2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligavorschau
Ulas Önal (r.) ist derzeit kaum zu stoppen., Foto: Brackhagen
Ulas Önal (r.) ist derzeit kaum zu stoppen., Foto: Brackhagen

Solist hat sich zum Teamplayer entwickelt

Nierfelds Stürmer Ulas Önal will bei Burgwart Bergstein sein Torkonto weiter aufstocken - Trainer Züll lobt aber auch seine taktischen Fortschritte

In dieser Woche musste Nierfelds Trainer Achim Züll erst einmal ein Versprechen einlösen. „Wenn ihr das Spiel gegen Bergheim auch noch gewinnt, bekommt ihr ein langes Wochenende”, hatte der Übungsleiter des Landesligsiten angekündigt. Und da seine Schützlinge durch den 6:4-Erfolg ihren Teil der Abmachung einhielten, bleibt das Trainingsfeld in der Kloska-Arena am morgigen Freitag unbesetzt.

Nach neun Zählern aus den vergangenen drei Aufeinandertreffen — darunter gegen die Topteams aus Breinig und Buschbell — eine höchst verdiente Belohnung für die Schwarz-Weißen. Diese operierten vor fünf Tagen zwar nicht fehlerfrei (vier Gegentore), wohl aber mit großer Leidenschaft und Zielstrebigkeit in Richtung Gästegehäuse. Zwei Offensivakteure machten in der Vorwärtsbewegung den Unterschied aus.

Während der zentrale Angreifer Michael Jansen zwar wie gewohnt fleißig, aber im Abschluss äußerst unglücklich agierte, wirbelten die über die Flügel attackierenden Burak Hendem und Ulas Önal die überforderte Bergheimer Deckung gehörig durcheinander.

In der finalen Aktion überragend war Önal, dem in der ersten Halbzeit vier Treffer gelangen und der sich zurzeit in seiner bestmöglichen Verfassung präsentiert. Entsprechend positiv äußert sich sein Coach: „Ulas war früher mehr Künstler als Teamplayer. Mittlerweile hat er im taktischen Bereich enorme Fortschritte gemacht, spielt effektiv nach vorne und arbeitet im System trotzdem sehr viel für die Mannschaft.” Ein Trainingsweltmeister wird Önal, der als junges Talent schon einmal ein weniger glanzvolles Gastspiel im Schleidener Tal gab, nicht mehr werden, doch die Resultate auf dem Papier — stolze 21 Saisontore — dulden keinen Widerspruch.

Ähnliche Lobeshymnen streicht Burak Hendem ein, dem nach seinem Wechsel aus der Kreisliga Köln im Sommer der Sprung in die Landesligaelf von vielen nicht unbedingt zugetraut worden war. „Er hat von mir in der Rückrunde jede Menge Spielpraxis bekommen und seine Chance sensationell genutzt. Unser kleiner Platz kommt ihm, da er trickreich und schnell ist, absolut entgegen”, lobt Züll.

Der dritte Akteur, der nach Anlaufproblemen aktuell aus der Anfangsformation nicht mehr wegzudenken ist, heißt Andreas Weiler und spielt hinten rechts in der Viererkette. „Ich wusste immer, was er kann. Leider hatte er zunächst oft mit Verletzungen zu kämpfen und kam daher nicht richtig zum Zug.” In seinem Habitus eher unauffällig, aber ungemein effektiv und mit erstaunlicher Konstanz verrichtet der frühere Euskirchener seine Aufgabe und darf sich auch bei Germania Burgwart Bergstein seiner angestammten Position im Nierfelder Team gewiss sein. Die Platzherren sind zwar rechnerisch noch nicht aller Abstiegssorgen ledig, sollten aber mit dem derzeitigen Acht-Punkte-Polster souverän über die Ziellinie kommen. „Mein Kollege Markus Hambach macht dort einen super Job, denn er hat es verstanden, den Klub vom Keller fernzuhalten”, weiß Züll. Herausragender Akteur in der Offensive der Spielgemeinschaft, die ansonsten von ihrer Kompaktheit lebt, ist der Japaner Ryo Suzuki mit 16 Saisontreffern.

Aufrufe: 013.5.2015, 19:50 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Markus BrackhagenAutor