2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau

So weit die Füße tragen

SF Ippendorf erwarten am Sonntag in der DFB-Pokal-Hauptrunde Andernach

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Die Anspannung ist den Spielerinnen deutlich anzumerken. „Aber es ist eine positive Nervosität“, sagt Simone Wirtz, Teammanagerin des Frauenfußball-Mittelrheinligisten SF Ippendorf.

Derzeit kommt sie kaum noch vom Telefon weg. Denn das größte Ereignis der Vereinsgeschichte steht unmittelbar bevor: Am Sonntag um 14 Uhr empfangen die Ippendorferinnen in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals den Regionalligisten SG Andernach.

„Die Mädels freuen sich ungemein. Sie fiebern dieser Partie entgegen“, berichtet Wirtz und verspricht: „Wir werden laufen, so weit die Füße tragen. Mal sehen, wie weit das ist.“

Erst zum zweiten Mal überhaupt steht ein Bonner Frauenteam im Cupwettbewerb auf Bundesebene. Im Jahre 2009 war es, als RW Merl gegen den damaligen Bundesligisten SC Bad Neuenahr deutlich mit 0:11 die Segel streichen musste und nicht den Hauch einer Chance besaß.

Das wollen die SFI besser machen. „Wir hatten eine wesentlich längere Vorbereitungszeit als üblich und haben pro Woche vier Trainingseinheiten absolviert. An der Kondition wird's auf jeden Fall nicht liegen, sollten wir verlieren“, erklärt Wirtz. „Schließlich wollen wir den Andernacherinnen sowohl körperlich als auch geistig Paroli bieten.“

Zupass kommt den Ippendorferinnen dabei, dass sie dank der ausdrücklichen Zustimmung der Gäste mit einer Sondergenehmigung des Deutschen Fußball-Bundes auf dem heimischen Kunstrasen an der Netzestraße antreten dürfen; im Normalfall ist Naturrasen gefordert – ein Umzug ins Pennenfeld wäre die Folge gewesen. „Das hätten wir nur ungern getan“, gesteht Wirtz, die betont, dass eine solche Genehmigung für die zweite Runde nicht mehr zu erwarten wäre.

Und in diese zweite Runde einzuziehen, das ist der Traum der Blau-Gelben, die sich ihrer Außenseiterrolle freilich durchaus bewusst sind. „Die Freude ist da, die Entschlossenheit ist da, aber wir müssen über die volle Spielzeit nicht nur 100, sondern 110 Prozent Leistung abrufen“, weiß die Teammanagerin.

Ein Vorteil der Gastgeberinnen könnte indes sein, dass sie nach den Abgängen von Carolin Schraa & Co. wesentlich schwerer auszurechnen sind, als das im Vorjahr der Fall war. „Natürlich müssen wir erst einmal versuchen, unsere Abgänge einigermaßen adäquat zu ersetzen“, sagt Wirtz. „Aber wir haben in den Testspielen einiges ausprobiert und die Spielerinnen teilweise auf unterschiedlichsten Positionen eingesetzt.“ Das macht die Sache für Andernach sicherlich nicht leichter.

Während Sabrin El-Karkani nach langer Verletzungspause wieder im Kader steht, müssen drei andere Aktive zu ihrem großen Leidwesen passen. Amira Moser und Sinja Moll befinden sich im Urlaub, Livya Heun ist angeschlagen und kann ebenfalls am Sonntag nicht auflaufen.

Fußballfreunden, die mit dem Auto zum DFB-Pokalspiel anreisen wollen, wird in Anbetracht der nur wenigen Parkmöglichkeiten direkt am Platz empfohlen, ihren Wagen an der nahe gelegenen Waldau abzustellen und von dort einen kurzen Fußmarsch an die Netzestraße in Kauf zu nehmen.

Die Eintrittspreise liegen bei sechs Euro für Erwachsene sowie bei drei Euro für Schüler, Studenten und Rentner.

Aufrufe: 020.8.2016, 16:00 Uhr
General-Anzeiger / Wolfgang LeyAutor