominik Walter: Momentan treffen wir uns wöchentlich einmal zum Hallentraining. Mit der Stadtmeisterschaft am zweiten Weihnachtsfeiertag steht jetzt unser einziges Hallenturnier an. Hier wollen wir bewusst kein Risiko eingehen, da wir in der Vorrunde doch sehr stark vom Verletzungspech gebeutelt waren und mir eine ordentliche Rückrunde wichtiger ist. Deshalb werden wir auch bei dem einzigen Turnier nicht mit der vollen Kapelle antreten. Dazu haben wir mit Fabian Bauer (SG Rödental), Jan Nikolai (der nach einem halben Jahr von der DJK Rödental zurückkommt) und Marco Kolb (SV Meilschnitz) bereits drei sichere Neuzugänge. Ein weiterer steht noch in der Schwebe, wozu ich mich noch nicht äußern kann, da sein derzeitiger Verein noch keine Freigabe erteilt hat - der allerdings bereits bei uns mittrainiert. Diese werden wir in der Vorbereitung mit integrieren und unser System nochmals leicht verändern. Hierzu möchte ich mich allerdings in der Öffentlichkeit noch nicht äußern.

Sie sind noch nicht allzu lange Trainer haben Sie sich das Traineramt so vorgestellt?

Dominik Walter: Ich konnte ja bereits vor 10 Jahren erste Erfahrungen sammeln, als ich in diversen Jugendmannschaften des DVV Coburg (Vorgängerverein des FC Coburg) als Trainer tätig war. Hier war ich bereits 4 Jahre als Trainer aktiv. Wobei ein Seniorenteam schon etwas Anderes ist. Ich habe es mir um ehrlich zu sein nicht ganz so schwierig vorgestellt. Es gibt Tage, da muss man den Jungs schon etwas in den Allerwertesten treten, um eine Information zu bekommen, ob sie am Wochenende zum Spiel zur Verfügung stehen und Tage, an denen man schon frustriert ist, da man nur zu acht auf dem Trainingsplatz steht aber im Großen und Ganzen habe ich viel Spaß mit meinen Jungs und möchte keinen missen. Auch wenn oft Scherze über mein doch schon fortgeschrittenes Alter gemacht werden, da der Großteil der Spieler noch nicht mal ordentlichen Bartwuchs hat. (schmunzelt) Nein im Ernst es sind alles gute Jungs und ich habe sehr viel Spaß. Ein riesen Dank geht hier an meine Partnerin, die oft zu kurz kommt, wenn besonders Sonntag früh das Handy nicht mehr stillsteht und ich dadurch weniger Zeit für Frau und die Tochter habe. Da sie sich allerdings auch mit den Jungs super versteht, bekommen wir das meist gut geklärt ohne das sie sauer ist.

Aufrufe: 026.12.2016, 11:27 Uhr
bdAutor